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Damon Knights Collection 10

Damon Knights Collection 10

Titel: Damon Knights Collection 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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ohne die Fesseln abstreifen zu können. Eine Schnecke, ein trilobiten-ähnliches Krustentier, ein geflügeltes Insekt, eine Art Vogelkopf, der sich nach oben schob. Der dritte zeigte klar umrissene Tiergestalten, Warmblütler, dazu schemenhafte Wälder. Als nächstes kam der Mensch mit seinen Werken. Er stieg aus dem Stein auf, war noch zu eng mit dem Stein verbunden, als daß man sicher hätte sagen können, wo er begann und der Stein endete, ob es überhaupt einen Anfang und ein Ende gab. „Das Rad“ – so sollte das fertige Werk heißen. Die Blöcke stellten die Endpunkte der Speichen dar; an der Radnabe wollte sie einen festen Granitsockel anbringen, eine Art Podest, den idealen Platz zum Betrachten der Arbeit, auch wenn ihr klar war, daß sich wenige Leute die Mühe machen würden. Aber vom Zentrum aus, die Steine in einem lockeren Kreis verteilt, stimmten die Schatten, ergänzten sich die Reliefs, deuteten Erhebungen an, die sie weggelassen hatte, deuteten Tiefen an, die sie nicht gezeigt hatte. Alles Andeutungen. Das Rad, welches das Wissen im Betrachter aufschließen würde, ihm die Dinge zeigen würde, für die er gewöhnlich blind war …
    „Liebling, rühr dich!“ Martie stieß sie an. Er keuchte schwer.
    „Ach, du liebe Güte! Das darf nicht wahr sein. Du hast ja Berge versetzt.“ Der halbe Weg war freigeräumt. „Komm, wir bauen einen Schneemann, gleich neben der Stalltür!“
    Der Schnee war naß, und sie rollten den Rest, der noch am Weg lag, zu dicken Kugeln, tollten umher, machten eine Schneeballschlacht. Danach aßen sie Suppe und Wurstbrote, beide zu erschöpft, um sich lange an den Herd zu stellen.
    „Ein herrlicher Tag“, sagte Julia faul, als sie im Wohnzimmer auf dem Boden lag, das Kinn in die Hän de gestützt, und zusah, wie Martie das Feuer schürte.
    „Ja. Müde?“
    „Hm. Martie, was hast du nach dem Gespräch mit Hilary getan?“
    „Ich nahm mir noch einmal die Arbeit von Smithers vor, zumindest das, was ich im Komputer dazu finden konnte. Die Sache ist lange her, ich hatte viele der Argumente vergessen.“
    „Und?“
    „Sie widerlegten ihn gründlich, mit überzeugenden Beweisen.“
    „Bist du sicher? Hast du es nachgeprüft?“
    „Liebling, das waren Männer wie … wie Whaite und … egal. Dir bedeuten die Namen ohnehin nichts. Jedenfalls die führenden Köpfe der damaligen Zeit. Viele von Ihnen sind heute noch einflußreiche Persönlichkeiten. Männer wie sie versuchten seine Experimente nachzuvollziehen und scheiterten. Sie forschten nach den Gründen und entdeckten methodologische Schwächen, falsche Schlußfolgerungen, unvollständige Daten, Fehler in den Formeln.“
    Julia rollte herum, verschränkte die Hände unter dem Kopf und starrte zur Decke. „Ich erinnere mich noch schwach daran. Fand nicht fast so etwas wie eine religiöse Hetzjagd statt? Ich weiß nichts mehr über die wissenschaftlichen Einzelheiten. Damals war mir der Hintergrund ziemlich gleichgültig. Aber ich entsinne mich noch an die Hysterie.“
    „Sie wurde laut und häßlich, bevor sie wieder abflaute. Man hat Smithers gemein behandelt. Ihn von der Kanzel verurteilt, vom Vatikan aus, in jeder naturwissenschaftlichen Zeitschrift … Es war widerwärtig. Er starb ein Jahr später, und sie ließen die ganze Angelegenheit fallen. Was auch das Beste war.“
    „Und sein Unsterblichkeitsserum wird den gleichen Platz einnehmen wie der Stein des Weisen, die Universallösung, die Prise Was-weiß-ich in Wasser, um Autos anzutreiben …“
    „Leider. Es wird immer einige geben, die glauben, daß es unterdrückt wurde.“ Er wandte sich dem Feuer zu, das völlig niedergebrannt war.
    „Martie, du weißt, dieses Zimmer, von dem ich dir erzählte? Im Säuglingsheim? Ich würde es wiedererkennen, wenn ich es sähe. Wie viele Säuglingsheime gibt es deiner Schätzung nach in der Stadt?“
    Martie rührte sich nicht. Er hatte ihr den Rücken zugewandt. „Ich weiß nicht.“ Seine Stimme klang zu ruhig.
    Julia lachte und zupfte an seinem Pullover. „Schau mich an, Martie! Sehe ich verrückt aus?“
    Er drehte sich nicht um. Er zerbrach einen Knüppel und legte die Stücke über Kreuz. Er schichtete ein etwas größeres Scheit darauf, dann noch eines.
    „Martie, findest du es nicht seltsam, daß dir plötzlich der Gedanke kommt, diese Statistiken zu prüfen und daß zur gleichen Zeit Hilary dieses Thema anschneidet, wenn auch mit anderen Fragen. Und währenddessen hatte ich dieses … dieses Erlebnis.

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