Damon Knights Collection 11
die Stelle eben anders, Dookh-Doktor. In mir ist etwas, das leidet. Ich komme zu dir als Dookh-Doktor. Ich habe eine Krankheit in meinem Dookh.“
„Das ist unwahrscheinlich bei einem Sphairikos. Ihr seid alle vollkommen ausgewogen, jeder ein Kosmos für sich. Und ihr habt eine Zentral-Lösung, die alles löst. Wie heißt du?“
„Krug Sechzehn. Das bedeutet, daß ich der sechzehnte Sohn von Krug bin; der sechzehnte Fünfte-Fall-Sohn natürlich.
Dookh-Doc, der Schmerz ist nicht direkt in mir; er ist in einem alten, vergessenen Körperteil von mir.“
„Aber ihr Sphairikoi habt keine Körperteile, Krug Sechzehn. Ihr seid vollkommen ungegliedert. Wie könntest du Körperteile besitzen?“
„Es ist einer meiner Pseudozapfen, ausgestreckt und wieder eingezogen im Bruchteil einer Sekunde, vor langer Zeit, als ich noch ein kleiner Junge war. Er begehrt auf, er weint, er will zurückkommen. Er hat mich immer gequält, aber nun wird die Qual unerträglich. Er schreit und stöhnt jetzt ohne Unterlaß.“
„Kommen denn nicht die gleichen zurück?“
„Nein. Nie. Nie genau die gleichen. Kann genau das gleiche Wasser je wieder an einer bestimmten Stelle des Baches vorüberfließen? Nein. Wir drücken sie nach außen und ziehen sie wieder ein. Und wir drücken sie wieder nach außen, millionenmal. Aber die gleichen können nie zurückkehren. Sie besitzen keine Identität. Aber dieser hier bettelt darum, wiederkommen zu dürfen, und allmählich wird es ernst. Dookh-Doc, wie ist das möglich? Er besitzt kein einziges Molekül mehr aus der Zeit, als ich noch ein Junge war. Es ist nichts mehr von jenem Pseudozapfen übrig; Teile davon sind als Teile anderer Pseudozapfen herausgekommen, und nun können keine Teile mehr übrig sein. Diesen Fuß gibt es nicht mehr; er ist millionenmal vollkommen absorbiert worden. Aber er schreit! Und ich empfinde Mitleid für ihn.“
„Krug Sechzehn, möglicherweise handelt es sich um ein physisches oder mechanisches Problem – ein Pseudozapfen, der falsch eingezogen wurde, eine Art Bruch, dessen Wirkung du verkennst. In diesem Falle gehst du besser zu den Ärzten – oder dem Arzt – deiner Rasse; soviel ich weiß, gibt es einen.“
„Dieser alte Pfuscher kann mir nicht helfen, Dookh-Doc. Und unsere Pseudozapfen werden immer richtig eingezogen. Wir sind mit der Flimmersalbe bedeckt; sie macht ein Drittel unserer Masse aus. Und wenn wir mehr davon brauchen, können wir selbst mehr davon herstellen; oder wir gehen einfach zu einem Fall Vier; die besitzen sie im Überfluß. Sie ist die Lösung für alles. Sie lindert jede mögliche Verletzung; sie macht uns rund wie Bälle. Sie sollten sie auch benutzen, Dookh-Doc. Aber da ist so ein kleiner Fuß in mir, längst aufgelöst, der sich auflehnt und auflehnt. Oh, dieses Kreischen! Diese schauerlichen Träume!“
„Aber die Sphairikoi schlafen und träumen nicht.“
„Das stimmt schon, Dookh-Doc. Aber da ist dieser alte tote Fuß, der laut und wirr träumt.“
Der Sphairikos grinste nun nicht mehr. Er rollte vor Besorgnis leicht hin und her. Woran der Dookh-Doktor erkannte, daß es Besorgnis war? An den ständig wechselnden Farben. Es waren jetzt Farben der Besorgnis.
„Krug Sechzehn, ich werde mich eingehend mit deinem Fall befassen müssen“, sagte der Dookh-Doktor. „Ich werde nachsehen, ob sich irgendwelche Anhaltspunkte in der Literatur finden, obwohl ich es bezweifle. Ich werde nach Analogien suchen. Ich werde jede Möglichkeit durchgehen. Kannst du morgen um die gleiche Stunde wiederkommen?“
„Ich komme wieder, Dookh-Doktor“, seufzte Krug Sechzehn. „Ich kann es nicht ertragen, wie dieses klei ne verirrte Ding weint und zittert.“
Er rollte oder schob sich aus der Praxis, indem er Pseudozapfen ausstreckte und dann einzog. Die kleinen Schiebezapfen kamen aus der glitschigen Oberfläche des Sphairikos und verschwanden wieder vollkommen darin. Ein Regentropfen, der in einen Teich fällt, hinterläßt mehr bleibende Spuren als der eingezogene Pseudozapfen eines Sphairikos.
Aber vor langer Zeit, in seiner Kindheit, war ein Pseudozapfen von Krug Sechzehn nicht in jeder Hinsicht vollkommen verschwunden.
„Es sind einige der Witzbolde draußen“, verkündete Laienschwester Moira P. T. de C. wenig später, „und vielleicht ein paar echte Patienten. Schwer zu sagen.“
„Nicht etwa wieder ein Sphairikos?“ fragte der Dookh-Doktor in plötzlicher Angst.
„Natürlich nicht. Der von heute morgen war der ers te
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