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Damon Knights Collection 11

Damon Knights Collection 11

Titel: Damon Knights Collection 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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wird schließlich damit ster ben. Habe ich recht mit meiner Vermutung, daß dein eige ner Fall ein wenig Ähnlichkeit mit dem meinen hat?“
    „Nein. Mein Fall hat eher Ähnlichkeit mit dem dei nes verirrten Fußes.“
    „Nun, ich werde mein Bestes für mich und für ihn tun. Ich muß also zu den alten Heilmitteln zurückgreifen. Aber ich bin bereits dick mit der Flimmersalbe bedeckt.“
    „Ich auch, Krug Sechzehn, in ähnlicher Weise.“
    „Ich schämte mich vorher meines Leidens und verschwieg es. Nun jedoch, da ich mit dir darüber gesprochen habe, erwähnte ich es auch bei den anderen. Darin liegt, finde ich, eine gewisse Erleichterung. Ich hätte meinen großen Mund schon früher aufmachen sollen.“
    „Die Sphairikoi haben keinen Mund.“
    „Das war nur so hingesagt, Dookh-Doc. Es gibt eine besondere Form der Flimmersalbe. Meine nützt nichts, also werde ich es mit der anderen versuchen.“
    „Eine besondere Form, Krug Sechzehn. Das interessiert mich. Meine Salbe scheint nämlich auch nicht mehr zu wirken.“
    „Ich habe eine Freundin, Dookh-Doktor, oder einen Freund. Wie soll ich es ausdrücken? Es ist ein vierter Fall zu meinem fünften Fall. Dieses Geschöpf, obwohl promiskuös, besitzt reiche Erfahrung. Und dieses Geschöpf scheidet den besonderen Stoff im Überfluß aus.“
    „Nicht ganz mein Salbentopf, fürchte ich, Krug Sechzehn; aber vielleicht die richtige Lösung für dich. Sie ist wirklich etwas Besonderes? Und sie löst alles, einschließlich Bedenken?“
    „Es ist die beste aller Flimmersalben, Dookh-Doc, und sie löst alles. Ich glaube, sie wird meinen vergessenen Fuß erreichen, wo immer er sein mag, und ihn in einen sanften, anhaltenden Schlummer schicken. Er wird wissen, daß er selbst es ist, der da schlummert, und das wird erträglich sein.“
    „Wenn ich mich nicht – äh – zurückziehen müßte, Krug Sechzehn, würde ich eine Probe dieses Balsams untersuchen. Wie heißt dieses besondere Fall-Vier-Geschöpf?“
    „Torchy Zwölf.“
    „Ja, ich habe von ihr gehört.“
     
    Jeder wußte nun, daß es die letzte Woche im Leben des Dookh-Doktor war, und jeder versuchte sein Glück noch vollkommener zu machen. Vormittags übertrafen sich die Spaßvögel selbst, besonders die Arktos. Schließlich starb er an einer Arktos-Krankheit, einer, die bei ihnen selbst nie tödlich verlief. Sie tollten ausgelassen um die Praxis, und den Dookh-Doktor be schlich das unheimliche Gefühl, daß er lieber am Le ben bleiben als sterben wollte.
    Er hatte, das war deutlich zu sehen, nicht die rechte Einstellung. So versuchte Laienpriester Migma P. T. de C. die rechte Einstellung in ihm zu wecken.
    „Es ist die große Verschmelzung, der Sie entgegengehen, Dookh-Doktor“, sagte er. „Es ist das herrliche All-eine, welches größer ist als das Selbst.“
    „Oh, ich weiß, aber ihr habt es ein wenig zu dick aufgetragen. Man hat es mir von Geburt an beige bracht. Ich habe mich damit abgefunden.“
    „Abgefunden? Sie sollten in Ekstase geraten! Gewiß, das Selbst muß vergehen, aber es wird als Atom in dem neu entstehenden All-einen weiterleben, so wie ein Wassertropfen im Meer weiterlebt.“
    „Schön, Migma, aber der Tropfen trauert vielleicht der Erinnerung an jene Zeit nach, als er noch eine Wolke war, als er in die Tiefe stürzte, als er ein Bach war. Er sagt vielleicht: ‚Das verdammte Salz in diesem Meer macht mich verrückt. Ich fühle mich hier verloren.’“
    „Oh, aber es wird der Wunsch des Tropfens sein, sich zu verlieren, Dookh-Doktor. Der einzige Sinn der Existenz ist es, diese Existenz aufzugeben. Und es kann nicht zuviel Salz im neu entstehenden All-einen sein. Nichts kann zuviel sein. Alles muß eins darin sein. Salz und Schwefel müssen eins sein, völlig homogen. Gedärme und Seele müssen eins sein. Gesegnet sei das Aufgehen in dem All-einen, das in sich selbst zusammensinkt.“
    „Geben Sie’s auf, Laienpriester! Ich kann es nicht mehr hören.“
    „Aufgeben, sagen Sie? Ich verstehe Ihre Worte nicht ganz, aber ich bin sicher, daß sie passen. Ja, ja, Dookh-Doktor, geben wir alles auf: Tiere, Menschen, Felsen, Gras und Welten. Geben wir alles auf!
    Es ist die große Quintessenz, es ist das glückliche Sterben jeder Individualität und Erinnerung, es ist die Verschmelzung aller lebendigen und toten Dinge zum großen Amorphismus. Es ist …“
    „Es ist die uralte Salbe, und sie flimmert nicht mehr“, sagte der Dookh-Doktor traurig. „Wie heißt das Sprichwort? Wenn die

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