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Damon Knights Collection 3

Damon Knights Collection 3

Titel: Damon Knights Collection 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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verwirrt.«
    »Doktor Corte, hat Homer Sie gefragt, ob ich aufhören darf, diese angenehmen Träume zu träumen?« fragte Gattin Regina. »Ich habe sie wirklich satt. Ich möchte wieder die alten Gänsehauterreger haben.«
    »Das sollte Ihnen heute nacht gelingen, Regina«, sagte Dr. Corte. »Also ich versuche, Diogenes dazu zu bringen, uns zu sagen, was hier vorgeht. Ich bin sicher, daß er es weiß. Und wenn Sie den ersten Teil überspringen, Diogenes, nämlich daß alle anderen Wissenschaftler auf der Welt neben Ihnen dumme Schulbuben sind, würde es die Sache beschleunigen. Ich glaube, es handelt sich hierbei um eines Ihrer Experimente wie … O nein! Wir wollen gar nicht an das letzte denken!
    Diogenes, sagen Sie uns, was es mit dem Loch an der Ecke auf sich hat und was durch es hereinfällt. Sagen Sie uns, wieso manche Leute zwei- oder dreimal in ebenso vielen Minuten heimkommen und sich dann schon selbst dort antreffen. Sagen Sie uns, wieso ein Geschöpf, das das Vorstellungsvermögen ins Wanken bringt, nach ein oder zwei Augenblicken einem alten Bekannten so gleicht, daß man nicht mehr weiß, wer wer ist. Ich bin jetzt nicht mehr sicher, welcher von diesen beiden Homers vor kurzem in meine Praxis kam und welchen ich in dieses Haus begleitet habe. Einerseits sehen sie genauso aus, andererseits wiederum nicht.«
    »Mein Homer hat immer komisch ausgesehen«, sagte Regina.
    »Sie sehen ganz verschieden aus, wenn man nach dem rein Visuellen geht«, erklärte Diogenes. »Aber wer geht schon – außer flüchtig – nach dem rein Visuellen. Unser Eindruck von einer Person oder einem Ding ist wesentlich komplexer, und das visuelle Element ist bei unserer Beurteilung gering. Also einer von ihnen ist Homer in Gestalt zwei, und der andere ist Homer in Gestalt neun. Aber sie sind völlig verschieden. Kommen Sie nur nicht auf den Gedanken, daß sie dieselben Personen sind. Das wäre albern.«
    »Mein Gott, ersparen Sie uns das!« sagte Homer, der Mann. »Na schön, ziehen Sie Ihre Schau ab, Diogenes.«
    »Betrachten Sie mich alle erst einmal genau«, sagte Diogenes. »Hübsch, nicht wahr? Aber beachten Sie meine Kleidung und meinen Teint und mein Aussehen.
    Nun zu den Erklärungen: es fängt mit meinem Korollarium zu Phelans Korollarium über die Schwerkraft an. Ich nehme den entgegengesetzten Standpunkt ein. Phelan verwirrte es, daß die Schwerkraft in allen Welten außer einer so schwach sein sollte. Er sagte, daß die Schwerkraft dieser einen Welt typisch und die Schwerkraft aller anderen Welten atypisch sei und das Ergebnis eines mathematischen Fehlers. Ich dagegen folgere aus denselben Daten, daß die Schwerkraft unserer eigenen Welt nicht zu schwach, sondern zu stark ist. Sie ist ungefähr hundertmal so stark, wie sie sein sollte.«
    »Womit vergleichen Sie sie, wenn Sie zu dem Schluß kommen, daß sie zu stark ist?« wollte Dr. Corte wissen.
    »Es gibt nichts, womit ich sie vergleichen kann, Doktor. Die Schwerkraft eines jeden Körpers, den ich zu untersuchen vermag, ist achtzig- bis hundertmal zu stark. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen: entweder sind meine Berechnungen oder Theorien irgendwie falsch – was höchst unwahrscheinlich ist – oder es existieren, in jedem Falle, ungefähr hundert feste und gewichtige Körper, die sich gleichzeitig an derselben Stelle befinden. Alte Eiscaféstühle! Tennisschuhe im Oktober! Der Geruch rutschiger Rüstern! Ländliche Marktschreier mit Warzen auf der Nase! Hornkröten im Juni!«
    »Bis zu den Eiscafestühlen konnte ich Ihnen gut folgen«, sagte Homer, das Ungeheuer.
    »Oh, ich habe auch das kapiert und die Tennisschuhe«, sagte Homer, der Mann. »Mir fällt es ziemlich leicht, dieser kosmischen Theorie zu folgen. Aber bei den rutschigen Rüstern kam ich nicht mehr mit. Ich verstehe nicht, wieso ausgerechnet sie eine Mengentheorie der Schwerkraft illustrieren.«
    »Der letzte Teil war eine Zauberformel«, sagte Diogenes. »Bemerken Sie eine Veränderung an mir?«
    »Sie haben jetzt natürlich einen anderen Anzug an«, sagte Regina, »aber daran ist doch nichts Bemerkenswertes. Viele Leute ziehen sich abends um.«
    »Sie sind dunkler und sehniger«, sagte Dr. Corte. »Aber ich hätte keine Veränderung bemerkt, wenn Sie uns nicht gesagt hätten, darauf zu achten. Ja, wenn ich nicht wüßte, daß Sie Diogenes sind, gäbe es keine vernünftige Methode, Sie als Diogenes zu identifizieren. Sie sehen überhaupt nicht wie Sie aus, aber trotzdem würde ich Sie überall

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