Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damon Knights Collection 3

Damon Knights Collection 3

Titel: Damon Knights Collection 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
Vom Netzwerk:
erkennen …« und hierbei pikste sie Edarra mit ihrer Zehe, »… daß Überraschung und Gnade die Welt zwischen sich aufteilen. Yp ist großzügig.« Sie zwickte Edarra in die Nase.
    »Gepriesen sei Gott, mein Mädchen, es sind zwei Männer!«
    So winkten sie denn beide, Edarra, die sich nur mühsam beherrschen konnte, nicht ins Wasser zu springen und zu dem anderen Schiff hinüber zu schwimmen, und Alyx mit schwungvollen Armbewegungen am Heck ihres an jenem Spätsommermorgen gestohlenen Fischerbootes, während die Fischer in dem anderen Boot sich wunderten – es erst nicht glauben konnten – und es dann doch glaubten – und sich in der Ferne das grüne Land erhob und der Himmel blauer als blau war. Vielleicht war es der Gedanke an ihre unter Deck versteckten fünfzehnhundert Unzen Gold oder die Aussicht auf eine außergewöhnliche Zukunft oder nur ihre eigene sonderbare Natur, jedenfalls hatten Alyxens Augen im Sonnenschein einen seltsamen Ausdruck, wie die Lohs, der ersten Frau, die vom allerersten Augenblick der Schöpfung an alles für sich behalten hatte und nur mit unmittelbarer, intensiver, schlangenhafter Neugier umherschaute und bereits heimliche Pläne schmiedete und wer weiß welche unergründlichen Geheimnisse ergründete …
    (»Du alte Schurkin!« flüsterte Edarra. »Wir haben es geschafft!«)
    Aber das ist eine andere Geschichte.

R. A. Lafferty
 
Das Loch an der Ecke
     
    Homer Hoose kam an jenem Abend zu dem goldenen Cliché heim: dem unedlen Hund, der ein persönlicher Freund von ihm war; dem perfekten Haus, in dem einfach zu leben ein Hochgenuß war; der liebevollen und unberechenbaren Gattin; und den fünf Kindern – die perfekte Anzahl (vier mehr wären zu viele gewesen, vier weniger wären zu wenige gewesen).
    Der Hund heulte vor Schreck und sträubte die Haare wie ein Igel. Dann witterte er Homer und erkannte ihn; er leckte an seinen Fersen und knabberte an seinen Fingerknöcheln und hieß ihn willkommen. Ein guter Hund, wenn auch ein Narr. Wer möchte schon einen gescheiten Hund haben!
    Homer hatte etwas Mühe mit dem Türknauf. Wissen Sie, sie stehen nicht in allen Gebrauchsanweisungen; und er hatte heute abend jenes abwegige Gefühl. Aber er löste das Problem (nicht ziehen, sondern drehen) und öffnete die Tür.
    »Hast du daran gedacht, mir das mitzubringen, was ich dich heute morgen mitzubringen bat, Homer?« erkundigte sich die liebevolle Gattin Regina.
    »Was hast du mich denn heute morgen mitzubringen gebeten, knuspriges Heidelbeertörtchen meines Herzens?« fragte Homer. »Wenn ich das noch wüßte, hätte ich meine Frage, ob du daran gedacht hast, anders formuliert«, erklärte Regina. »Aber ich weiß, daß ich dich gebeten habe, irgend etwas mitzubringen, alter Ketchup meiner Seele. Homer! Sieh mich an, Homer! Du siehst heute abend anders aus! GANZ ANDERS! Du bist nicht mein Homer, oder! Hilfe! Hilfe! Ein Ungeheuer ist in meinem Haus! Hilfe! Hilfe! O weh!«
    »Es ist immer nett, mit einer Frau verheiratet zu sein, die einen nicht versteht«, sagte Homer. Er umarmte sie zärtlich, legte sie hin, trampelte mit großen freundlichen Hufen auf ihr herum und begann (wie es schien) sie zu verschlingen.
     
    »Woher hast du denn das Ungeheuer, Mama?« fragte Sohn Robert, als er hereinkam. »Warum hat es deinen ganzen Kopf in seinem Mund? Kann ich mir einen der Äpfel aus der Küche nehmen? Was macht es denn mit dir, tötet es dich, Mama?«
    »O weh, o weh«, sagte Mama Regina. »Nur einen Apfel, Robert, sie sind abgezählt. Ja, ich glaube, es bringt mich um. O weh!«
    Robert nahm sich einen Äpfel und ging nach draußen.
     
    »Hi, Papa, was machst du denn mit Mama?« fragte Tochter Fregona, als sie hereinkam. Sie war vierzehn, aber dumm für ihr Alter. »Es sieht ganz danach aus, daß du sie so tötest. Ich dachte, sie ziehen die Leute erst aus, ehe sie sie verzehren. Ei! Du bist gar nicht Papa, oder? Du bist ein Ungeheuer. Erst dachte ich, du wärst mein Papa. Du siehst genau wie er aus, bis auf die Art, wie du aussiehst.«
    »O weh, o weh«, sagte Mama Regina, aber ihre Stimme klang erstickt. Sie hatten viel Abwechslung in ihrem Haus.
     
    Homer Hoose kam an jenem Abend zu dem goldenen Cliché heim: dem u. H.; dem p. H.; der 1. und u. G.; und den f. K. (vier mehr wären zu viele gewesen).
    Der Hund umwedelte ihn glücklich mit dem Schwanz, und Sohn Robert knabberte auf dem Rasen vor dem Haus an einem Apfelgehäuse.
    »Hi, Robert«, sagte Homer, »was gibt’s heute

Weitere Kostenlose Bücher