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Damon Knights Collection 9

Damon Knights Collection 9

Titel: Damon Knights Collection 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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des Raumes, sie sind zu fünft, zwei sitzen auf dem Boden, die anderen in Sesseln, rauchend, Bier oder Longdrinks trinkend. Dr. Staunton ist nicht da.
    Dorothea bringt mir das Tablett und nennt mich Miss Matthews und fragt, ob ich sonst noch etwas wünsche. Ich schüttle den Kopf, und sie läßt mich allein mit den Jungen. Am anderen Ende des Raumes entsteht ein Geflüster, und einer der Jungen erhebt sich und kommt zu mir.
    „Tag, ich bin Roger Philpott. Sind Sie Janet Matthews? Sie hatten uns doch morgen zu sich nach Hause eingeladen?“ Groß, dünn, blond, sehr jung aussehend.
    Ich grinse zurück und nicke. Ich schaue zu den anderen hin und sage: „Wenn ich ein paar von euch jetzt gleich kennenlerne, wird es mir leichterfallen, eure Namen zu behalten.“ Roger stellt mir die anderen vor, und ich behalte, daß es da einen Johnny, einen Victor, einen Doug, einen Sid und einen Mickey gibt. Keiner von ihnen ist irgendwie sonderbar oder auch nur bemerkenswert. Sie scharen sich um mich. Draußen können wir den Hagel hören, es ist jetzt ganz unverkennbar Hagel, den Wind, der an den Giebeln und Dachrinnen zerrt, dann und wann von Donnerschlägen übertönt. Mehrmals flackert das Licht bedenklich, und Dorothea kommt mit Sturmlampen, die sie an strategischen Plätzen aufstellt, nachdem sie sich vergewissert hat, daß ich mein Ziel erreicht und Kontakt zu der Studentengruppe bekommen habe.
    Roger greift nach dem Kaffee, doch die anderen Studenten bestellen wieder Bier und Gin und Zitronendrinks, und Dorothea verläßt uns. Roger sagt: „Ich weiß nicht, wie lange einige von uns das Landleben hier aushalten werden. Was machen Sie denn hier so?“
    Ich lache und antworte: „Ich komme jeden Sommer hierher. Den Rest des Jahres verbringe ich in New York.“
    Sein Interesse erwacht. „Ach, Sie arbeiten also in New York?“
    „Ja, Columbia Medical Center. Ich bin Anästhesist.“
    „Das hat Dr. Staunton nicht erwähnt. Er denkt, alle Leute hier seien Einheimische.“
    „Ich habe es ihm auch nicht gesagt“, antworte ich. Er nickt, und ich sehe, daß er begreift, daß ich seinem Vorgesetzten die Rolle des Dorftrottels vorgespielt ha be. Ich frage: „Ist das seine Untersuchung oder die Dok torarbeit von einem von Ihnen?“
    Einer lacht. „Das war Rogers Originalidee“, sagt er. „Und meine.“
    Ich überlege, wer von ihnen es ist, und glaube, Sid. Mediterraner Typ. Ich sehe mir die anderen Gesichter an, keines verrät Überraschung. Staunton hat also die Idee öffentlich übernommen, und alle scheinen es für selbstverständlich zu halten. Es sagt mir mehr, als sie selbst über Staunton wissen. „Sehen Sie, ich hatte die Idee, daß bestimmte Muster und Inhalte von Träumen von der Umgebung des Träumenden abhängen mögen. In der Stadt wissen wir ziemlich genau, was jeder von uns träumt. Über ein Jahr waren wir Untersuchende und Untersuchungsobjekt zugleich, und wir entschlossen uns, an einen Ort zu gehen, wo völlig andere Bedingungen existieren, um dann einen Vergleich anstellen zu können.“
    „Und Sie wollen das den Testergebnissen mit den Einheimischen gegenüberstellen, um festzustellen, ob irgendeine Korrelation besteht?“
    „Wir, erwarten eigentlich keine“, sagt Sid. „Was wir erwarten, ist, daß unsere eigenen Träume sich ändern werden, während die Traummuster der Leute hier relativ stabil bleiben dürften.“
    „Und was wollen Sie damit beweisen?“
    „Ich weiß nicht, ob wir überhaupt irgend etwas beweisen wollen. Doch angenommen, daß Träume die emotionale Konstitution eines Menschen widerspiegeln, könnten wir, indem wir die unterschiedlichen Bedingungen untersuchen, vielleicht den Schlüssel dazu finden, was Menschen zu einer größeren Entspannung verhelfen kann, welche Art von Urlaub man machen sollte, wie lange man bleiben sollte und dergleichen mehr. Wenn meine Überlegungen richtig sind, könnte man auf Grund individueller Studien vorhersagen, ob ein dreiwöchiger Urlaub wünschenswert ist oder lieber häufiger kurze. Verstehen Sie?“
    Ich nicke und kann an dem Experiment keinen Fehler entdecken. Es scheint ein legitimes Vorhaben zu sein, und vielleicht sogar ein nützliches. „Ich nehme an, daß Sie einen Computer zur Auswertung der Ergebnisse zur Verfügung haben?“
    Sid nickt, und Roger sagt: „Möchten Sie eine der Karten sehen, die wir ausgefüllt haben? Wir haben Trauminhalte in Kategorien aufgeteilt … z. B. in Sexuelles mit Schwerpunkt auf hetero, homo, gesellschaftlich

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