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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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bevor sie im Maul des Monsters verschwand, nie vergessen würde.
    Dann überwältigte ihn der Schlaf.
    Nach Mitternacht schalteten sich summend die Radiogeräte ein und umfingen die Kinder mit Bewusstlosigkeit. Über ihren Köpfen glühten die Anzeigen auf, während das statische Rauschen einsetzte. Dann tönte ein neues Lied aus dem Lautsprecher: »Roll up the carpet, push back the chairs, get some music on the radio.«
     
    Aus einer der Hütten stahl sich eine Gestalt in die Nacht hinaus und schlich über das Gelände, bis sie vor der Tür des Kerkermeisters stehen blieb.
    »When you’re feeling tired of dancing, try and find a place to park. Go to any cosy corner, take advantage of the dark.«
    Jangler döste in seinem Lehnsessel mit einem Taschentuch über dem Gesicht. Und so bemerkte er nicht, wie eine der Ferienlagerpostkarten, von denen einige in jeder Nachttischschublade lagen, unter der Tür hindurch und auf den Teppich geschoben wurde. Auf der Rückseite stand in der deutlichen, unverkennbaren Handschrift von Austerly Fellows eine einfache Botschaft:
     
    Mein lieber Lockpick,
    ich dachte, du solltest wissen, dass es im Lager ein verstecktes Handy gibt.

17
    Die Morgendämmerung brach gerade an, als Janglers Glocke erschallte. Aufgebracht schüttelte er sie. In seiner Tasche steckte die Postkarte. Gerade hatte er die Abfuhr des letzten Transporters mit Neuankömmlingen beaufsichtigt und war sich ziemlich sicher, dass diesmal nichts Unerwünschtes hindurchgewischt war. Jetzt war es an der Zeit, dem Hinweis von Mr Fellows nachzugehen.
    Hauptmann Swazzle und drei seiner Wachen stolperten aus ihrem Blockhaus und hielten sich die pochenden Schädel. Ihre Knopfaugen waren heute noch röter als sonst.
    »Schafft die Abtrünnlinge heraus!«, fuhr der alte Mann sie an. »Auf der Stelle!«
    Der Hauptmann bellte den anderen Punchinellos etwas zu, woraufhin sie in die Hütten stürmten, wo die Kinder soeben langsam wach wurden, wie immer voller blauer Flecken und sehr mitgenommen.
    Schlaftrunken, noch bevor sie sich etwas anziehen konnten, reihte man sie im Freien auf. Hauptmann Swazzle zwang sie, sich zu verbeugen und zu knicksen. Sogar Jody hatte man aus dem Bett gerissen. Mit zusammengebissenen Zähnen stand sie da. Langsam verheilte ihr Rücken, doch er brannte noch immer wie verrückt. Neben ihr stand Christina und hielt heimlich ihre Hand.
    »Warum ist er so böse?«, wisperte die Siebenjährige.
    Jody schüttelte den Kopf. Keiner wusste eine Antwort. Derart tobend vor Zorn hatten sie den Alten noch nie erlebt.
    »Heute ist es viel früher als sonst«, murmelte Maggie. »Was soll das?«
    »Ich hab mich noch nicht mal schminken können«, murrte Charm.
    Lee starrte auf den Boden. Er vermied es, irgendjemandem in die Augen zu schauen. Das erschütternde Erlebnis im Froschsumpf saß ihm noch immer in den Gliedern und er war sich nicht sicher, ob er sich jemals wieder erholen würde.
    Janglers Miene war streng. »Jemand hat den verachtungswürdigen Versuch unternommen, den großen Plan meines Herrn zu durchkreuzen. Weinerliche E-Mails wurden von diesem Lager aus an gewisse Nachrichtenredaktionen in den USA verschickt. Man hat sich darüber beschwert, wie man euch hier behandelt, und das Ganze wurde von einem Foto des toten Jungen untermalt.«
    Alasdairs Herz machte einen Satz. Woher wusste er das?
    Die anderen Kinder wurden unruhig. Spencer spielte an seinen Fingern herum. Er wünschte, er hätte seinen Stetson mitgebracht. Er fühlte sich zunehmend schutzlos, wenn er ihn nicht bei sich hatte.
    »Einige unter euch meinen, sie hätten Besseres verdient«, fuhr der Alte verächtlich fort. »Doch diese Einstellung stellt die Weisheit des Heiligen Magus infrage. Zum letzten Mal sage ich euch: Ihr seid die niederste Form von verhassten Parasiten, die in dieser Traumwelt kreucht und fleucht. Man duldet euch nur dank meines gnädigen Meisters. Wäre es an mir, dann würde ich euch hier und jetzt abschlachten lassen. Aber weil ich ein guter und treuer Diener bin, muss ich euch am Leben lassen. Doch denkt daran, ab sofort könnt ihr keine Nachsicht mehr erwarten. Wenn Regeln weiterhin gebrochen werden, dann wird es Strafen hageln, dass ihr euch wünscht, eure Eltern hätten euch nie in die Welt gesetzt!«
    Alasdair verspannte sich. Schon bald würde dieser wichtigtuerische kleine Ochse vor einem Gericht landen, wegen Verbrechen gegen die Menschheit, und der Schotte konnte es gar nicht erwarten, gegen ihn

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