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Dangerous Liaison

Dangerous Liaison

Titel: Dangerous Liaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savi Jansen
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Gefühl kam. Er hatte doch fast den ganzen Tag geschlafen! Es kam ihm ein wenig merkwürdig vor, dass er sich so erschöpft und schwach fühlte, fand allerdings auch nicht die Kraft, sich aufzuraffen und etwas dagegen zu unternehmen.
    „Es ist nicht wegen dir“, sagte Jesse leise und führte Robin zur Couch, damit er sich hinlegen konnte, „Er hat im Moment ein wenig Stress. Keine Sorge, bald ist er wieder der Alte, und wir werden eine wunderbare Beziehung führen!“
    Zustimmend nickte Robin. Natürlich hatte Jesse Recht, hatte er ja immer.
    „Warum bin ich so müde?“, fragte er leise, denn ihm fielen schon wieder die Augen zu. Dabei hatte er doch heute den ganzen Tag nichts gemacht!
    „Weil du zu lange im Keller warst, mein Schatz“, flüsterte Jesse und strich ihm die Haare aus der Stirn, „Du bist ein wenig krank geworden, aber das bekommen wir schon wieder hin.“
    „Keller?“, hakte Robin nach und runzelte leicht die Stirn. Er hatte verschwommene, vage Erinnerungen an eine kleine Zelle, aber das erschien ihm so fern, so unwirklich wie ein Traum.
    „Vergiss es“, meinte Jesse lapidar, und in seinen Augen glomm ein kleiner Funke auf. Siegessicher sah er aus, doch Robin wusste nicht, warum. Die Erinnerung an die vergangenen Wochen war verwirrt, verschwommen. So sehr er sich bemühte, er konnte sich kaum an etwas entsinnen.
    „Ruh dich aus“, meinte Jesse leise, deckte Robin zu, bevor er aufstand und das Zimmer verließ.
    Robin versuchte wirklich, sich zu erinnern, was geschehen war, aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    War er krank gewesen? Hatte Jesse ihn deswegen im Keller isolieren müssen, damit er keinen der anderen anstecken konnte?
    Robin wusste es nicht, und das Denken strengte ihn an. Kopfschmerzen ließen ihn schließlich die Augen schließen und einschlafen.
     
    Marcel wartete, bis Jesse Robin allein gelassen hatte, dann ging er zu ihm und betrachtete nachdenklich den schmal gewordenen Mann auf dem Sofa. Er wusste nicht, was für Drogen Jesse Robin noch verabreichte, aber diese schienen ihn nicht nur zu beruhigen, ja fast einzuschläfern, sondern auch seine Erinnerungen zu trüben. Er hoffte, dass dieses Zeug Robin nicht auf Dauer schaden würde, wagte aber nicht, irgendwelche Einwände geltend zu machen, da er nicht wieder mit Jesse aneinander geraten wollte.
    In den letzten Tagen, in denen er noch einmal in Ruhe über alles hatte nachdenken können, war ihm klar geworden, dass er Jesse verlassen musste. Und er würde Robin mitnehmen.
    Natürlich würde es gefährlich werden, darüber machte Marcel sich keine Illusionen, aber vielleicht würde er Hilfe bekommen. Er hoffte es, und gleichzeitig hatte er auch schreckliche Angst. Denn wenn Jesse dahinter kommen würde, wäre sein Leben verwirkt.
     
    Robin erwachte und war völlig orientierungslos. Sein Kopf schmerzte, seine Zunge klebte trocken am Gaumen, und in seinen Eingeweiden tobte ein Kampf. Stöhnend richtete er sich auf. Er erkannte, dass er auf einer Couch lag und runzelte die Stirn. Langsam erhob er sich. Wieder befiel ihn Schwindel, so dass er sich an der Lehne abstützen musste, doch schließlich konnte er sicher stehen und setzte zögernd ein Bein vor das andere.
    Robin durchquerte das Wohnzimmer, erreichte schließlich die Tür und öffnete sie. Stimmen aus der Küche drangen an sein Ohr, so wandte er sich in diese Richtung.
    Jesse und Marcel saßen am gedeckten Tisch, vor jedem von ihnen ein Teller mit Steaks und Pommes. Ein lautes Knurren seines Magens machte Robin darauf aufmerksam, dass er ebenfalls Hunger hatte.
    „Darf... darf ich mich zu euch setzen?“, fragte er ein wenig schüchtern und trat zögernd einen Schritt nach vorne.
    Beim Klang dieser vertrauten Stimme drehte sich Jesse um und stand auf. Liebevoll brachte er Robin zu dem freien Stuhl und drückte ihn auf den Sitz. Bald schon hatte er einen vollen Teller vor sich stehen, über den er sich heißhungrig her machte.
    Jesse holte währenddessen Saft aus dem Kühlschrank und tat den Inhalt dreier Kapseln hinein. Er schwenkte das Glas leicht und reichte es dann Robin. Misstrauisch blickte der ihm in die Augen.
    „Was hast du da reingetan?“, fragte er und schob das Glas fort.
    „Vitamine, mein Süßer“, antwortete Jesse lächelnd, „damit du bald wieder gesund wirst!“
    Immer noch misstrauisch sah Robin Jesse unverwandt ins Gesicht.
    „Komm, trink schon!“, meinte er, „Du willst doch nicht, dass ich dich wieder dazu zwingen muss, oder?“

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