Dangerzone
hinterher blickten.
Als sie weg waren, kamen sie zu mir und stellten sich vor mir auf. Ich musste meine Augen abdecken, um sie vor der Sonne zu erkennen. Sie waren wirklich sehr groß, aber nicht so groß wie Riesen. Sie sahen nicht unfreundlich auf mich herab, aber waren doch etwas misstrauisch. Sie sagten nichts, sondern starrten mich nur, mit in den Hüften gestemmten Händen, an. Schließlich streckte eine den Fuß nach mir aus und tippte mich mit den Zehen an als wäre ich ein wabbliger Fisch, von dem sie nicht wussten was er war und was er als nächstes tun würde.
Ich wollte hier nicht länger unten rumsitzen, besonders weil sie nackt waren und mir der Ausblick nicht gefiel, also rappelte ich mich verlegen auf.
"Hallo." sagte ich. Sie antworteten nicht. Ich winkte ihnen schüchtern. "Ich bin Seraphina." sagte ich, weil ich nicht wusste was ich sonst sagen sollte... ACH JA "Danke, dass ihr mich gerettet habt."
"Was bist du?" fragte schließlich die Schwarzhaarige. Sie hatte einen leichten Damenbart.
"Ein Mensch." sagte ich leise und endlich regten sich ihre Gesichter. Sie sahen sich verwundert an.
"Menschen gibt es nicht." sagte eine Blonde, die hinter der Schwarzhaarigen stand und ihre Hand hielt. "Das kann nicht sein." nuschelte eine Braunhaarige.
"Ich bin hier und ich bin ein Mensch. Es ist eine lange Geschichte." Ich zuckte die Schultern und kam mir so klein vor, im Gegensatz zu ihnen.
"Was tust du hier?" fragte die Schwarzhaarige mit dem Bärtchen. Anscheinend hatte sie meine Aussage akzeptiert. Vielleicht konnte sie die Wahrheit in meinen Augen sehen. Ich konnte noch nie gut lügen.
"Ich will in die Waldebene zum Pan kommen." sagte ich leise.
"Dafür musst du durch den ewigen Sand." sagte die Blonde. Ihre Stimme war ein wenig heller als die der anderen. Ihre Haare hingen in zwei langen geflochtenen Zöpfen über ihre riesigen Brüste, die ich zwanghaft versuchte nicht anzublicken.
"Ich weiß."
"Bist du dort schon einmal gewesen?" fragte die Schwarzhaarige.
"Schon öfter." Ich wusste, dass die Wüste sehr gefährlich war, doch ich hatte bis jetzt jedes Mal überlebt.
"Was willst du beim Pan?" fragte sie, unbeeindruckt darüber, dass ich noch lebte.
"Ich möchte ihn um Hilfe bitten. Er ist mein Freund." Mein Einziger.
"Im Reich des Waldes gehen in letzter Zeit schlimme Dinge vor sich. Du solltest da nicht hingehen."
Ich musste aber dorthin. Der Pan war der Einzige, dem ich in dieser verworrenen Welt vertraute, weil er ein alter Bekannter meines Opas gewesen war und ich ihn von Kindesbeinen an kannte.
"Ich muss dahin. Egal wie gefährlich es dort ist." Ich rang meine Hände. Was sollte ich sagen? Mein Opa ist gestorben und ich finde keinen anderen Ausweg? Ich will nicht allein bleiben? Bitte helft mir...
Sie mussten etwas von meiner Verzweiflung in meinen Augen gesehen haben, denn schließlich sagten sie.
"Dann bringen wir dich bis an die Grenze des Dschungels, von da an musst du allein weiter." Ich war überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet und das musste auch mein Gesicht zeigen, denn plötzlich lächelten sie alle nachsichtig.
"Ich danke euch..." stammelte ich verwirrt... während sie sich schon umdrehten und losmarschierten. Ich musste fast laufen, um mit ihnen Schritt zu halten. "Aber wieso... tut ihr das?" fragte ich die Blonde und sie grinste mich verschwörerisch an. "Was?"
"Na. Mir helfen..."
"Weil du eine Frau bist." Sie boxte mir dabei gespielt mein Kinn und davon flog mein Kopf schon fast ab. Aha. Na gut. Ich rieb mir das geschändete Körperteil und versuchte sie nicht vorwurfsvoll anzublicken. Ich wollte mal nicht so sein und folgte ihnen stumm, was anstrengend war. Ich hätte gern gekeucht, denn die hatten echt ein Tempo drauf, das war unglaublich. Sie boten mir an mich zu tragen, aber ich lehnte dankend ab. Da wäre ich ihren riesigen Brüsten viel zu nahe gekommen.
Es dauerte zwei Tage, bis wir den Rand des Dschungels erreichten. Keiner störte uns oder griff uns an und ich verstand es, als ich die vielen Dolche, Messer, großen Brüste und andere Waffen sah, die sie sich mit Lederriemen um den Körper gewickelt hatten. Ich hätte mich auch nicht mit ihnen angelegt. Mit einer allein schon, aber nicht mit zehn, beziehungsweise zwanzig!
Zum Abschied wollten sie mich zum Glück nicht umarmen. Mein Gesicht war genau in Brusthöhe und ich war mir sicher zu ersticken, wenn sie mich freundschaftlich drücken würden. Sie sagten mir nur: "Pass auf dich auf, kleine
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