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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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auf den Rücken legte und verschnaufte.

Die Sonne strahlte auf mein Gesicht und trocknete es. Ich entspannte mich einen Moment und schloss die Augen.

Doch schon sehr bald umfing mich heftiger Gestank. So, als würde etwas in der Sonne verwesen... und das schon seit Tagen. Ich wusste um was es sich handelte und rappelte mich schnell auf, um von hier wegzukommen. Ich wollte mit dem Mapinguari auf keinen Fall Bekanntschaft schließen. Es war ein riesiges Wesen mit braunem zotteligen Fell, das ein wenig aussah wie ein Mensch. Aber nur vom Grunde her. Er war gute zwei Meter groß und hatte am Kopf nur ein großes braunes Auge. Das Maul hatte es dafür mitten im haarigen Bauch. Damit stürzte es sich liebend gern auf seine Opfer, wenn sie nicht so schlau waren und die Flucht ergriffen, sobald sein fauliges Parfum die Lungen füllte.

Schnell rappelte ich mich also auf den glitschigen Steinen auf und stolperte tropfend drauf los, in den dichten Dschungel. Ich musste aufpassen. Es war gefährlich hier herumzulaufen. Fleischfressende Pflanzen, so groß wie ein Baum, waren hier das geringste Übel, das mich treffen konnte. Ich musste dieses Gebiet schnell verlassen, ansonsten währte mein Leben nicht mehr lange.

Dryaden- Nymphen- die mit ihren Bäumen auf Leben und Tod verbunden waren- winkten mir freundlich zu, aber ich ignorierte sie, denn ich musste hier weg... Über mir flog ein Rock und verdeckte alles mit seinem riesigen großen Schatten. Sein gelbliches Gefieder strahlte in der Sonne. Es war ein Adler von der Größe eines Elefanten. Ich liebte diese Tiere. Aber jetzt im Moment hatte ich, wie gesagt, anderes im Kopf.

Ich kam auf eine Lichtung und suchte mir diesen Ort, um zu verschnaufen. An einem großen Baum, dessen Wurzeln den Boden aufgerissen hatten, lehnte ich mich zum verschnaufen an. Aber davor testete ich erst, ob dieser nicht zum Leben erwachen und mich mit seinen Ästen zu Brei schlagen würde. Nein, das war kein lebender Baum.

Entkräftet ließ ich mich an ihm herabgleiten bis ich saß und stützte meine Arme auf meine Knie und meinen Kopf in meine Hände. Erst jetzt merkte ich, dass ich den Dolch immer noch umklammert hielt. Ich steckte ihn in die Scheide, die an meinem selbstgebastelten Gürtel hing.

Ich war noch einmal davongekommen, aber dafür steckte ich jetzt im Dschungel fest. Da war mir der Nebelwald lieber gewesen. Dort war es nicht so verworren, so bunt und so voll mit Gefahren. Der Nebelwald war oben auf der Klippe. Ich müsste hochklettern. Vielleicht fand ich auch einen netten Riesen, der mich hochhob?

Oder ich würde weiterziehen und mich in die Wüstenebene begeben. Allerdings gab es dort auch sehr unfreundliche Artgenossen. Ich könnte auch weiter nach Norden gehen, dort wo die Hochebenen und Wälder waren. Mein Opa und ich hatten dort eine Zeitlang gelebt. Da kannte ich mich gut aus und wir hatten einen Bekannten, den Pan.

Opa.

Ich erinnerte mich zurück: an sein rostbraunes runzliges Gesicht mit dem weißen Ziegenbart am Kinn und seine immer lächelnden braungrünen Augen; an sein Selbstbewusstsein und seinen Glauben, den er trotz dieser Welt, in der wir leben mussten, nie verloren hatte. Ich konnte ihn noch vor mir sehen, in seinen blauen komischen Hosen, die ihm bis zur Brust reichten und an Trägern an seinen dünnen Schultern hingen. Er wollte mir nie erzählen, wo er die Hosen her hatte, aber Tatsache war, dass sie weit waren und das er vorne am Bauch eine Tasche hatte, in die er alles reinstecken konnte, was er so brauchte. Er hatte aus einem Stück Stoff eine Art Rucksack gemacht, in dem wir unsere Besitztümer mit uns herumschleppten. Es war nicht viel: eine fransige Decke; ein paar verschieden große Messer; eine Steinschleuder, die aber tödlich sein konnte, wenn man das richtige Geschoß hernahm; ein Zauberbuch, das er aber nie benutzt hatte; eine Plane aus wasserdichtem blauen Stoff und ein paar feste Seile und Schnüre. Jetzt war alles verloren. Ich hatte nur das, was ich am Körper trug.

Er war ein herzensguter und netter Mensch gewesen. Er hatte mir gezeigt, was es hieß zu den Guten zu gehören, Mitgefühl zu haben und ein Gewissen zu empfinden. Damit hatte er uns oft in Schwierigkeiten gebracht, weil er immer der Held sein wollte. Er konnte niemals an einer Falle vorbei gehen, ohne zum Beispiel den Zentauren zu retten... Natürlich kam dann der Waldmensch, der Woodwose, und jagte uns, aber wir kamen glimpflich davon.

Doch mit seiner helferischen Seele hatte er

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