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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Sie kaufte da alles, was wohl schwerer war, danach gab es stets Kaffee und Kuchen. Die anderen normalen Hausbesuche bezeichneten sie als hilfsbereit und sehr kultiviert. Eine Gesine Schuster, ebenfalls Prostituierte, hat uns erzählt, die Clement wäre gestern Abend so gegen elf gekommen, da zu der Zeit gerade ihr Freier gegangen wäre. Als sie kurze Zeit darauf nach Hause wollte, hätte sie noch bei Irene geklingelt, weil sie in der gleichen Straße wohnen, aber die habe noch auf einen Freier gewartet, der nach einem Geschäftsessen wohl die Nacht bei ihr verbringen wollte. Die Schuster sagte, sie wäre gegen halb zwölf gegangen. Eines der Mädchen, eine Regina Heinbrecht, gleiches Gewerbe, hat vor zwei Tagen gesehen, wie sie mit dem Hausbesitzer, einem gewissen Holger Neidhold, Streit hatte. Sie haben wohl lautstark im Hausflur gestritten.“
„Um was ging es?“
„Er hat mehr Miete für die Absteige verlangt und sie weigerte sich, zu zahlen. Sie hat wohl geäußert, dass sie einen Rechtsanwalt nehmen würde, weil sie sich das keineswegs gefallen lassen wollte. Schließlich gab es einen Mietvertrag.“
„Der Name Holger Neidhold kommt mir irgendwie bekannt vor.“
„Barbesitzer, Edelpuff, Nobelschuppen. Ich habe uns sein Strafregister ausgedruckt.“
Er reichte seinem Chef einige Seiten, die der aufmerksam durchlas.
„Der war früher mehr hinter Gittern, als draußen. Seit sechs Jahren nichts. Ich möchte ihn haben. Lass ihn bitte holen. Hatte sie Feinde, sonst mit jemand Ärger?“
Peter blickte auf seine Notizen.
„Nein, negativ. Es ist ein Häuserblock, vier Mietshäuser mit vierund- vierzig Wohnungen. Neidhold hat den vor drei Jahren gekauft, saniert und immer, wenn ein Mieter ausgezogen ist, an Nutten vermietet, zur doppelten Miete, so in etwa. Im Moment wohnen noch zwölf alte Mieter in dem Komplex. Die haben anscheinend kein Problem damit, dass nur solche Frauen um sie herum ihrem Geschäft nachgehen. Eine ältere Frau hat gesagt: Das sind sehr nette Mädchen und so hilfsbereit, höflich. Ist egal, was sie arbeiten, wenn sie damit ihr Geld verdienen. Junger Mann, hat sie gesagt, schließlich bezahlen die Damen Steuern, von denen Sie bezahlt werden.“ Peter grinste seinen Chef an, der das erwiderte.
„Wo sie recht hat, hat sie recht. Also keine Probleme, keine Feinde, nichts. Alles in schönster Ordnung, trotzdem ist sie tot. Wir sollten …“
Die Tür öffnete sich ruckartig. Lisa Schmitt wirbelte in das Zimmer und die Tür krachte hinter ihr laut ins Schloss. „Der Laborbericht ist da.“
Sie zog einen Stuhl heran, setzte sich, schlug die Beine übereinander und Daniel, inzwischen zornig, taxierte sie. Der Rock könnte ruhig länger sein, abgesehen davon, war er über ihr Benehmen aufgebracht. Etwas, auf dass er sehr viel Wert legte und das erwartete er von seinen Mitar- beitern.
„Der Tod erfolgte durch Erdrosseln“, legte sie los, als wenn sie nicht gerade ein Gespräch unterbrochen hätte. „Mit einem Büstenhalter, dass zu Sauerstoffmangel im Gehirn führte. Na ja und so bla … bla … Vorher hat sie einen Schlag mit einem stumpfen, glatten Gegenstand auf den Kopf bekommen, aber nicht sehr fest. Keine Wunde. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Kurz gesagt, steht da. Innere Halsbefunde: Fraktur des Kehlkopfes, Einblutungen in die Halsweichteile, in die Kehlkopfmus- kulatur, petechiale Blutungen an Bindehäute und der Mundschleimhaut lassen auf Gegenwehr schließen. Halsabriebe wurden festgestellt. Auf dem Oberkörper der Toten wurde ein … Pentagramm geritzt. Bescheuert! Die Tatwaffe ist ein stumpfer, doppelschneidiger Dolch, Messer oder so was. Keine Tatwaffe. Keine Fingerabdrücke oder sonstig verwertbares DNA-Material, keine verwertbaren Spuren. Ein Vaginal- abstrich war negativ. Nichts unter den Fingernägeln. Allerdings wurden Faserspuren von grünem Mohair mit Polyamid gefunden. Die Kleidung der Toten wird deswegen noch überprüft, aber es ist ziemlich sicher, dass sie nichts in diesem Farbton hatte, wie die Trackmann sagt. In einem Wäschekorb wurde gebrauchte Bettwäsche, Handtücher, Dessous …“ Sie sah Daniel mit einem anzüglichen Blick an, dazu leckte sie mit der Zunge langsam, lasziv über die knallrot gefärbten Lippen, „na ja, ebenso Sachen gefunden und Spermaspuren sichergestellt. DNA wird erstellt. Die Spermaspuren müssen älter sein, haben die im Labor festgestellt.“
Sie schaute ihren Chef selbstbewusst, stolz, vielleicht sogar ein wenig herausfordernd an, als

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