Daniel Briester - Hass verbindet
denn so einen Mist? Bestimmt nicht."
"Ihre Schwester hat das Herrn Claassen gesagt."
"Blödsinn! Sigrid hätte nie Interesse an Heinz gehabt, wenn da nicht der Titel gewesen wäre. Außerdem weiß jeder, dass beide in Rekordzeit studiert haben. Beide waren schon in der Schule anderen weit voraus, ohne das sie viel lernen mussten. Da Torsten oft bei meinen Eltern wohnte, weiß ich das genau. Er hat wie Heinz sogar eine Klasse übersprungen. Daniel, du musst nicht von dir auf andere schließen. Beschuldige aber nicht Sigrid falsch."
"Herr Vorsitzender, mein Mandant hat noch eine Verabredung, deswegen lehnen wir eine weitere Befragung ab. Für diese Farce haben wir keine Zeit. Herr Staatsanwalt, eventuell erzählen Sie rasch dem Gericht, was Sie für Interesse daran haben, meinen Mandanten verurteilt zu sehen. Darf ich die Fotos vorlegen, wie sich der Nebenkläger mit ihm getroffen hat?"
"Was soll der Scheiß? Als wenn ein Verbrecher bestimmt, wann eine Verhandlung beendet ist. Das war ein Zufall."
Heinz Anwalt legte die Fotos vor. "Gelogen. Sie sind hingefahren, haben sich mit dem Herrn Staatsanwalt getroffen, an drei verschiedenen Tagen und wieder abgefahren. Ein Kuvert wechselte den Besitzer."
"Wir unterbrechen für eine Beratung."
"Doktor Briester, Herr Verteidiger, Sie kommen bitte mit uns."
Daniel verließ wie betäubt den Gerichtssaal, schaute Torsten an, der mit Rainer und Christina sprach. Er drehte sich weg und grübelte, was das bedeutete. Es lief völlig aus dem Ruder und ganz anders, als er erwartet und geplant hatte.
"Die weiteren Zeugen, die Herr Claassen laden ließ sowie weitere Straftaten, die Doktor Briester angeblich begangen haben soll, werden näher und sehr gründlich überprüft. Hätte Sie, Herr Classen, dass im Vorfeld der Staatsanwaltschaft übergeben, wäre es nie soweit gekommen. Das weitere Verfahren gegen Doktor Heinz Briester und ein angezeigtes gegen Doktor Torsten Briester werden daher eingestellt. Ob es überhaupt ein weiteres Verfahren geben wird, hängt von den Ermittlungen ab. Bisher haben sich all die Anschuldigungen, als eine reine Hetzkampagne und völlig falsch herausgestellt. Wie es scheint, hat sich Herr Claassen da einiges zusammengereimt. Herr Claassen, falls Sie weiteres Belastungsmaterial haben, reichen Sie das bitte ein, da wir ansonsten keine weiteren Zeugen von Ihrer Seite sowie andere Dinge zulassen werden. Für Hass, Neid, Eifersucht oder Habgier sind nicht Gerichte zuständig. Ihr Halbbruder kann nichts dafür, dass Sie anscheinend Tatsachen nicht anerkennen wollen oder können. Das Gericht ordnet weiter an, dass sich der Nebenkläger Daniel Claassen einem Vaterschaftstest zu unterziehen hat. Dieses ist dem Gericht nachzuweisen. Die Kosten für dieses Verfahren, werden wir zum Teil Ihnen in Rechnung stellen, Herr Claassen, genauso wie die Anwalts- kosten des Angeklagten."
"Nein, ich habe nichts weiter. Hat der große Briester kein Geld mehr?", höhnte er, um seinen Frust herauszulassen.
"Dafür erhalten Sie nochmals drei Tage Ordnungshaft."
Die Sitzung war beendet und Daniel wartete auf seinen Vater. "Ich muss mich bei dir ent..."
"Erspar mir den Mist, dummer Heuchler."
"Vater, ich ..."
"Selbst du hast es geglaubt, nicht wahr? Du hast mir zugetraut, dass ich deiner Sylvia etwas antun würde? Für dich habe ich vierzig Jahre kein Leben geführt, hingenommen, geschluckt, zurechtgebogen. Christina hat recht, als sie sagte, du hast dein Leben umsonst für Torsten geopfert. Lass mich in Ruhe und höre weiter auf Daniel. Wenn er dir alles gestohlen, dich in den Ruin getrieben hat, werde ich dir nicht helfen. Dich habe ich einmal für intelligent gehalten?" Er eilte telefonierend weg und Torsten folgte langsamer.
*
Drei Wochen waren vergangen und Daniel hatte Torsten seit dem nicht mehr gesehen, da er inhaftiert war. Es war ein Albtraum für ihn gewesen.
Von Anna wusste er, dass es in der Beziehung seit Monaten nicht mehr stimmte und Torsten nicht für eine Heirat bereit sei. Er war für heute im Häger-Prozess als Zeuge geladen und er hoffte, er konnte danach mit Torsten sprechen. Er musste das gerade rücken und dafür sorgen, dass der Anna heiratete. In wenigen Wochen würde deren Sohn auf die Welt kommen und bis dahin musste das über die Bühne gehen.
"Herr Claassen, Sie haben im Vorfeld einiges ermittelt und diese Ergeb- nisse an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Berichten Sie bitte, aber nur Wahrheiten und keinerlei Spekulationen und ohne Showeffekte."
"Mich
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