Daniel Briester - Hass verbindet
später danach gefragt?"
"Ja, aber er meinte, eine alte Tratsche, die die Nachbarn ausspioniert."
"Herr Claassen sagte eben, die Frau wäre nie bei ihm gewesen."
"Hat er wahrscheinlich vergessen. Ich kann mich deswegen gut an die Dame erinnern, weil sie einen großen braunen Hut trug und der passte perfekt zu ihr. Sie war sehr elegant gekleidet, hatte sogar braune Handschuhe an und das bei 18. Grad. Sie hat mich an die Hepburn erinnert."
"Sie waren damals ja als sage ich es lax Lehrling in der Abteilung, was wissen Sie sonst über den Fall Gallert?"
"Ich fand das nur komisch. Wissen Sie, es drehte sich eigentlich alles nur um die Schwester, Sandra Larsen. Die Männer zogen auf übelste Weise über sie her. Daniel machte ständig Besuche bei dem Tatverdächtigen, nirgends gab es Protokolle dazu. Ich dachte, das wäre normal, obwohl ich in der Schule und in der Abteilung von Lars es anders gehört hatte. Gesagt habe ich natürlich nichts. Ich habe nur einmal Jörg gefragt und der meinte, unser neuer Chef arbeitet eben anders. Er war ja damals auch ein Neuling."
"Lisa, sagst du das jetzt, weil ich dich nie wollte?"
"Du spinnst! Wäre ich damals nicht in dich verknallt gewesen, hätten wir nie Sex gehabt, aber das war nach drei Monaten vorbei, weil ich festgestellt habe, dass es dir nur darum ging, jede Frau flachzulegen, um dein Ego auf zu bewerten."
"Du spinnst. Als wenn ich dich angefasst hätte"
"Herr Claassen, sollen wir Frau Krieger laden, die das bestätigen kann? Sie hat Sie beim Sex überrascht, oder nicht? Ersparen Sie uns daher Ihre Hasstiraden. Das ist bei jeder Frau das gleiche Spiel. Hatten Sie den Sex, war sie die böse, schlechte, um nicht andere Wörter zu benutzen. Sie haben jedes junge Mädchen angebaggert, diese sogar in Ihrem damaligen Büro zu sexuellen Handlungen überredet. Herr Keitler hat Ihnen einiges dazu gesagt, da sie sogar vor einer 15-jährigen Reinigungskraft nicht Halt gemacht haben. Danke Frau Wenzel. Wir haben später noch eine Frage an sie. Warten Sie bitte einen Moment. Hören wir eine Bandaufnahme aus dem Jahr 1997."
"Rebbin, ich bin der Anwalt von Volker Larsen."
"Ach ja, stimmt! Entschuldigung! Wir haben uns flüchtig gesehen. Setzen Sie sich bitte. Was kann ich für Sie tun, Doktor Rebbin? Möchten Sie einen Kaffee?"
"Ja, gern, da ich gerade aus dem Gericht komme. Ich mache mir Sorgen um meinen Mandanten."
"Ich auch!"
"Wieso Sie?"
"Ich war heute Morgen bei ihm und war erschrocken, als ich ihn sah."
"Was wollten Sie von ihm?"
"Wissen, wer in seiner Wohnung ein und ausgeht. Sie bekommen später das Protokoll. Es muss abgetippt werden."
"Er sollte nichts ohne mich sagen."
"Doktor Rebbin, ich suche den Mörder einer jungen, schönen Frau, die zufällig die Freundin von Ihrem Mandanten war. Wenn er sie nicht umgebracht hat, wie er behauptet, dann will ich den Richtigen. Verstanden? Dabei kann mir Herr Larsen möglicherweise helfen. Je schneller es geht, um eher kann Ihr Mandant aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Verstanden? Sehr gut. Ich habe bestimmt keine Lust, keine Zeit, darauf zu warten, bis irgend- ein Anwalt kommt, damit ich ein paar einfache Fragen beantwortet bekomme."
"Aber Sie wissen ..."
"Ich weiß, aber ich richte mich nicht unbedingt danach, wenn mir ein Tatverdächtiger Auskunft gibt und die hat mir Herr Larsen gegeben. Ich habe ohne Unterbrechung ein Band laufen lassen, damit man mir später nicht irgendetwas vonseiten eines Rechtsanwaltes, hysterischer Verwandter oder sonst wem, daraus drehen kann. Ich bin in der Vergangenheit gut damit gefahren. Ich sage Ihnen etwas, obwohl ich das hinterher bestreiten werde, dass ich das gesagt habe. Ich persönlich halte Volker Larsen für unschuldig. Deswegen will ich den Täter, damit der Junge da so rasch wie möglich entlassen wird."
"Auf einmal? Ihnen mangelt es etwas an Benehmen, da man Menschen nicht ins Wort fällt. Außerdem, Herr Hauptkommissar, gelten auch für einen Briester Gesetze. Wir sind nicht in Bremen und ich sorge für die Umsetzung gegenüber meinem Mandanten. Verstanden? Haben Sie Anhaltspunkte dafür?"
"Sagen wir Intuition. Obwohl vieles gegen ihn spricht, passt einiges nicht."
"Danke für den Kaffee, war gut. Herr Briester halten Sie mich bitte auf dem Laufenden."
"Aber sicher. Ich werde den Anwalt eines Häftlings, der in Unter- suchungshaft sitzt, nicht umgehen. Ich muss los und begleite Sie ein Stück. Sagen Sie, würden Sie ihr eine Tat der Schwester, Sandra Larsen, zutrauen? Sie kennen sie
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