Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition)
Verbindung nie spüren können, was Metistakles ihr antat! Der hatte ihren Geist vermutlich zusätzlich abgeschirmt.
Obron schaute kurz auf Mike, wie Marla aus den Augenwinkeln erkannte. »Ich habe den Menschen in meinem Kopf gehört.«
Mike hatte sie erlöst! Marla war so froh!
»Du bist doch nicht so ein großartiger Dämon, wie du glaubst!«, spie ihm Metistakles entgegen, sodass Speichel mitflog. »Glaub mir, Obron, ich hätte das Miststück schon längst umgebracht. Das ist immerhin etwas, das du nicht kannst!«
Marla erinnerte sich an ihren Traum. Obron hatte Kitana schwören müssen, Marla nie etwas anzutun, und ihre Mutter hatte einen mächtigen Zauber gesprochen.
In Metistakles’ Handflächen knisterte es.
»Glaubst du denn, du kannst sie töten?«, schrie Obron.
Metistakles lachte. »Du kannst vielleicht die anderen täuschen, aber nicht mich!«
Wovon sprach er? Obron wirkte erstaunt, doch Metistakles redete unaufhörlich weiter. »Jetzt hat Silvan versagt, alles ist verloren und sie nutzt uns nichts mehr!«
»Im Gegenteil!« In Obrons Handflächen sammelte sich ebenfalls Energie. »Außerdem ist Silvan hier, du Narr! Vor lauter Geilheit hast du das nicht mitbekommen! Er ist hier, und Xandros spürt noch eine weitere Präsenz!«
O nein, sie wussten von Silvan! Marlas Schmerzen waren beinahe vergessen. Wenn sie ihn oder James aufspürten! Und sie lag hier, konnte sich nicht bewegen und die anderen nicht warnen! Selbst mental würde sie nicht zu Silvan durchdringen können, da er das Amulett trug!
Marla bemerkte, wie Metistakles einen flüchtigen Blick auf sie warf. Sie konnte förmlich sehen, was er dachte. Plötzlich schien sie wieder nützlich zu sein. Das Zepter … vernahm sie, doch sie wusste nicht, wer von beiden das gedacht hatte. Sie machten sich nicht die Mühe, ihre Gedanken abzuschotten.
Obron und Metistakles starrten sich an. Ein reger Gedankenaustausch fand zwischen den beiden statt. Sie waren so mit sich beschäftigt, dass Marla das meiste davon verstand.
Du wolltest sie eben töten? Meine Tochter? Obrons Energieball schwoll weiter an. Die zwei Oberen umkreisten sich wie Raubtiere, die jeden Moment aufeinander losgingen.
Ich habe in ihren Gedanken gelesen, das Orakel habe ihr prophezeit, sie würde sterben!
Sterben? Ihr Vater wirkte für den Bruchteil einer Sekunde schockiert.
Sie ist ohnehin nutzlos! Metistakles teilte das Obron mit, aber Marla spürte, dass er nun gierig darauf war, sie allein zu besitzen, um an das Zepter zu kommen.
Leider dachte ihr Vater ebenso. Das ist sie nicht! Wir haben Silvan vielleicht verloren. Er kann das Zepter beherrschen, doch in Marla fließt dasselbe Blut!
Das Orakel hat vorhergesagt, Silvan würde das Schicksal des Zepters besiegeln! , warf Metistakles ein. Und wenn er hier ist, sollten wir ihn uns schnell holen!
»Das Orakel kann sich irren!«, schrie Obron.
»Das hat es nie!« Metistakles warf erneut einen Blick auf Marla. »Und daher wird auch sie sterben, also warum nicht durch meine Hand? Du schuldest mir noch was, Obron!«
»Niemand tötet meine Tochter! Nicht, wenn ich es nicht ausdrücklich befehle! Außerdem schulde ich dir nichts!«
Metistakles schüttelte den Kopf. »Ich wollte Kitana schon immer, doch du hast sie mir weggenommen. Also hab ich mir alles von ihrer Tochter geholt!« Er lachte auf und hob die Hände. Es war offensichtlich, dass er Obron töten wollte. Marla spürte den Hass, den er versprühte.
Aber ihr Vater war schneller. Sein ganzer Körper war plötzlich in Energie getaucht, und als Metistakles angriff, prallte seine Ladung an Obron ab und kam zu ihm zurück. Gleißendes Licht hüllte ihn ein. Schreiend versuchte Metistakles, mit den Händen die blauen Flammen zu ersticken, die sich durch seinen Umhang fraßen. Seine Haut brannte. Wie Wachs schien sie zu schmelzen und an ihm hinunterzulaufen.
Obron stand bewegungslos vor ihm und starrte ihn an. Sein Gesicht verriet nicht, was er dachte oder ob ihn Metistakles’ Leid ergötzte.
»Ich war der bessere Dämon von uns beiden«, wisperte Obron, als Metistakles’ Körper in sich zusammenschmolz.
Als Marla aus ihrer Starre erwachte, wusste sie, dass Metistakles vernichtet war. Sie konnte sich nicht nur bewegen – nein, sie war wirklich frei! Frei von Metistakles, dessen Sklavin sie all die Monate gewesen war. Marla atmete tief durch und zuckte zusammen. Ihre Wunden pochten und schmerzten, außerdem bluteten sie immer noch. Sie fühlte sich schwindlig und
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