Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
Vom Netzwerk:
– ihren Vorfahren sei Dank. Doch nun stand sie kurz davor, James seiner Seele zu berauben, so groß war ihr »Hunger«. Das durfte niemals geschehen!
    Die mentale Verbindung zu den Dämonen hatte sie schon lange gekappt, um es ihren Häschern zu erschweren, sie aufzuspüren. Aber das kostete unheimlich viel Energie. Bald würde sie den Blockierzauber nicht mehr aufrechterhalten können und die Unterweltler direkt zu sich führen.
    Kitana sah nur einen Ausweg: Sie musste ihre Familie verlassen. Silvan und Marla waren noch zu jung, als dass die anderen eine mentale Verbindung zu ihnen aufbauen konnten, um ihren Aufenthaltsort zu erspüren, und James schützte ein silbernes, ovales Amulett mit einem leuchtend roten Stein in der Mitte: das Horusauge. Es machte ihn für Dämonen unsichtbar, solange er es trug. Kitana selbst hatte es unterstützt, nicht von den Ihren gefunden zu werden.
    »Mama, bitte«, flehte Marla und schlang ihre Ärmchen um Kitanas Hals.
    Mach es mir nicht so schwer, Kleines , sendete sie Marla ihre Gedanken.
    »Marla hat recht.« James trat zu ihnen. »Bleib hier, es ist zu gefährlich. Ich kann mir doch einen neuen Laptop kaufen.«
    »Deine gesamte Arbeit ist darauf gespeichert, und ich mache mir Vorwürfe, weil ich vergessen habe, ihn einzupacken«, sagte sie. Natürlich hatte sie James’ Computer eingepackt; er befand sich ganz unten in der Reisetasche. James würde ihn finden. Er brauchte ihn, damit sie von den Einkünften, die er als Übersetzer verdiente, leben konnten. »Ich weiß, wie viel er dir bedeutet. Ich erschaffe ein Portal direkt ins Hotelzimmer, hole deinen Laptop und komme sofort zurück.« Kitana hätte weinen mögen, doch sie musste jetzt stark sein. Die Zukunft ihrer Kinder hing davon ab!
    James murmelte einen Fluch. »Hätte ich mich während meiner Wächterausbildung ein wenig mehr angestrengt oder sie beendet, würde es mir leichter fallen, mich zu translozieren.« James zog die Brauen zusammen und schaute Kitana an. »Entschuldige, dich trifft keine Schuld, ich bin nur wütend auf mich selbst.«
    »Ich weiß«, flüsterte Kitana. Sie setzte Marla auf ihre Hüfte, damit sie James mit einer Hand das Amulett um den Hals legen konnte, und genoss das Gewicht sowie die Wärme ihres Kindes, das sich an sie schmiegte. Dann küsste Kitana James, der die Zärtlichkeiten stürmisch erwiderte. Wie sehr sie diesen Mann liebte!
    Kitana wusste, dass dies ihr letzter Kuss sein würde. Die anderen Dämonen waren kurz davor, sie aufzuspüren. Ohne das Amulett wirkte sie wie ein Peilsender. Sie musste sich beeilen!
    Widerwillig löste sie sich von James, bevor sie Marla neben seinen Füßen absetzte. Dann streichelte sie ihrem Sohn über das Haar. Schwerfällig öffnete Silvan die Lider und blickte Kitana mit seinen grünen Kulleraugen an. In James’ Armen lag die Zukunft der Unterwelt, und die durfte nicht in falsche Hände geraten.
    Ein Holzscheit im Kamin knackte, Funken stoben auf und Kitana zuckte zusammen. Noch nie war sie von solcher Angst erfüllt gewesen. All ihre Sinne waren geschärft, ihr Herz pulsierte hektisch, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie gab ihrem Sohn einen sanften Kuss auf die Stupsnase und sog seinen Babyduft ein, wobei sie versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. Ihr schnürte es die Brust ein, als sie ein paar Schritte zurück machte, um die drei Personen, die sie am meisten liebte, ein letztes Mal anzusehen.
    Mit den Armen beschrieb sie einen großen Kreis an der Wand der Holzhütte. Sofort materialisierte sich ein Tor. Kitana sah durch das Loch in der Wand das Hotelzimmer in Frankreich, das sie gestern verlassen hatten.
    Kitana bedeutete James, sich das Amulett unter sein Hemd zu stecken, denn nur wenn der Anhänger auf der Haut auflag, entfaltete der Schutz seine volle Wirkung.
    Sofort verschwanden James und Silvan aus ihrem Blickfeld, und auch Marla war nun unsichtbar, weil der Schutzkreis noch einen Meter über James hinausreichte. Es war gut, ihre Familie nicht mehr zu sehen, das machte den Abschied leichter. Zügig stieg sie durch das Portal, und als sie sich umdrehte, erblickte sie nur den brennenden Kamin in einer scheinbar verlassenen Hütte. Aber plötzlich, kurz bevor sich das Tor schloss, wurde Marla sichtbar, die auf das magische Portal zulief und hindurchsprang. Der Durchgang verschwand, und Marla stand mit Kitana im Hotelzimmer in der Provence, fünftausend Meilen von James und Silvan entfernt.
    »Marla!« Starke Übelkeit stieg in Kitana

Weitere Kostenlose Bücher