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Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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sie wusste nur, dass es … überwältigend war.
    Während Mike weiterhin an ihr rieb, raste etwas Gigantisches auf sie zu. »Mike … ich … hilf mir!« Stöhnend verdrehte sie die Augen und krallte sich an seinen Schultern fest.
    »Was ist?!« Abrupt hielt er inne.
    »Nicht aufhören!«, befahl sie, und er verstand.
    Millionen Sterne explodierten vor ihren Augen, und jede Zelle ihres Körpers schien ebenfalls zu zerspringen. Auf einen Schlag entluden sich alle angestauten Empfindungen, sodass sie es kaum bemerkte, wie sich Mike an ihrem Oberschenkel rieb und ebenfalls Erfüllung fand. Für den Bruchteil einer Sekunde war sein in Ekstase verzerrtes Gesicht in gleißendes Licht getaucht, als die Glühbirne der Nachttischlampe hell aufleuchtete und zerbarst.
    Mike zuckte über ihr zusammen. »Was zum …!«
    Schnell umfasste Marla seine Wangen, um ihn zu küssen. Plötzlich schmeckte sie … Salz?
    »Warum weinst du?« Mike klang schockiert.
    Sie weinte? Ungläubig fuhr sie sich übers Gesicht. Tatsächlich, es war feucht. Wann hatte sie das letzte Mal vor anderen geweint? Es musste an dem Tag gewesen sein, als ihre Mutter vor ihren Augen gestorben war. Ansonsten vergoss sie nur Tränen, wenn sie aus diesem seltsamen Albtraum erwachte, den sie manchmal hatte.
    »Habe ich etwas falsch gemacht?« Mike streichelte ihren Kopf und wirkte verzweifelt. »Marla?«
    »Nein, nein«, sagte sie hastig. »Das kommt daher, weil es wunderschön war.« Und das stimmte. Mike war so zärtlich und rücksichtsvoll gewesen, und dann ihr erster Orgasmus – das hatte sie aus der Bahn geworfen.
    Sie hörte Mike aufatmen, bevor er die Decke über sie beide zog. Glücklich schmiegte sich Marla an seine warme Brust und schloss müde die Augen.
    Glücklich … Ja, das war sie. Glücklich und zufrieden.
    Sie spürte, wie Mike einen Arm um sie legte – dann schlief sie ein.
    Nein, nicht schon wieder , dachte Marla im Schlaf, weil sie sich im Traum in ihre Mutter verwandelte, wie so oft zuvor. Warum hatte sie ständig denselben Traum? Sie war nun … Kitana.
    Kitana konnte nicht mehr. Sie war am Ende ihrer mentalen Kräfte angelangt und hatte das Versteckspiel satt. Früher oder später würde der Tag kommen, an dem der Hohe Rat sie entdeckte und ihr Silvan wegnahm. Zugleich bedeutete es den Tod für sie selbst, ihre Tochter Marla und James.
    Seufzend blickte sie auf Silvan, der in James’ Armen lag und selig schlief. Auch wenn der Kleine erst wenige Tage alt war, wusste Kitana, dass er einmal ebenso attraktiv wie sein Vater werden würde, der mit Silvan vor einem brennenden Kamin stand. Mit offensichtlichem Stolz musterte er das Bündel vor seiner Brust.
    Kitana seufzte. Ihr Liebster hatte keine Ahnung, was sie gleich tun würde – was auch besser war, denn er würde es niemals zulassen.
    Ihr Herz wurde schwer, als sie ihre Familie betrachtete, die sich in der Holzhütte um das Feuer versammelt hatte. Als sie zum Fenster schlenderte und die Eiskristalle auf der Scheibe berührte, spürte sie die Kälte an ihren Fingerspitzen. Wehmütig beobachtete sie einen Moment die Schneeflocken, die träge vom Himmel herabschwebten. Dieses Fleckchen Erde in den Rocky Mountains, das ihnen zurzeit als geheimer Zufluchtsort diente, war wunderschön, aber auf Dauer nicht sicher genug.
    »Mama, nimmst du mich mit?« Ihre zweijährige Tochter Marla zog Kitana am Hosenbein. Mit ihren großen Augen konnte sie so mitleiderregend schauen, dass Kitanas Entschlossenheit für einen Moment wankte.
    Sie strich dem Mädchen eine schwarze Strähne hinters Ohr und hob es auf den Arm. »Nein, Liebes. Du bleibst hier bei James und Silvan. Ich bin sofort wieder zurück.« Es tat weh, diejenigen zu belügen, die sie am meisten liebte, aber es ging nicht anders. Kitana konnte sie nicht länger beschützen. Da sie sich schon seit zwei Jahren nicht mehr von Seelenenergie nährte, die sie sich in der Unterwelt vom Orakel von Memnost geholt hatte, schwanden ihre magischen Kräfte stetig. Eine ordentliche Mahlzeit konnte ihre magischen Reserven nicht ganz auffüllen.
    Das Orakel … Es hatte ihr das Ende prophezeit, als sie das letzte Mal ihre Kräfte aufgeladen hatte. Die Dämonen, die die Quelle um Rat fragten, mussten einen Teil von ihrer geraubten Seelenenergie als »Bezahlung« abgeben. Kitana hatte von Ilaria, der Ersten Orakelpriesterin, erfahren, wie sie diese Energien für sich nutzen konnte. Es steckte zu viel Gutes in ihr, als dass sie Menschen ihrer Seele berauben konnte

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