Danjal: Wächter meines Herzens (German Edition)
so viel wertvoller als die Frauen hier. Früher hatte Danjal das nie gestört. Diese da, die immer noch auf dem Fürsten ritt, der gerade ihre Kehle entblößte, um mit einem Dolch ihre Ader aufzuschlitzen, hatte er öfter im Bett gehabt, obwohl es ihm eigentlich verboten war, die Favoritin des Fürsten zu besteigen. Doch sein Ruf lief ihm voraus, wegen genau solcher Sachen, wurde er aus dem Himmel geschmissen. Keisha war nicht schlecht, sie verstand es, einem Mann Befriedigung zu verschaffen. Sie war raffiniert, aber auch hinterhältig. Danjal überlegte. Mehr wusste er allerdings auch nicht über sie. Es hatte ihn auch nicht wirklich interessiert. Nicht so wie jetzt bei Mia. Über sie wollte er alles wissen.
Keisha ließ es ruhig über sich ergehen, denn unter den Dämonen war es üblich, das Sexsklaven wie diese hier ihr Blut dem Fürsten zur Verfügung stellten. Es sollte ihn stärken und Kräfte vermitteln, die nur dem Fürsten zustanden, doch Danjal glaubte, das Aiakos lediglich auf diese Abartigkeit stand.
Er schluckte seinen Ärger hinunter und verschränkte die Arme vor der Brust. Es musste einen Weg geben, den Hades zu verlassen und Mia vor dem Tod zu retten. Es blieben ihm nur noch drei Tage. Seit zwei Wochen war er mit Mia nun zusammen und versuchte ihr zu erklären, wer er war und was auf sie zukommen würde, doch er brachte es nicht übers Herz. Er hatte tatsächlich Angst davor, sie könnte sich von ihm abwenden. Das würde sie wahrscheinlich auch tun. Spätestens, wenn sie sich verwandelt hatte. Er war ihr ärgster Feind. Er würde der Erste sein, den sie tötete ... und das mit Recht.
Aiakos schien genug von Keisha zu haben. Er stieß noch ein paar Mal in sie hinein, ehe er aufbrüllte und kam. Keisha tat es ihm gleich, und Danjal überlegte, ob er sich übergeben sollte.
Als Keisha die privaten Gemächer des Fürsten verließ, ließ sie es sich nicht nehmen, dicht an Danjal heranzutreten, damit dieser den Geruch ihrer Leidenschaft aufnehmen konnte. „Verschwinde Keisha, du ekelst mich an.“
Keisha zischte empört und schlug Damian ins Gesicht. Na toll, nicht der erste Schlag an diesem Tag. Danjal hielt ihr Handgelenk fest und verhinderte so einen zweiten Schlag. „Wag es nicht, Weib!“ Danjal wusste, dass er Keisha wehtat, doch diese verzog keine Miene. Im Gegenteil sie lächelte ihn kaltherzig an. Danjal ließ sie los und wendete sich von ihr ab.
„ Deine Tage sind gezählt Danjal. Aiakos wird sich eine andere rechte Hand suchen“, spie sie im giftig ins Gesicht, ehe sie hoch erhobenen Hauptes an Danjal vorbei stolzierte.
6
Das Gespräch mit Aiakos verlief alles andere als positiv. Der Fürst und Totenrichter hatte nichts übrig für Danjals Bedenken und Lösungsansätze. Einen liebestollen Höllenhund nannte er ihn und stellte ihn unter Arrest. Danjal war gezwungen, in der Unterwelt zu bleiben. Die Zeit lief ihm davon. Nur noch zwei Tage und Mia würde die Verwandlung durchmachen, ohne zu wissen, was da mit ihr passierte. Sie würde ihn mit anderen Augen sehen, wenn er zu spät kam. Sie würde ihn hassen, für das, was er getan hatte. Zu Recht, doch er wollte sich ihr erklären, bevor sie die weiße Magie erhielt und ihn als Feind betrachtete.
Unruhig lief er in seinen bescheidenen Räumen umher. Seine Habseligkeiten beschränkten sich auf ein einfaches Metallbett, ein Regal mit wenigen Büchern und einem kleinen Schrank für seine Klamotten. Er benötigte schließlich nicht viel. In der Unterwelt war Kleidung fast unnötig. Die meisten liefen halb nackt herum, um ihre Tattoos zu zeigen. Die Tribal erzählten, wer der Dämon war und welchen Stand er im Hades besaß. Danjal zog es vor, seine zu bedecken. Viele der Frauen sahen in ihm ein Sprungbrett, um an Aiakos heranzukommen. Sie waren versessen darauf, Keishas Position einzunehmen und Danjal war es leid, belagert zu werden. Er wünschte, seine Brust wäre nackt. Richtig nackt, ohne jedes einzelne, verdammte Tattoo. In seiner Hilflosigkeit schlug er gegen die Wand und brüllte. Mia so schutzlos zurückzulassen war ein Fehler. Vielleicht würde er sie nie wieder sehen. Danjal ließ das Tier in seinem Inneren freien Lauf. Er schleuderte Feuerbälle gegen die Wände, doch richtete er hier keinen Schaden an. Dämonenkraft hatte in dieser Zelle keine Wirkung. Aiakos war klug genug ihn mit magischen Sprüchen unschädlich zu machen. Er war nicht einmal in der Lage sich selbst etwas anzutun. Das wusste auch Keisha, die Danjal das
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