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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Frage war er begierig darauf, sie an seiner Wiedersehensfreude teilhaben zu lassen.
    Bloß würde sie ihm diesen Gefallen gewiss nicht tun!
     
    Als sie gemeinsam aus der Ankunftshalle des Flughafens traten, hatte sich grelles Sonnenlicht gegen die Wolken durchgesetzt. Suse blinzelte erschrocken, hatte sie doch nicht erwartet, ausgerechnet in diesem Land von schönem Wetter empfangen zu werden. Gott und die Welt mussten sich heute gegen sie verschworen haben. Wie sonst ließ sich dieses Phänomen erklären? Schönes Wetter, nörgelte sie, und das, obwohl sie irgendwann gelesen hatte, in Irland würde an dreihundertsechzig Tagen im Jahr Regen fallen. Und an den restlichen Tagen Schnee. Graue Wolken, Hagel und Sturm – wie viel besser hätten diese zu ihrer trübsinnigen Stimmung gepasst! Sie hätte damit so bequem ihre schlechte Laune rechtfertigen können.
    Fearghais hatte sich in der Zwischenzeit die Koffer und Taschen aufgeladen und in den nicht mehr ganz neuen Landrover gepackt. Während sich seine Mutter auf den Beifahrersitz neben ihren Sohn schwang, öffnete der alte Pádraig die Tür eines auf Hochglanz gewienerten Oldtimers.
    Skeptisch ließ Susanne ihren Blick über das Gefährt wandern. Die zärtliche Geste, mit der Pádraig Ó Briain das schwarz lackierte Metall berührte, verriet einen Stolz, den sie beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte.
    Sie zuckte zusammen, als sie Clausings fr öhliche Stimme dicht an ihrem Ohr vernahm. „Es hat einen Motor und vier Räder. Und ein Getriebe ist ebenfalls vorhanden. Ich habe selber nachgesehen. Komm schon, tu Pádraig den Gefallen und steig ein. Seit dem Jahr Zweitausend nach Christus gibt es in Irland einen TÜV und der war ebenfalls der Meinung, dieser Wagen sei verkehrstüchtig. Wie all die anderen in unserem Fuhrpark.“
    Suse stolperte über ihre eigenen Füße, als sie zu Matthias herumwirbelte. Seine hilfreich ausgestreckte Hand schlug sie gereizt zur Seite. „Was zahlst du, wenn ich über diesen Witz lache?“, schnauzte sie. „Du übertriffst dich heute ja beinahe selbst.“
    „Pádraig ist der beste Fahrer weit und breit.“
    Wieder verbeugte sich der alte Mann und bedankte sich mit unbewegter Miene bei seinem Lord.
    „ Was ist mit ihm? Hast du ihm verboten zu lachen?“
    „Er nimmt seine Auf gaben sehr ernst.“ Sanft schob Matthias sie vor sich her. „Lass uns gehen. Es wird dir gefallen.“
    In einem Anflug ungewohnter innerer Reife widerstand Susanne der Versuchung, ihm eine freche Antwort entgegenzuballern, da ihr Pádraig bereits die Wagentür aufhielt, während Matthias auf der anderen Seite einstieg.
    „ Und? Was sagst du?“, wagte er, sich vorsichtig zu erkundigen. „Wie ist dein erster Eindruck?“
    Suse fläzte in den weichen Polstern, ein Bein auf den Sitz der Rückbank des Wagens gelegt, die Hand ins Genick geschoben, und fand, dass dieser Eindruck sooo übel nun auch wieder nicht war.
    „Mein Eindruck.“ Mit dem Zeigefinger klopfte sie sich auf die Lippen und tat, als würde sie angestrengt über eine Antwort grübeln, um dann herauszuplatzen: „Weshalb interessiert dich plötzlich meine Meinung, wenn dich nicht mal gekümmert hat, dass ich weder neue Farbe an den Wänden der Wohnung noch diese Reise antreten wollte?“
    Sie fügte eine weitere Kunstpause ein, obwohl sie nicht unbedingt mit einer Antwort rechnete. Leise vor sich hin pfeifend sah sie sich mit offensichtlichem Desinteresse um. Deshalb entging ihr, dass der alte Ó Briain zwar mit unbewegtem Gesicht den Wagen lenkte, dennoch von Zeit zu Zeit einen heimlichen Blick in den Rückspiegel warf, um seinen Arbeitgeber und dessen offenbar schwierigen Gast zu beobachten.
    Mit einem Ruck wandte sie sich wieder dem Kapitän zu. „Aber bitte, wie du willst. Ich freue mich selbstverständlich darüber, wenn wenigstens du dich hier wohl fühlst. Ich hatte nämlich fast den Eindruck, als sei deine Begeisterung vorhin ausnahmsweise nicht gespielt gewesen.“
    Clausings Stimme klang resigniert, als er murmelte: „Warum versuchst du es nicht wenigstens, Susanne? Ist das wirklich zu viel verlangt?“
    „ Klar doch! Deswegen mein Vorschlag: Lass uns einfach hinnehmen, dass wir nichts gemeinsam haben, über das wir uns unterhalten könnten, und es stattdessen mit einer Runde Schweigen versuchen. Vielleicht verstehen wir uns so besser.“
    Schnippisch hob sie ihre kleine Stupsnase in die Höhe und strafte ihn von diesem Moment an mit ihrer Missachtung. Sie wandte sich zur Seite

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