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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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basierte auf einem bodenlosen Horror-Roman, The Kolchak Tapes von Jeff Rice - der
Roman wurde als Taschenbuch veröffentlicht, nachdem das
unveröffentlichte Manuskript auf dem Schreibtisch des Produzenten Dan Curtis gelandet und zur Grundlage des Films
geworden war.
    An dieser Stelle eine kleine Abschweifung, wenn es Ihnen
nichts ausmacht. Dan Curtis kam als Produzent der sicherlich
seltsamsten Seifenoper, die jemals in der Glotze lief, zum
Horror-Genre; sie trug den Titel Dark Shadows. Shadows wurde in den letzten zwei Jahren seiner Laufzeit zu einer Art
Neun-Tage-Wunder. Ursprünglich war sie als Gegenstück zu
den weichgezeichneten Schauerromanen für Frauen gedacht,
welche damals alsTaschenbuch so populär waren (inzwischen
sind sie weitgehend von den süß/wilden Liebesgeschichten ä
la Rosemary Rogers, Katherine Woodiwiss und Laurie
McBain verdrängt worden), doch sie entwickelte sich - wie Thriller schließlich zu etwas ganz anderem als ursprünglich
geplant gewesen war. Unter Curtis’ inspirierter Hand wurde Dark Shadows zu einer Art übernatürlichen, verrückten Teeparty (sie kam sogar zur traditionellenTeestunde um vier Uhr
nachmittags), und die hypnotisierten Zuschauer bekamen
ein komisch-ernstes Panorama der Hölle vorgesetzt - eine unheimlich fesselnde Kombination von Dantes neuntem Kreis
und Spike Jones. Ein Mitglied der geplagten Familie Collins,
Barnabas Collins, war ein Vampir. Er wurde von Jonathan
Frid gespielt, der über Nacht zur Berühmtheit wurde. Seine
Berühmtheit war unglücklicherweise ebenso von Dauer wie
die von Vaughan Meader (und wenn Sie sic h nicht an Vaughan
Meader erinnern, dann schicken Sie mir eine frankierte Postkarte mit Ihrer Adresse, dann werde ich Sie erleuchten).
    Man schaltete Dark Shadows jeden Tag erneut ein und
glaubte, daß es unmöglich noch verrückter werden
konnte …, und doch wurde es das irgendwie. Einmal wurde
die gesamte Besetzung für die Dauer von sechs Wochen in
ausgefallener Kleidung ins siebzehnte Jahrhundert zurückversetzt. Barnabas hatte eine Cousine, die ein Werwolf war.
Eine andere Cousine war eine Mischung aus Hexe und Sukkubus. Natürlich haben auch andere Seifenopern immer ihre
eigene amüsante Form des Wahnsinns praktiziert; mein eigener Favorit ist immer der Kinder-Trick gewesen. Der KinderTrick funktioniert folgendermaßen: Im März bekommt eine
der Personen der Seifenoper ein Baby. Im Juli ist es zwei
Jahre alt; im November ist es sechs; im folgenden Februar
liegt es komatös im Krankenhaus, nachdem es auf dem Heimweg von der sechsten Klasse von einem Auto angefahren
wurde; und im März nach seiner Geburt ist der Junge achtzehn und fängt wirklich an, bei dem Spaß mitzumachen,
indem er das Mädchen von nebenan schwängert, zum Selbstmörder wird oder möglicherweise seinen entsetzten Eltern
verkündet, daß er homosexuell ist. Der Kinder-Trick wäre
einer Alternativweltgeschichte von Robert Sheckley angemessen, aber wenigstens bleiben die Personen normaler Seifenopern tot, nachdem ihr Lebenserhaltungssystem abgeschaltet wurde (worauf meist ein Gerichtsverfahren wegen
Sterbehilfe gegen den Abschalter folgte). Die Schauspieler,
die »gestorben« waren, holten sich ihren letzten Scheck ab
und machten sich wieder auf Stellensuche. Nicht so in Dark
Shadows. Die Toten kehrten dort einfach wieder als Geister
zurück. Das war besser als der Kinder-Trick.
    Dan Curtis machte anschließend zwei Kinofilme, die auf
der Handlung von Dark Shadows beruhten und in denen
auch dieselben untoten Personen mitspielten - ein solcher
Sprung vom Fernsehen ins Kino ist nichts Unbekanntes (The
Lone Ranger ist ein Fall, wo das ebenfalls geschah), aber es
ist selten; die Filme selbst waren nicht besonders toll, aber ansehen konnte man sie immerhin. Sie wurden mit Stil, Geist
und Eimern voll Blut gemacht, die Curtis im Fernsehen nicht
zeigen konnte. Außerdem wurden sie mit unvorstellbarer
Energie hergestellt …, eine Behandlung, die mithalf, The
Night Stalker, den Film, zu einem der Fernsehfilme mit den
höchsten Einschaltquoten überhaupt zu machen, die es bis
dato gegeben hatte. (Seither wurde er acht- oder neunmal in
den Einschaltquoten übertroffen, und einer der Filme, die
ihn übertrafen, war der Pilotfilm von The Love Boat.)
    Curtis selbst ist ein bemerkenswerter, fast hypnotischer
Mann, auf eine brüske, fast schroffe Art freundlich, der imstande ist, einen Kredit für seine Firma vorübergehend platzen zu lassen, dies aber auf eine so freundliche Art tut,

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