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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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besucht hatte.* Unnötig zu sagen, daß es Kolchak gelane. den Zombiemedikus zu beseitigen.
    ABC beschlossen, daß sie eine Serie aus Kolchaks anhaltenden Abenteuern machen wollten, diese Serie mit dem vorhersehbaren Titel Kolchak: The Night Stalker hatte am Freitag, dem 13. September 1974, Premiere. Die Serie hinkte eine
Spielzeit durch und wurde ein bodenloser Flop. Es gab von
Anfang an Produktionsprobleme; Dan Curtis, der treibende
Kraft hinter den beiden erfolgreichen Fernsehfilmen gewesen war, hatte nichts mit der Serie zu tun (niemand, den ich
gefragt habe, scheint zu wissen, warum eigentlich nicht). Matheson, der die beiden ursprünglichen Filme geschrieben
hatte, lieferte nicht ein einziges Drehbuch für die Serie ab.
    * Viel Material über The Night Stalker verdanke ich Berthe Roegers verständlic her Analyse der beiden Filme und der Serie, die in Heft 3 der
Zeitschrift Fangoria veröffentlicht wurde (Dezember 1979). Dieselbe
Ausgabe enthält eine unschätzbar wertvolle Chronologie jeder einzelnen Folge der Serie.
    Paul Playden, der ursprüngliche Produzent, ging vor Beginn
der Serie in den Ruhestand und wurde von Cy Chermak abgelöst. Die meisten Regisseure kann man getrost vergessen;
Spezialeffekte wurden mit minimalstem Aufwand gemacht.
Einer meiner Lieblingseffekte, der dem fellbedeckten VWKäfer in The Giant Spider Invasion sehr nahe kommt, war in
einer Folge mit dem Titel »The Spanish Moss Murders« zu
sehen. Darin schleicht Richard Kiel - der als Jaws in den beiden letzten James-Bond-Filmen berühmt wurde - mit einem
kaum verborgenen Reißverschluß an seinem Sumpfungeheuer-Anzug durch Seitenstraßen von Chicago.
    Aber das grundlegende Problem der Serie Night Stoiker war das Problem, das jede zusammenhängende Serie beeinträchtigt, die sich mit dem Übernatürlichen oder Okkulten
beschäftigt: ein vollkommener Zusammenbruch der Fähigkeit, den Unglauben aufzuheben. Wir konnten Kolchak einmal glauben, als er den Vampir in Las Vegas verfolgte; mit
etwas Mühe konnten wir ihm auch ein zweites Mal glauben,
als er den untoten Doc in Seattle zur Strecke brachte. Als die
Serie angelaufen war, fiel das schon schwerer. Kolchak soll
über die letzte Fahrt eines alten Luxusdampfers berichten
und findet heraus, daß einer seiner Mitreisenden einWerwolf
ist. Er soll über den Wahlkampf eines aufsteigenden Politikers für den Senat berichten und findet heraus, daß der Kandidat seine Seele dem Teufel verkauft hat (wenn ich anWatergate oder Abscam denke, kommt mir das ganz und gar nicht
mehr übernatürlich vor). Kolchak stolpert über ein prähistorisches Reptil im Abwasserkanalsystem von Chicago (»The
Sentry«), einen Sukkubus (»Legacy of Terror«), eine Hexengemeinde (»The Trevi Collection«), und, in einer der geschmacklosesten Sendungen, die je für das Fernsehen produziert worden sind, einen Motorradfahrer ohne Kopf (»Chopper«). Schließlich wird die Aufhebung des Unglaubens vollkommen unmöglich - man vermutet, daß das sogar auf das
Produktionsteam zutraf, das den armen Kolchak mehr und
mehr der Lächerlichkeit preisgab. In gewissem Sinne sahen
wir in dieser Serie eine Zeitrafferversion des Universal-Syndroms: von Horror zu Humor. Aber die Monster von Universal Pictures brauchten achtzehn Jahre dazu, von einem Dasein zum anderen zu gelangen; der NightStalker brauchte nur
zwanzig Folgen.
    Wie Berthe Roeger darlegt, erfreute sich Kolchak: The
Night Stalker eines kurzen und recht erfolgreichenWiederauflebens, als die Serie alsTeil des mitternächtlichen Oldies-Programms von CBS wiederholt wurde. Roegers Schlußfolgerung jedoch, daß der Erfolg auf die Qualität der Serie zurückzuführen war, scheint mir verfehlt. Wenn die Einschaltquote
hoch war, liegt das meiner Meinung nach an denselben Gründen, die das Kino um Mitternacht füllen, wenn Reefer Madness gezeigt wird. Ich habe schon auf den Sirenengesang des
Schundes hingewiesen, und da ist er wieder. Ich glaube, die
Leute schalteten am ersten Abend ein, konnten nicht glauben, wie schlecht das Ding ist, und schalteten die folgenden
Abende immer wieder ein, um sicherzustellen, daß ihre
Augen sie nicht getäuscht hatten.
    Sie hatten es nicht; vielleicht kann es nur Voyage to the Bottom of the Sea (dt: Unternehmen Feuergürtel), das Sprungbrett für den Apostel des Desasters, Irwin Allen, mit Kolchak aufnehmen, was den totalen Kollaps anbelangt. Doch sollten
wir nicht vergessen, daß nicht einmal Seabury Quinn mit seiner Jules-de-Grandin-Serie in Weird

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