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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Regentropfen verdampften, sobald sie auf Japhs Aura trafen. Seine Psinergiehülle brannte im wahrsten Sinne des Wortes. Ich musste heftig blinzeln, um mein zweites Gesicht zu verscheuchen und die reale Welt zu sehen.
    Wir befanden uns gar nicht auf der Straße, sondern auf dem Dach eines anderen Gebäudes. Er hob mich auf die Beine, als wäre ich aus Papier. Das war ja riesig. So was müssen wir bald mal wiederholen. Oh, Ihr Götter, was war das denn für ein Ding?
    Die Wunde an meiner Schulter schloss sich bereits wieder. Ein leichter Nieselnebel benetzte meine Haut. „Sekhtnet sa’es“, zischte ich. „Das nächste Mal warne mich bitte vor oder …“
    Plötzlich gab er mir einen so heftigen Stoß, dass ich über den Betonboden schlidderte und gegen das Gehäuse der Klimaanlage prallte. Er erstarrte. In den Händen hielt er silbern-glänzende Pistolen. Er benutzte so selten Waffen, dass ich beinahe einen Schock bekam. Die Lage war offenbar mehr als ernst.
    „Dante, wenn ich es dir sage, rennst du zur Feuerleiter hinüber und verschwindest vom Dach. Hast du mich verstanden?“
    „Was ist das?“, flüsterte ich. „Es klang nicht wie ein Imp.“
    „Das ist kein Imp. Wenn dir dein Leben lieb ist, Hedaira, dann tu dieses eine Mal das, was ich dir sage. Ja?“
    Mein Puls raste. „Was ist das?“ Man kann ja mal fragen, oder?
    „Ein Höllenhund. Sei jetzt ruhig.“
    Ein Höllenhund? Hört sich nicht gut an. Hört sich gar nicht gut an. Ich atmete kaum noch und starrte wie gebannt auf das Loch, aus dem wir soeben gekommen waren. „Sie versuchen uns einzukreisen. Japhrimel …“
    Eine stromlinienförmige Gestalt schoss wie eine Kugel aus dem Hotel. Ich vergaß ganz, ruhig zu sein, und schrie drauflos. Japhrimel trat einen Schritt vor und feuerte aus allen Rohren. Die Gestalt bewegte sich ebenso schnell wie er, wobei ihre Augen bedrohlich purpurrot leuchteten. Ich riss mein Schwert aus der Scheide. Blaue Flammen züngelten die Klinge entlang.
    Das Biest sah aus wie die schlanke Version eines Werwolfs, mit vier Beinen, mächtigen Schultern und langen Klauen, die wie Dolche klickten, als es knurrend auf dem Dach landete. Es war schwärzer als die Nacht und strömte eine solche Hitze aus, dass ihm eine Rauchspur folgte.
    Das war also ein Höllenhund. In den Magi-Texten hatte ich davon noch nicht einmal eine Andeutung gefunden.
    Mit den Burschen werde ich mal ein Wörtchen oder zwei reden müssen. Sobald ich hier lebend rausgekommen hin.
    Obsidianzähne schnappten nach uns, Japhrimel glitt zur Seite und schoss zweimal. Ihm beim Kampf zuzusehen war immer wieder aufs Neue faszinierend. Er bewegte sich mit einer so unheimlichen Geschwindigkeit und solcher Präzision, dass es unmöglich war, nicht beeindruckt zu sein. Er verpasste dem Höllenhund einen Tritt, der sich anhörte, als wäre eine Wassermelone auf ein glühend heißes Trottoir geknallt. Das Ding jaulte und kreischte, sein Blick huschte über das Dach und blieb an mir hängen.
    Mein Schwert flammte weißblau auf, meine Ringe schlugen Funken, und mein Smaragd fing zu brennen an.
    Der Höllenhund stieß ein beeindruckendes Geheul aus und scharrte mit den Klauen.
    Japhrimel trat ihn erneut in die Flanke. Der Hund überschlug sich, drehte sich geschickt um die eigene Achse und flitzte auf mich zu.
    Japhrimel jagte ihm hinterher. „Dante! Hau ab!“
    Mit gesenktem Schwert stand ich da. Nein, ich würde nicht davonlaufen, ich würde ihn nicht mit diesem Ding allein lassen, egal wie gut er war, egal wie unmenschlich schwer er zu töten war. „Anubis!“, rief ich aus. Dann sprang ich vor …
     … und wurde von etwas unglaublich Schwerem gerammt, das mich zur Seite schleuderte. Ich flog durch die Luft und hatte große Mühe, mich mit dem Schwert nicht selbst aufzuschlitzen. Ich stieß einen Fluch aus gegen das, was mich da erwischt hatte, und bekam postwendend einen Ellbogen ins Gesicht. Der Höllenhund sauste an die Stelle, wo ich soeben noch gestanden hatte, und krachte voll in das Gehäuse der Klimaanlage, die sofort explodierte, dass die Funken stoben und der Dampf hochzischte. Ich stieß einen Schrei aus und riss eine Hand hoch, um meine Augen zu schützen. Dann hörte ich wieder ein Knurren, das Schaben von Krallen und einen Fluch in der ungeschliffenen, schmerzhaften Sprache der Dämonen.
    Wie aus dem Nichts landete auf einmal McKinley auf dem Dach, rollte sich ab und stieß mich gleichzeitig zu Boden. Ich spuckte Blut. Der Aufprall war derart heftig

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