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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Grimasse. „Was macht denn der noch hier?“
    „Was ist los, Lucas?“, fragte ich und ging auf ihn zu. Er brauchte einen Heilzauber und irgendetwas, um die Blutung zu stillen. Ich wollte mir die Wunde ansehen. „Du siehst ja beschissen aus.“
    Er spreizte die Finger und streckte die Hand in meine Richtung. Ich blieb schlagartig stehen. „Bleib mir bloß vom Leib, Mädchen. Ich habe einen Bauchschuss. Das kommt von selbst wieder in Ordnung. Ich habe in den Lasterhöhlen einen Namen aufgeschnappt: Kel. Der Jäger. Der sucht genauso intensiv nach dir wie du nach ihm.“
    Ich wollte gerade etwas sagen, als Tiens wie ein Schemen wieder innerhalb der Tür Gestalt annahm. „Höchste Zeit, diesen hübschen Ort zu verlassen, nest-ce pas?“
    „Ich konnte die Verfolger abschütteln, aber das Netz war schon hier.“ Lucas krümmte sich zusammen und schob die Hand noch weiter in die blutige Masse seines Bauches. Mir wurde ganz anders, ich ging aber wieder auf ihn zu. Ich bin zwar keine Sedayeen, aber wenn es darum geht, eine schwere Kriegsverletzung zu heilen, sind Nekromanten auch nicht zu verachten.
    Ein Netz? Das sich um uns zuzieht. Lucas ist gerade noch rechtzeitig zurückgekommen. Ich schickte ein stilles Dankgebet gen Himmel. Im Geist ging ich schnell unsere Alternativen durch. Diese Mischung aus Nervosität und Erregung, die einem Kampf vorausgeht, hatte mich ergriffen.
    „Bleib mir, verdammt noch mal, vom Leib!“, fluchte Lucas und taumelte zwei Schritte zurück. Mit der ausgestreckten Hand versuchte er immer noch, mich auf Distanz zu halten. „Ich bin momentan nicht sicher, du dumme Kuh. Bleib weg und schaff den Rest dieser bescheuerten Klugscheißer hier raus!“ Er wurde aschfahl im Gesicht und krümmte sich vor Schmerz. Mein Herz hämmerte wie verrückt.
    „Zum Fenster raus!“, rief ich. „Tiens, Japhrimel, ihr geht als Erste und sichert die Gasse.“
    „Du solltest mit Vann gehen“, sagte Japhrimel, als hätte ich gar nichts gesagt.
    Ich drehte mich um, packte ihn bei den Schultern und schob ihn zum Fenster. Er schüttelte meine Hände ab. „Verdammt noch mal, ich bin hier oben sicherer, bis ihr die Gasse überprüft habt. Jetzt geh endlich!“
    Japhrimel machte eine kurze Bewegung mit dem Kopf. Tiens nickte. Als wäre ich gar nicht da.
    Verfluchter Mist. Wenn es eins gibt, das ich hasse, dann wenn man mich in einer Situation wie dieser einfach ignoriert. Wozu nehmen sie mich überhaupt mit, wenn sie nicht auf das hören, was ich sage? Ein interessanter Gedanke, für den ich jetzt allerdings keine Zeit hatte.
    Vann schob das Fenster hoch und half dem hinkenden, blutenden Lucas hinaus. Villalobos bewegte sich trotz seiner schweren Verletzung unerwartet schnell. Er hatte gesagt, er sei nicht sicher, aber Vann …
    Heb dir das für später auf Dante. Halt ihnen den Rücken frei. Für Fragen hast du später noch reichlich Zeit. Ich wirbelte zurück zur Tür, schob das Schwert in den Gürtel und zog die Projektilwaffen. „Wie viele sind es, Tiens?“
    „Soweit ich gesehen habe, vier, Belle Morte“, antwortete er noch, dann stieg er auf die Feuertreppe, dicht gefolgt von Bella und Ogami.
    Leander warf mir doch glatt ein Küsschen zu, ehe er sich verzog. Ein Messer hatte er am Unterarm angelegt, sein Schwert baumelte am Gürtel. Irgendwie sah er übermütig aus. Schnell verbannte ich Lucas und den Magi aus meinen Gedanken. Wenn sie es jetzt nicht schafften, lag es nicht mehr an mir. Mein Job war es, jeden aufzuhalten, der durch die Tür reinwollte, damit ihnen Zeit blieb, in Deckung zu gehen.
    Japhrimel blickte mir in die Augen. Seine Pupillen glühten grün und sahen bedrohlich aus. „Das ist gefährlich. Bleib bei mir.“
    „Wieso hörst du nicht auf mich? Ich habe dir doch gesagt, du sollst die Gasse sichern.“ Ich flitzte quer durchs Zimmer und lehnte mich an die Wand, an der vorher Leander gestanden hatte. Die Hähne der Projektilwaffen klickten, als ich sie spannte. Ich atmete tief und gleichmäßig. Mein Herz pochte. Ein Netz, hatte Lucas gesagt, eine Umzingelung. So etwas war teuer und darauf angelegt, jemanden gefangen zu nehmen oder zu töten. Eher Letzteres. Und sie hatten es geschafft, den Todlosen zu verwunden.
    Tolle Aussichten.
    „Vann und Tiens sind besser in der Lage, die Menschen zu schützen“, fing Japhrimel wieder an.
    Ich zuckte mit den Schultern und lauschte.
    Dämonengeschärfte Sinne sind die meiste Zeit recht nützlich, erst recht, seitdem Japhrimel mir endlich

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