Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
Vom Netzwerk:
er.
    Mir gefiel nicht, was ich da hörte.
    »Die Wache folgt dir, wenn dir diese … Straßenbrüder treu bleiben, nachdem du ihnen gesagt hast, welche Aufgabe sie erwartet.« Coddins ruhiger Blick verharrte auf mir, als er diese Worte sprach.
    Ich drehte mich erneut, bis Rike mein Blickfeld füllte, meine Augen auf einer Höhe mit seiner Brust. Ein ziemlich übler Geruch ging von ihm aus.
    »Lieber Himmel, Rike, du stinkst wie ein fauliger Dunghaufen.«
    »Wa …« Er furchte die Stirn und richtete einen dicken Finger auf Coddin. »Er hat gesagt, dass du die Brüder für deine Sache gewinnen musst. Und damit bin ich gemeint, jawohl! Die Brüder machen jetzt, was ich ihnen sage.« Er grinste und zeigte die Lücken dort, wo ich ihm beim Honasberg die Zähne ausgeschlagen hatte.
    »Ich habe gesagt, dass ich euch nicht anlügen würde.« Ich breitete die Arme aus. »Ich bin fertig mit dem Lügen. Ihr seid meine Brüder. Worum ich euch bitten möchte, könnte die meisten von euch ins Grab schicken.« Ich schürzte wie nachdenklich die Lippen. »Nein, ich bitte euch nicht darum.«
    Die Falten fraßen sich tiefer in Rikes Stirn. »Worum bittest du nicht, du kleines Wiesel?« Ich legte zwei Finger auf meine Brust. »Mein eigener Vater hat mich niedergestochen, Kleiner Rikey. Hier traf mich seine Klinge. So was lässt niemanden unberührt.
    Führe die Brüder auf die Straße. Schlagt ein paar Schädel ein, leert einige Fässer, und möge der Engel, der über Vagabunden wie euch wacht, eure Hände mit Silber füllen.«
    »Du willst nicht, dass wir mit dir kommen?« Rike sprach die Worte ganz langsam.
    »An eurer Stelle würde ich mich auf den Weg zur Pferdeküste machen«, sagte ich. »Sie liegt dort.« Ich deutete in die entsprechende Richtung.
    »Und was machst du?«, fragte Rike.
    »Ich mache mich mit Kommandeur Coddin hier auf den Weg. Vielleicht kann ich mit meinem Vater Frieden schließen.«
    »Einen Scheiß wirst du!« Rike schlug Burlow auf den Arm. Es lag keine Bosheit darin; es war nur ein Überschäumen seiner natürlichen Gewalt. »Hast dir alles gut ausgedacht, du kleiner Mistkerl. Drehst immer alles hin und her und hast deine Trümpfe gut versteckt. Wir sollen durch Staub und Schlamm zur Pferdeküste stapfen, während du hier den großen Herrn spielst, mit einem goldenen Becher in der Hand und Seide, um dir damit den Hintern abzuwischen. Ich bleibe hier und behalte dich im Auge, bis ich kriege, was mir zusteht.«
    »Ich sage es dir als Bruder, du hässlicher Dreckhaufen: Mach dich auf den Weg, solange du noch kannst«, sagte ich.
    »Von wegen.« Rike grinste erneut, diesmal triumphierend.
    Ich wandte den Blick von ihm ab.
    »Coddins Männer können nicht in die Nähe des Turniers gelangen. Aber Männer wie wir … Solche Männer verlieren sich in jeder Menge. Uns findet man am Rand eines jeden Ortes, wo es Blut, Geld und Frauenfleisch gibt. Die Brüder können sich unbemerkt unter das Turnierpublikum mischen.
    Wenn ich zuschlage, müsst ihr ausharren, bis die Waldwache eintrifft. Ich müsst das Tor der Spukburg halten. Nur einige Minuten, aber macht euch nichts vor: Es werden die blutigsten Minuten sein, die ihr je erlebt habt.«
    »Wir halten das Tor«, sagte Rike.
    »Wir halten es.« Makin hob seinen Streitflegel.
    »Wir halten es!« Elban, Burlow, Lügner, Row, der Rote Kent und die Dutzend Brüder, die mir geblieben waren.
    Ich wandte mich wieder Coddin zu.
    »Sie werden das Tor halten«, sagte ich.

 
46
     
    »Sir Alain, Erbe der Baronetswürde von Kennick.«
    Und dort kam ich auf den Turnierplatz geritten, um meinen Platz einzunehmen, begrüßt von einem halbherzigen Applaus.
    »Sir Arkle, dritter Sohn von Lord Merk.« Die Stimme des Ansagers erklang erneut.
    Sir Arkle folgte mir auf den Platz, den Streitkolben eines Reiters in der Hand. Die meisten Teilnehmer des großen Arenakampfs verfügten über den einen oder anderen Dosenöffner. Axt, Streitkolben, Flegel – Werkzeuge, um eine Rüstung zu öffnen und die Knochen darin zu brechen. Wenn man gegen jemanden kämpft, der Metallplatten trägt, muss man ihn niederknüppeln, bis er so erledigt ist, dass man ihm den Gnadenstoß mit einem Messer geben kann, durch die Lücke zwischen Ringkragen und Brustharnisch, oder durch einen Augenschlitz.
    Ich hatte mein Schwert. Beziehungsweise Alains. Wenn er eine besser für den Arenakampf geeignete Waffe besessen hatte, war sie zusammen mit den Soldaten seiner Eskorte verschwunden.
    »Sir James von Hay.«
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher