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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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zurück und führte Alains Pferd.
    »Du hast Recht, Makin, aber mir gehen die Möglichkeiten aus.«
    »Wir könnten das Leben auf der Straße fortsetzen, ein bisschen Gold zusammenbringen, und noch ein bisschen mehr, genug für ein Leben an einem Ort, wo man noch nie etwas von Ankrath gehört hat.« Ich sah Sehnsucht in Makins Augen. Ein Teil von ihm wünschte sich das wirklich.
    Ich lächelte. »Mir gehen zwar die Möglichkeiten aus, aber Weglaufen kommt deshalb nicht infrage. Nicht für mich.«
    Wir ritten der Spukburg entgegen. Dem Turnierplatz wollte ich noch keinen Besuch abstatten. Wir hatten kein Zelt, das es dort aufzubauen galt, und die Kennick-Farben hätten mich unweigerlich tiefer in diese Farce gezogen, als meine schauspielerischen Fähigkeiten zuließen.
    Als die Felder hinter uns zurückblieben und wir die Stadt vor den Toren der Burg erreichten, schloss ein Heckenritter zu uns auf.
    »Seid gegrüßt, Sir …?« Er klang außer Atem.
    »Alain von Kennick«, stellte ich mich vor.
    »Kennick? Ich dachte …«
    »Wir haben inzwischen ein Bündnis geschlossen. Renar und Kennick sind jetzt die besten Freunde.«
    »Freut mich, das zu hören. Ein Mann braucht Freunde in diesen Zeiten«, sagte der Ritter. »Ich bin Sir Keldon und wegen des Turniers hier. Graf Renar hängt großzügig gefüllte Geldbeutel für jene auf, die sie mit einer Lanze treffen können.«
    »Das habe ich gehört«, erwiderte ich.
    Sir Keldon ritt neben uns. »Ich bin froh, dass die Ebene hinter mir liegt«, sagte er. »Dort wimmelt es von Ankrath-Spähern.«
    »Ankrath?« Es gelang Makin nicht, die Besorgnis aus seiner Stimme zu verbannen.
    »Davon wisst Ihr nichts?« Sir Keldon sah zurück in die Nacht. »Es heißt, König Olidan zieht ein Heer zusammen. Niemand ahnt, wo er zuschlagen will, aber er schickt die Waldwache los. Ich bin sicher, die meisten von ihnen sind dort unten!« Er hob die in einem Panzerhandschuh steckende Hand und deutete in die Richtung, aus der er kam. »Und es ist allgemein bekannt, was das für Gelleth bedeutete!« Er strich sich mit dem Zeigefinger über die Kehle.
    Wir erreichten die Kreuzung in der Stadtmitte. Sir Keldon drehte sein Pferd nach links. »Reitet Ihr zum Turnierplatz?«
    »Nein, wir müssen unseren Respekt zollen.« Ich nickte zur Spukburg. »Viel Glück für morgen.«
    »Ich danke Euch.«
    Wir sahen ihm nach.
    Ich zog an den Zügeln und dirigierte Alains Pferd in Richtung Ebene.
    »Ich dachte, wir wollten Respekt zollen«, sagte Makin.
    »Das machen wir auch«, sagte ich.
    Ich trieb das Pferd an. »Dem Kommandeur der Wache, Coddin.«

 
45
     
    Ich mag Berge, ich habe sie immer gemocht. Große, eigensinnige Felsen, die aufragen, wo man sie nicht will, und den Leuten im Weg sind. Großartig. Sie zu erklettern ist jedoch eine ganz andere Sache. Das verabscheue ich.
    »Welchen verdammten Sinn hat es, ein Pferd zu stehlen, wenn ich den blöden Gaul bei der geringsten Steigung ziehen muss?«
    »Fairerweise muss man sagen, dass dies mehr eine Klippe ist, Prinz«, erwiderte Makin.
    »Ich bin sauer auf Sir Alain, weil er ein stures Pferd sein Eigen nannte. Ich hätte den Klepper behalten sollten, der mich hierher brachte.«
    Diesmal bestand die Antwort nur aus schwerem Atmen.
    »Einiges Tages werde ich mich bei Baron Kennicks Sohn beschweren«, sagte ich.
    Ein Stein gab unter mir nach, und ich fiel, begleitet vom Klappern der wenigen Rüstungsteile, die ich noch am Leib trug.
    »Ganz ruhig, drei Bögen sind auf euch gerichtet.« Die Stimme hatte ihren Ursprung weiter oben am Hang, wo der Mondschein mit den Schatten zwischen den Felsen spielte.
    Makin richtete sich langsam auf und überließ es mir, allein auf die Beine zu kommen.
    »Klingt für mich nach einem guten Ankrath-Mann«, sagte ich laut genug für alle Leute am Hang. »Wenn ihr auf etwas schießen wollt, so empfehle ich als Ziel diesen Gaul hier. Er ist leichter zu treffen und außerdem ein fauler Nichtsnutz.«
    »Legt die Schwerter weg.«
    »Wir haben nur eins«, sagte ich. »Und ich möchte es nicht verlieren. Vergesst das mit dem Schwert und bringt uns zum Kommandeur der Wache.«
    »Ihr sollt eure …«
    »Ja, ja, darauf hast du bereits hingewiesen. Sieh mich an.« Ich richtete mich auf und drehte mich ins Mondlicht. »Prinz Jorg. Das bin ich. Hab den letzten Kommandeur den Wasserfall hinunter gestoßen. Bring mich jetzt zu Coddin, bevor aus meiner berühmten guten Laune die berüchtigte schlechte wird.«
    Es kam zu einer Übereinkunft,

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