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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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uns recht schnell. Ich hätte mir Sorgen gemacht, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Eine aus sechs Männern bestehende Patrouille, alle in Schwarz und Grün gekleidet, kam zwischen den Bäumen hervor, hielt uns an und fragte, warum wir auf der Straße des Königs unterwegs waren.
    Ich gab Coddin keine Gelegenheit, mich vorzustellen. »Ich bin gekommen, um mit dem Kommandeur der Wache zu sprechen«, sagte ich.
    Die Wächter wechselten Blicke. Wir waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen, und nur Makin hatte etwas Höfisches – seine Rüstung glänzte blitzsauber, als wollte er an einer Parade teilnehmen. Ich trug meinen alten Straßenpanzer, und was Elban und den Nubier betraf … Ihr Aussehen hätte ihnen die Räuberschlinge auch ohne die Mühsal eines Prozesses eingebracht.
    »Dies ist Jorg, Prinz von Ankrath, Erbe des Throns«, verkündete Coddin.
    Seine Worte mochten schwer zu verdauen sein, aber sie hatten das Gewicht einer Uniform hinter sich. Die Wächter starrten überrascht.
    »Er ist gekommen, um mit dem Kommandeur der Wache zu sprechen«, fügte Coddin hinzu.
    Das setzte die Männer in Bewegung, und über Wildpfade führten sie uns tief in den Wald. Zuerst ritten wir hintereinander, aber schließlich stiegen wir ab, als wir es statt hatten, dass uns dauernd Zweige ins Gesicht schlugen. Die Waldwächter marschierten ziemlich schnell und nahmen keine Rücksicht auf Königlichkeit oder schwere Rüstungen.
    »Wer ist überhaupt der Wachkommandeur?«, fragte ich kurzatmig und rasselte laut genug über den Pfad, um Bären am Winterschlaf zu hindern.
    Einer der Wächter sah zu mir zurück, ein alter Bursche, knorrig wie die Bäume. »Lord Vincent de Gren.« Er spuckte ins Gebüsch, um zu zeigen, was er von ihm hielt.
    »Euer Vater hat ihn dieses Frühjahr zum Kommandeur ernannt«, sagte Hauptmann Coddin hinter mir. »Ich schätze, es war eine Art Bestrafung.«
    Das Hauptquartier der Waldwache befand sich bei der Rulow-Kaskade, dort, wo der Fluss Temus mäanderte, bevor er seinen Mut sammelte und über eine sechzig Meter hohe Stufe im Grundgestein sprang. Große Hütten, mindestens ein Dutzend und mit Schindeln gedeckt, standen zwischen den Bäumen. Eine verlassene Mühle, aus Granitblöcken direkt neben dem Wasserfall errichtet, diente dem Kommandeur als Kastell.
    Mehrere Dutzend Wächter kamen aus den Hütten und beobachteten, wie wir uns dem Kastell näherten. Ich schätzte, hier gab es nicht viel Unterhaltung.
    Der alte Wachmann ging voraus, um uns vorzustellen, während wir die Pferde anbanden. Er beeilte sich nicht, und deshalb warteten wir. Kalter Wind wehte und wirbelte Laub auf. Die anderen Wächter blieben bei uns, mit flatternden schwarzgrünen Mänteln. Die meisten von ihnen waren mit Kurzbögen bewaffnet. Ein Langbogen bleibt leicht im Gebüsch hängen, und im Wald braucht man keine große Reichweite. Hier gab es keinen Robin Hood, die Wächter waren keine fröhliche Schar, und sie waren bereit zu töten, wenn man aus der Reihe tanzte.
    »Prinz Jorg.« Die Tür des Kastells öffnete sich, und ein in Hermelin gekleideter Mann trat nach draußen, die Daumen hinter einen Gürtel aus Goldplatten gehakt.
    »Lord Vincent de Gren, nehme ich an.« Ich schenkte ihm mein unaufrichtigstes Lächeln.
    »Ihr seid also gekommen, um uns zu sagen, dass wir alle sterben müssen, wegen eines dummen Versprechens, mit dem ein Junge seinen Vater beeindrucken wollte!«, sagte er und sprach laut genug, damit ihn die ganze Lichtung hörte.
    Das musste ich Lord Vincent lassen: Er kam ohne Umschweife zur Sache. Und das gefällt mir bei einem Mann, ganz ehrlich. Aber mir gefiel nicht, wie er es sagte. Er hatte irgendwie ein verkorkstes Gesicht, unser Lord Vincent, als hätte die Welt für ihn einen sauren, bitteren Geschmack. Was mir seltsam erschien, denn er hatte jene Fettkloß-Gestalt, die man durch ernsthaftes Schlemmen bekommt, und der dicke Leib war in reichlich Hermelin gehüllt. Ich schätzte ihn auf um die dreißig, aber bei solchen Fettsäcken ist das schwer zu sagen, weil sie keine Haut für Falten übrig haben.
    »Gewisse Nachrichten verbreiten sich schnell.« Ich fragte mich, ob Vater sich meine Niederlage noch mehr wünschte als die Rote Burg. In gewisser Weise wäre es ein Kompliment gewesen, denn es hätte darauf hingewiesen, dass er einen Erfolg meinerseits für möglich hielt.
    Aber nein, dies fühlte sich nach einer Frau an, vielleicht nach einer, die sich über »Scorron-Hure« ärgerte. Nach einer

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