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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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blitzten in der Dunkelheit auf, vielleicht zwanzig Meter entfernt. Hinter ihnen und etwas tiefer erschien ein zweites Paar heller Punkte. Einer der Vampire kauerte auf dem Boden. Oder es war ein Kind.
    Dashiell musste unwillkürlich an Richards Sohn denken. Auf eine Begegnung mit einem weiteren kleinen Monster konnte er getrost verzichten!     
    „Wie könnt ihr es wagen, hier einzudringen!“ Eine Frauenstimme, fauchend vor Wut.
    Devon trat wortlos näher. Dashiell wartete lieber ab.
    Wieder Bewegungen. Ihre Artgenossen zogen sich zurück, aber sie flohen nicht. Sie hielten sich dicht an der Wand, wo das Schimmern des Schimmels einen Teil ihrer Konturen nachzeichnete. Dem Körperbau nach zu urteilen, waren es Frauen. Der dritte Vampir hielt sich irgendwo hinter den beiden auf. Dashiell konnte ihn nicht eindeutig orten.
    „Was willst du hier?“ Die gezischte Frage war an Devon gerichtet. „Du bist …“ Die Stimme brach abrupt ab.
    „Was habt ihr mit meiner Schwester gemacht?“ Rasende Wut schlug ihnen entgegen. „Ich kann sie an euch riechen! Was habt ihr meiner Schwester angetan?“
    „Nichts“, gab Devon zurück.
    „Lügner!“ Die Vampirin fegte in der Dunkelheit heran und stürzte sich auf Devon.
    Ihr folgte mit einem Aufschrei die zweite Vampirin. Gelb leuchtende Augen rasten auf Dashiell zu. Gerade rechtzeitig riss er das Messer hoch und zog es der Vampirin über den Oberkörper. Sie kreischte auf, stolperte gegen ihn und brachte sie beide zu Fall. Wie von Sinnen prügelte sie auf ihn ein. Als er ihr das Messer in den Hals rammen wollte, wehrte sie ihn ab und biss ihm ins Handgelenk. Er schrie auf, ließ das Messer fallen und riss ihren Kopf an den Haaren zurück. Sie wehrte sich heftig, doch schließlich hatte er sie in der richtigen Position. Mit aller Kraft stieß er die Vampirin in dem schmalen Gang von sich. Wie von einem Katapult geschleudert, prallte sie gegen die gegenüberliegende Wand, fiel zu Boden und blieb reglos liegen.
    Dashiell griff nach seinem Messer und kam auf die Beine.
    Von Devon und Mai-Li war nichts mehr zu sehen.
    Eine plötzliche Luftbewegung ließ ihn herumfahren. Gelbe Augen funkelten ihn aus einem der Räume an und bewegten sich dann rasend schnell auf ihn zu. Dashiell wich zurück. Zu spät erkannte er, was der andere Vampir in den Händen hielt. Er gab einen erstickten Laut von sich, als ihm sein Artgenosse eine Eisenstange dicht unterhalb des Brustbeins in den Oberkörper rammte. Reflexartig brachte Dashiell das Messer hoch und stach zu. Er streifte den größeren Mann am Hals. Sein Artgenosse stolperte mit einem Aufschrei zurück und ergriff die Flucht. Er durfte nicht entkommen! Dashiell umfasste die Eisenstange und zog sie sich mit einem Ruck aus der Brust. Der Schmerz war unglaublich. Er blieb vorne übergebeugt stehen, die Faust mit dem Messer fest auf die blutende Wunde gepresst, während sein Körper bereits mit der Behebung des Schadens begann. Es ging langsamer als sonst und der starke Blutverlust verzögerte den Heilungsprozess zusätzlich. Trotzdem richtete Dashiell sich auf und folgte entschlossen dem flüchtenden Vampir. Den Weg zurück, den Devon und er gekommen waren.
    Die Tür mit dem verzogenen Rahmen stand weit offen. Dahinter lag eine Treppe, die hoch ins Erdgeschoss führte. Tageslicht beleuchtete die oberste Stufe. Sein Artgenosse hatte tatsächlich diesen Weg gewählt. Die Blutspuren auf den Stufen waren Beweis genug. Viel Blut. Dashiell lief die Treppe hoch und hielt vor der obersten Stufe inne. Er konnte bereits das breite Fenster im Erdgeschoss sehen, durch das jede Menge Licht hineinfiel. Die Umgebung erschien Dashiell jetzt wie durch einen unscharfen Filter, dessen Ränder schwarz waberten. Er wollte die Sonnenbrille aufsetzen und stellte fest, dass er sie beim Kampf mit der Vampirin verloren hatte.
    Angestrengt horchte Dashiell auf verdächtige Geräusche, doch sein Gehör produzierte lediglich ein undefinierbares Rauschen. Er wechselte auf die linke Seite der Treppe und spähte um die Ecke. Vor ihm lag der Empfangsbereich. In der Mitte des Raumes stand der andere Vampir, die Arme nutzlos neben dem Körper hängend, und starrte wie gebannt auf den sonnenüberfluteten Vorplatz hinaus. Aus dem Schnitt, den Dashiells Messer hinterlassen hatte, lief zähes dunkles Blut den Hals hinab und tropfte auf den hellgrauen Teppichboden.
    Lautlos steckte Dashiell das Messer zurück in die Scheide und zog stattdessen einen der silbernen Pflöcke

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