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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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Treffen seltener geworden. Er vermisste das gemütliche Beisammensein, den Klatsch und Tratsch und das Männergucken.
     
    Jesse zog die Eingangstür auf und blickte sich suchend in dem gut besuchten Café um. Weiter hinten entdeckte er einen strohblonden Schopf, der alle anderen Köpfe überragte. Gary. Jesse lächelte. Gary Dempsey war sechsundzwanzig, zwei Meter groß, breitschultrig und arbeitete im Sicherheitsteam des Market Hotel . Sobald er anrückte, machte sich jeder Störenfried aus dem Staub.
    Jesse schob sich an zwei Frauen vorbei, die vor der Kuchentheke standen, und entdeckte auch den Rest der Market -Truppe. Von Aaron war nur der brünette Hinterkopf zu sehen. Nguyen saß mit dem Rücken zur Wand auf der hufeisenförmigen Sitzbank und pickte in einem Salat herum. Gary entdeckte Jesse zuerst und winkte ihn grinsend heran.
    „Hey, Sonnenschein!“
    Nguyen und Aaron drehten sich jetzt ebenfalls um und strahlten ihn an.
    „Hi, Jess.“ Gary nahm ihn in eine Bärenumarmung und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Sind das etwa Muskeln?“ Er befühlte beeindruckt Jesses Oberarme. „Wenn du so weitermachst, kannst du bald als Türsteher bei uns anfangen.“
    „Arbeitermuskeln.“ Nguyen umarmte Jesse über den Tisch hinweg. „Ekelhaft.“
    Aaron nahm Jesse grinsend in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Der ist bloß neidisch.“
    „Bin ich nicht!“
    Während sich Gary und Aaron setzten, zog Jesse die Jeansjacke aus, die im Stadion trotz des Innenfutters nicht warm genug gewesen war.
    „Oh. Mein. Gott!“, entfuhr es Nguyen. „Was trägst du da?!“
    „Wieso?“, fragte Jesse in gespielter Unschuld.
    Aaron grinste in seinen Latte macchiato, doch Gary musterte ihn von oben bis unten. Vom schwarz, weiß und rot gestreiften St. Kilda Saints -Shirt mit dem Emblem des Klubs auf der linken Brust, über die schwarze Jeans mit den rot abgesetzten Nähten bis runter zu den rot-weiß-schwarzen Turnschuhen.
    „Wenigstens ist er konsequent in seiner Geschmacksverirrung.“
    „Haha. Total witzig.“ Jesse hängte die Jacke an die Garderobe und machte es sich neben Aaron bequem.
    „Jesse“, sagte Nguyen mit einer Grabesstimme, die nur zum Einsatz kam, wenn der Weltuntergang kurz bevorstand, „du musst aufhören, dich mit diesen Hetero-Proleten zu treffen. Die ruinieren deinen Sinn für Stil und Ästhetik!“
    „Vielen Dank.“ Jesse griff nach der Speisekarte. „Aber da keiner von euch zu den Spielen mitkommt, muss ich mir notgedrungen Ersatz suchen.“
    „Ich würde mich nicht mal tot bei diesem brutalen Gemetzel blicken lassen!“ Nguyens Erklärung erntete ein zustimmendes Nicken von Aaron.
    Jesse verkniff sich ein Grinsen und hielt Ausschau nach der Bedienung. Er hatte sich für einen Croque Madame entschieden und sein Magen knurrte erwartungsvoll.
    „Hier.“ Gary nahm eine Hälfte seines Croques und stellte ihm den Teller mit der anderen Hälfte hin. „Ich muss auf meine Linie achten.“
    „Ja, sicher. Du vor allen anderen.“ Jesse breitete eine Serviette auf seinen Oberschenkeln aus und biss genüsslich in das warme, knusprig gebackene Baguette. „Wo steckt Denny?“
    „Im Bett“, gab Aaron zurück. „Mit einer dicken Erkältung. Kranke Männer können furchtbar wehleidig sein!“
    „Wo wir gerade von Beziehungen sprechen“, wechselte Nguyen äußerst geschmeidig das Thema, „ich will endlich was von diesem Typen hören, in den du dich verknallt hast!“
    „Welcher Typ?“, fragten Gary und Aaron synchron.
    Erstaunlich, wie Nguyen, die alte Klatschtante, es bis jetzt geschafft hatte, den Mund zu halten.
    „Er hat ihn in der Bar kennengelernt“, antwortete Nguyen an Jesses Stelle.
    „In der Nähe der Bar“, korrigierte Jesse. „Aber ich habe ihn nicht kennengelernt. Mandy und ich haben bloß kurz mit ihm gesprochen. Er hat jemanden gesucht und wollte wissen, ob wir ihn gesehen haben.“ Den Rest der Ereignisse wollte Jesse nicht erzählen. Weil seine Freunde ihn bestimmt für bekloppt halten würden.
    Nguyen runzelte die Stirn. „Wie, jemanden gesucht?“
    „Einen jungen Mann, der bei uns in der Bar gewesen ist.“
    „Aha!“, stieß Gary triumphierend hervor. „Einen jungen Mann, soso.“
    „Wie sieht er denn aus?“, erkundigte sich Aaron neugierig. „Groß, sportlich, dunkelbraunes Haar. Eigentlich ziemlich gut.“
    „ Eigentlich klingt nicht nach Liebe auf den ersten Blick. Wie alt ist er denn?“
    „Mitte dreißig.“
    „So alt?“ Aaron war

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