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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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in Bewegung und bahnte sich einen Weg an den Tanzenden vorbei. Vor ihm verschwand Jethro durch den Vorhang neben der Bühne. Als Devon den Korridor betrat, öffnete er gerade eine Tür. Devon folgte ihm in ein dunkles, muffig riechendes Treppenhaus und weiter in einen dunklen Raum. Leises Klicken und elektrisches Summen drang an Devons Ohren. Seine Sinne verrieten ihm, dass der Raum klein war. Doch seine Aufmerksamkeit galt Jethro, dessen Aura hell in der Dunkelheit leuchtete und seine Aufregung verriet. Jetzt flackerte eine Lampe unter der Decke auf und tauchte mehrere Sicherungskästen und Wasserzähler in trübes Licht.
    „Was machst du hier?“, erkundigte Jethro sich gedämpft.
    Seine Stimme vibrierte leicht und sein Herz klopfte schnell.
    „Ich habe gesagt, dass die Bar überwacht wird“, erwiderte Devon äußerlich ruhig. Er wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr Jethros Nähe seine Sinne durcheinanderbrachte. Dieser berauschende Geruch, diese Mischung aus Erregung, Unsicherheit, Schweiß, Zigarettenrauch und alkoholischen Getränken. Ein Hauch von süßlichem Parfüm lag darunter, die weibliche Note seiner Kollegin. Doch all das konnte nicht Jethros ureigenen Duft überdecken. Männlich und herb. In Devon wuchs das Verlangen, ihn zu berühren.
    „Du hast gesagt, jemand wird die Bar überwachen.“ Jethro gab sich sichtlich Mühe, leise zu sprechen. „Ich dachte, es wäre zu gefährlich, wenn wir uns sehen. Was ist mit den anderen Vampiren? Werden sie es nicht herausfinden?“
    „Ich bin der Einzige von uns, der heute Nacht hier sein wird“, beruhigte Devon ihn. „Die anderen suchen nach Richard und den Frauen. Eine Weile sind wir sicher.“
    Wir wären es jedenfalls, wenn ich mich von dir fernhalten könnte , fügte er in Gedanken hinzu . Aber ich kann es nicht.
    „Gut.“ Jethro fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Eine nervöse Geste, die in Devon die Frage weckte, wie es sein würde, diese Lippen zu küssen.
    „Ich bin froh, dass du hier bist.“ Jethro trat einen Schritt näher und zögerte. „Was mache ich hier?“, fragte er Devon hilflos. „Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken und an das, was im Café fast passiert wäre. Nicht deine Augen“, fügte er rasch hinzu. „Davor. Ich frage mich ständig, wie es wohl wäre …“
    Ich mich auch , wollte Devon erwidern, aber die Worte kamen nicht über seine Lippen . Er war ein Vampir. Sein Herz hatte vor über dreihundert Jahren zum letzten Mal geschlagen und dieser Junge wollte ihn.
    „Jethro …“ Devon fand endlich seine Sprache wieder.
    „Jesse“, wurde er mit einer sanften Bestimmtheit unterbrochen, die ihn aus dem Konzept brachte.
    „Jesse“, flüsterte er. Jesse, was siehst du in mir?
    Er betrachtete den jungen Sterblichen, auf dessen Gesicht, in dessen Augen sich all die Gefühle widerspiegelten, die Devon selbst zu überwältigen drohten. Verlangen, Unsicherheit, Zweifel, Angst. Plötzlich standen sie nur noch eine halbe Armlänge voneinander entfernt. Jesses Atem kam jetzt in kleinen hektischen Stößen. Sein ganzer Körper vibrierte vor Erregung und sein Herz schlug so laut, dass der Rhythmus in Devon widerhallte.
    Es konnte nicht gut gehen. Vampire und Menschen passten nicht zueinander. Es war wider die Natur. Wider jegliche Vernunft. Es war …
    … alles, was Devon wollte!
    Er zog Jesse in seine Arme. Küsste diese warmen, weichen Lippen. Es war ein sanfter Kuss, eine scheue Einladung, die abgelehnt werden konnte. Obwohl jede Faser in Devons Körper mehr verlangte.
    Nach einem Moment des Zögerns erwiderte Jesse den Kuss.
    Der Geschmack nach pulsierender Lebendigkeit war berauschend. Devon spürte warmen Atem, als Jesse die Lippen öffnete. Vor Erregung zitternde Finger griffen unter Devons Jacke, zogen ihm das Hemd aus der Hose und strichen über seinen Rücken. Und plötzlich fühlte Devon es wieder. Dieses Ziehen hinter den Schläfen, von dem sich heiße Nadeln bis zu seinen Augen auszustrecken schienen. Dasselbe Gefühl wie im Café. Er verlor die Kontrolle!
    Devon unterbrach abrupt den Kuss und wandte sich ab. Bevor Jesse das gelbe Feuer lodern sah. Sekundenlang war nur Jesses keuchender Atem zu hören. Devon spürte seine Verwirrung über eine Reaktion, die er als Ablehnung auffassen musste.
    Dann hörte er Jesse nähertreten.
    „Sieh mich nicht an!“ Devon erkannte seine eigene Stimme nicht mehr. Er wollte sich wegdrehen, doch eine Hand hielt ihn entschlossen am Arm zurück. Jesse ging wortlos um ihn

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