Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit
herum, nahm sein Gesicht in beide Hände und schaute ihm direkt in die Augen. Was Devon in diesem Blick sah, war Faszination, Beunruhigung und ein Verlangen, das nichts an Intensität verloren hatte.
Warum hast du keine Angst vor mir? , dachte er erstaunt, als Jesse ihm mit einer Hand zärtlich über die Wange strich, über den Hals und auf seiner Brust innehielt.
Wie im Café. Ein Lächeln umspielte Jesses Lippen und wurde zu einem auffordernden Grinsen. „Komm schon!“ , schien es Devon zu locken. „Worauf wartest du?“
Ohne einen weiteren Gedanken zog er Jesse zu sich heran und küsste ihn erneut. Diesmal gab es keine Sanftheit, nur stürmisches Verlangen. Während das Licht im Raum mit einem Klicken des Schalters erlosch, entledigte Devon sich seiner störenden Jacke. Er drückte Jesse rücklings gegen eine Wand und unterbrach für einen Moment den Kuss. Jesse holte keuchend Atem. Sein ganzer Körper bebte vor Erregung und Lust.
Mit vor Ungeduld zitternden Händen zog Devon ihm die beiden Shirts aus der Hose und schob sie Jesse bis unter die Achseln hoch. In der Dunkelheit brannte Jesses Aura wie ein Leuchtfeuer. Sie brannte wie die Leidenschaft in Devon, die er längst verloren und vergessen geglaubt hatte. Mit kühlen Fingern strich er über Jesses Bauch. Er spürte, wie sich die Muskeln unter der Berührung anspannten. Jesse gab ein unterdrücktes Lachen von sich, als Devon eine wohl kitzlige Stelle traf. Das Lachen wurde zu einem atemlosen Keuchen, als er seine Hände tiefer wandern ließ. Er küsste Jesse erneut, während er sich an dessen Gürtel zu schaffen machte, den Hosenknopf öffnete und danach den Reißverschluss der Jeans herunterzog. Fingernägel bohrten sich tief in Devons Rücken. Eine Hand griff auf der Suche nach Halt in seine Haare.
Er fühlte sich …
Es lag so lang zurück.
Er fühlte sich …
Lebendig!
„Sag mal, hast du in der Pause irgendwas geraucht?“ Sylvia hörte für einen Moment auf, den nächsten Schwung Gläser in den Geschirrspüler zu räumen, und musterte Jesse amüsiert. „Du benimmst dich, als wärst du high!“
Jesse war dabei, Wasser in einen Eimer laufen zu lassen, um den Tresenbereich zu reinigen. Er grinste bloß und drehte den Wasserhahn zu. Er war „high“. Myriaden von Ameisen kribbelten durch seine Adern und schienen nicht mehr verschwinden zu wollen . Bei jeder Bewegung war ihm, als spürte er erneut Devons Berührung. Kraftvolle Hände, die ihn festhielten. Lippen, die eine kühle Spur auf seiner Brust hinterließen. Finger, die ihm vor Erregung zitternd die Hose herunterzogen, außen über seine Oberschenkel strichen und schließlich nach innen wanderten.
Denk an was anderes! , befahl Jesse sich in Gedanken. Bevor hier gleich was extrem Peinliches passiert!
„Marc ist also Geschichte?“, lenkte er das Gespräch rasch in eine unverfängliche Richtung.
Sylvia nickte entschlossen. „Aus, vorbei, fertig!“
„Das hört man gern“, bemerkte eine Stimme hinter ihnen.
Sie wandten sich gleichzeitig um. Nguyen stand im Türrahmen, den Metallkoffer mit den CDs auf dem Rücken und die Inline-Skates an den Füßen.
„Schön, dass ihr euch wieder vertragen habt, Kinder. Ich hau jetzt ab.“ Nguyens Blick fiel auf Jesse und er runzelte verwundert die Stirn. „Warum siehst du so verflucht glücklich aus? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hattest gerade …“ Seine dunklen Augen wurden groß wie Untertassen. „Nein!“, stieß er hervor, „das hast du nicht, oder?“
„Was hat er nicht?“ Sylvia schaute verständnislos von einem zum anderen.
Jesse ahnte, dass er vermutlich wie ein Idiot grinste. „Ich rufe dich morgen an“, versprach er seinem Freund.
„Wehe, wenn nicht!“ Nguyen war eindeutig empört darüber, nicht sofort und in allen Details den Grund für Jesses hervorragende Laune zu erfahren.
„Da lässt man dich mal fünf Minuten allein!“, grummelte er und rollte auf seinen Inlinern davon.
„Was meint er?“, erkundigte sich Sylvia neugierig.
„Nichts.“ Jesse grinste. „Nguyen halluziniert.“
Jesse beeilte sich mit den Aufräumarbeiten und verabschiedete sich bald von der restlichen Mannschaft. Draußen auf der Straße schaute er sich suchend um, konnte Devon aber nirgends entdecken. Trotzdem sagte ihm ein Gefühl, dass er in der Nähe war. Jesse stieg in seinen Pick-Up, wendete und fuhr die Straße runter. Sobald er um die nächste Ecke gebogen war, tauchte der schwarze Alfa Romeo
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