Dark Future: Herz aus Feuer
für Geschäfte mit ihnen zu machen hatte, es hätte auch per Satellitenverbindung und Holo-Video erledigt werden können.
Doch er hatte darauf beharrt, dass das nicht möglich war. Und so waren sie hier und fuhren in ein Camp voller Menschen, die so aussahen, als würden sie es vorziehen, zuerst zu schießen und dann die Fragen zu stellen.
Vor ihnen erhob sich die stark beschädigte Außenhaut eines Gebäudes, das von zwei Lichtstrahlen erhellt wurde. In der Mitte war ein schwarzes Loch, das der Eingang zu sein schien.
Sie folgte Tristan auf die linke Seite, stellte ihren
Morgat
ab und stieg herunter.
Automatisch zog sie die Setti 9 aus dem Holster an ihrem Handgelenk und beobachtete misstrauisch, wie sich in den Schatten einige Leute regten – Phantome, in Stofffetzen gehüllt, die dem Gewand ähnelten, das Tristan in der Nacht getragen hatte, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren.
Diese Rebellen waren gut ausgebildet. Sie konnte es an der Art erkennen, wie sie sich bewegten.
Sie stellte sich vor Tristan, um ihn mit ihrem Körper zu schützen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er die Hand nach ihr ausstreckte und einen halben Schritt nach vorn machte.
Sie warf ihm einen Blick zu.
»Alte Angewohnheit«, sagte er mit einem Achselzucken und lächelte.
Sie erwiderte sein Lächeln. Sie konnte nicht anders.
Einer der Schatten löste sich von den anderen. Eine Frau, groß, grazil. Ihre zerlumpte Kleidung wirkte an ihr, als wäre es eine elegante Garderobe aus Neo-Tokio. Sie hatte den Kopf gesenkt, und ihr Gesicht lag im Schatten. Ihr dunkles Haar – zottig geschnitten und schulterlang – fiel nach vorn und verdeckte ihre Züge.
Ein Mann machte einen Schritt nach vorn, als wollte er sie begleiten, aber sie drehte sich halb zu ihm um und hob abwehrend die Hand.
»Sie sind es, Trey.«
Beim Klang ihrer Stimme überfiel Tatiana ein unwirkliches Gefühl. Sie schüttelte den Kopf und fühlte sich, als wäre jeder Schritt, den die Frau auf sie zu machte, zugleich zu schnell und zu langsam.
»Tristan«, flüsterte sie und spürte, dass er neben sie trat. Seine behandschuhte Hand glitt in ihre, und er verschränkte seine Finger mit ihren.
Die Frau stand inzwischen vor ihr, und zwei weitere Personen traten zu ihr – eine stellte sich neben sie, die andere leicht dahinter. Sie hoben die Hände und schoben die Kapuzen aus ihren Gesichtern, so dass ihre Züge zu erkennen waren. Und in dem Moment, als Tatiana sie erblickte, schien die Welt ins Wanken zu geraten.
Graue Augen, schwarze Wimpern, Gesichter, die dem ihren so ähnlich sahen.
Und hinter ihnen stand eine blonde Frau, die ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und die ein Messer mit einer fünfundzwanzig Zentimeter langen Klinge in einer Scheide am Oberschenkel trug.
Sie sahen genauso aus, wie sie sie in Erinnerung hatte, und gleichzeitig ganz anders. Wizard, Yuriko, Raina.
Und es war unmöglich, dass sie hier waren.
»Nein«, stieß Tatiana heiser hervor. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, so dass sie kaum ein Wort hervorbrachte. Tristans Finger schlossen sich um ihre und boten ihr stummen Trost und Unterstützung. »Das ist nicht möglich. Ihr seid …«
»Am Leben«, sagte Yuriko und hob zögerlich die Hand, berührte sie jedoch nicht, als hätte sie Angst, Tatiana würde dann verschwinden. »Am Leben und seit langer Zeit auf der Suche nach dir.« Ihre Stimme brach, und sie atmete zitternd ein. Schließlich wagte sie es doch, sich ihr zu nähern, und zog sie in eine feste Umarmung. »Wir haben so lange nach dir gesucht, Tatiana, meine geliebte Schwester.«
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Danksagung
I ch danke meiner Lektorin Leah Hultenschmidt, die meine Geschichten immer noch verbessert und die mir den unglücklichen Zwischenfall mit dem durchsichtigen
Lucite-
Stilettoabsatz nie übelgenommen hat.
Mein Dank geht an meine Agentin Sha-Shana Crichton, die unbeeindruckt bleibt – egal, was ich aus dem Hut ziehe.
Ein besonderes Dankeschön geht an meine Eltern, meine Brüder und Schwägerinnen und an meine Nichten und Neffen für ihre wunderbare Begeisterung und ihre Unterstützung.
Meine tiefempfundene Dankbarkeit an Nancy und Brenda für ihre offene Kritik, ihre Kameradschaft und das Geschenk ihrer Freundschaft.
Dylan, mein Licht; Sheridan, meine Freude; und Henning, meine ewige Liebe – ich kann nicht in Worte fassen, wie dankbar ich euch bin.
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Über Eve Kenin
Eve Kenin ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin
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