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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Eispiraten, der gerade auf seinem Schneemobil vorbeijagte. Die Feuerkraft reichte aus, um seinen Oberkörper einzuäschern, während seine Beine links und rechts vom Sattel noch zuckten.
    Tatiana packte die Gelegenheit beim Schopf. In der Hocke und mit ausgestreckten Armen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, rutschte sie den Hügel hinab zu Boden. Genau wie geplant konnte sie, als sie unten ankam, sofort losrennen. Schlitternd lief sie auf den Scooter des Mannes zu, der gerade gestorben war, und stieß seine Überreste vom Fahrzeug herunter in den Schnee.
    Sie riss sich zusammen, um nicht über das Blut nachzudenken, das den Sattel glitschig machte, schwang ihr Bein hinüber und ließ den Motor aufheulen. Dann beugte sie sich tief über den Lenker und raste auf Wards Truck zu. Tristan war schon auf dem Weg dorthin. Sie hatte beobachtet, wie er mit zwei Plünderern zusammen losgefahren war.
    Sie waren nur ein Stück vor ihr und fuhren in einem Zickzackkurs, um den Schüssen aus den Plasmakanonen auszuweichen.
    Alle Plünderer hielten sich an die Abmachung. Keiner von ihnen schoss direkt auf Wards Truck. Sie konnten das Risiko nicht eingehen, den Truck zu zerstören – und mit ihm die Virus- und Gewebeproben, die sie so dringend benötigten.
    Tatiana blickte sich um und entdeckte eine eisbedeckte Erhöhung, die auf einer Seite sanft anstieg und auf der anderen steil abfiel. Wards Truck näherte sich der Stelle, um direkt an dem Abhang vorbeizufahren. Sie dachte nicht nach, plante nicht, sie handelte einfach.
    Ihr Herz hämmerte wie wahnsinnig, als sie Gas gab und die Steigung hinaufraste, ohne langsamer zu werden, ohne zu zögern. Im nächsten Moment zischte sie über die Kante und flog mit ihrem Scooter hoch über der Erde durch die Luft, während Wards Sattelzug unter ihr entlangfuhr.
    Sie warf sich zur Seite, löste sich vom Sattel des Scooters und landete mit einem heftigen Aufprall auf dem Dach von Wards Truck. Ihr Scooter flog noch ein Stück weiter, bis er mit einem brutalen Krachen auf dem Boden aufschlug und in Flammen aufging.
    Unter ihr scherte der Sattelzug zu einer Seite aus. Auf dem Dach geriet sie ins Rutschen und schlitterte über die Kante. Ihr Körper schwankte wild hin und her, während sie versuchte, sich am erhöhten Rand des Aufliegers festzuhalten. Sie klammerte sich an dem Metallvorsprung fest. Ihre Finger schmerzten, glitten ab und fanden gerade genug Halt, damit sie nicht hinabstürzte.
    Verflucht. Sie rutschte ab, sie fiel.
    Mit einem lauten Schrei riss sie den Arm zurück, presste ihre Finger eng aneinander und stieß dann mit aller Kraft ins Metall. Schmerz durchzuckte sie, aber sie stellte erschrocken fest, dass ihr Einsatz sich ausgezahlt hatte. Ein schmaler, tiefer Spalt gab einen perfekten Haltegriff ab. Sie packte mit der Hand in das Loch und hielt sich fest, während der Truck in die andere Richtung ausscherte.
    Offenbar funktionierte der Trick bei Trucks genauso gut wie bei Viktors Hand.
    Plötzlich erblickte sie Tristan, der sich über den Lenker seines Scooters gebeugt hatte. Seine schwarze, zerlumpte Thermokleidung flatterte im Fahrtwind, während er durch die Nacht zu ihr jagte.
    Um sie herum erklangen Schreie, es gab Flammen, Explosionen und Schüsse aus Plasmawaffen. Zwei von Wards Sattelzügen und die Hälfte der Schneemobile der Piraten waren zerstört.
    Sie zog sich an der Seite des Aufliegers hoch, legte sich dann flach auf das Dach und schob sich Stück für Stück vorwärts.
    Zwei schnelle, keuchende Atemzüge waren die einzige Vorbereitung, die sie sich gönnte. Dann schoss sie durch die Scheibe auf der Fahrerseite der Zugmaschine, tötete den Fahrer und schwang sich mit den Beinen voran in Wards Fahrerkabine.
    Sobald sie drin war, wurde hinter ihr die Tür aufgerissen. Einer von Belek-ools Leuten kletterte von seinem Scooter, schwang sich hinauf, warf den toten Fahrer vom Sitz und nahm dessen Position ein.
    Sie wartete nicht, um zu sehen, wohin er steuerte. Sie drehte sich um, machte die Tür in den hinteren Bereich des Trucks auf und trat in den stockfinsteren Raum.
    Instinktiv ging sie in die Hocke. Eine kluge Entscheidung. Ein Schuss aus einer Plasmapistole zischte über ihren Kopf hinweg und traf die Windschutzscheibe des Sattelzugs. Belek-ools Mann schrie auf und erschlaffte.
    Tatiana glitt auf dem Boden liegend vorwärts, während Wards Mann blind weiterschoss. Sie konnte im Dunkeln sehen, er nicht. Eindeutig ein Vorteil, den sie nicht aufgeben wollte.

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