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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Seiten – Himmel und Hölle. Und ich konnte mit Bishops Dolch einen Durchlass durch die Barriere schaffen, durch den meine Tante fliehen könnte, um nicht gefangen genommen und getötet zu werden.
    Ich ging die Treppe hinunter und war kaum in der Lage, mich auf die Richtung zu konzentrieren. Das Gespräch mit Natalie schwirrte in meinem Kopf herum und drohte mich zu überwältigen. Bishop wusste nicht, was ich war. Er war genauso überrascht wie alle anderen darüber, was ich tun konnte. Genauso erstaunt war ich über unsere seltsame Verbindung und darüber, dass ich in seiner Nähe nicht aufhören konnte, daran zu denken, ihn zu küssen.
    Carly saß immer noch mit Paul in der Sitzecke. Ich wollte sie nicht stören, aber ich wollte kurz Hallo sagen, ehe ich abhaute. So wie es aussah, hatte ihr Date sich etwas beschleunigt und sie waren von den Chicken Wings zur nächsten Phase übergegangen. Es war eigentlich lustig, den Carly war noch nie so direkt gewesen. Tatsächlich hatte sie Colin erst beim fünften Date geküsst. Das war ihr erstes Date mit Paul, und schon …
    Einen Augenblick.
    Carly küsste Paul. Leidenschaftlich. Hatte sie vergessen, was das bedeutete? Ich rannte hinüber zu ihrem Tisch und packte sie am Arm. „Carly, warte! Du kannst nicht …“
    Als sie sich umdrehte und mich ansah, hätte ich beinahe geschrien. Ihre Augen waren pechschwarz, und der Ausdruck darin war der eines Raubtiers, das sich gerade über seine Beute hermacht. Mir gefror das Blut in den Adern. Paul brach neben ihr auf der Bank zusammen. Sein Atem ging schnell, er schien Schwierigkeiten zu haben, Luft zu bekommen. Seine Gesichtszüge waren erstarrt, seine Augen glänzten, und um seinen Mund verliefen seltsame schwarze Linien, die jetzt verschwanden. Seine Haut war blass wie die von einem Geist.
    Das war nicht einfach nur ein erster Kuss – Carly hatte seine Seele ausgesaugt. Mitten im Crave. Während ich sie entsetzt anschaute, wechselte ihre Augenfarbe wieder zum normalen Blau, und der eisige Ausdruck in ihrer Miene verschwand. Sie lächelte mich an.
    „Hey, ich wusste nicht, dass du schon hier bist.“
    „Ich … ich bin hier.“ Mein Blick wanderte zwischen ihr und Paul hin und her. Paul hatte sich jetzt so weit erholt, dass er sich Fritten vom Teller vor ihm in den Mund schob. „Hey, Sam“, begrüßte er mich. „Wie läuft’s?“
    „Großartig“, quietschte ich. „Wirklich fantastisch. Und bei dir?“
    Er zuckte die Achseln und grinste mich an. Immer noch sah er sehr blass aus. „Ich bin mit Carly zusammen, also bin ich wohl ziemlich glücklich, würde ich sagen.“
    „Na klar.“ Ich schluckte. Er verstand überhaupt nicht, was geschehen war. Er glaubte gerade bei einem ersten Date ein Mädchen geküsst zu haben, in das er sehr verliebt war.
    Mir war schlecht.
    „Setz dich dazu.“ Carly rutschte beiseite.
    Sie sah jetzt so normal aus, dass ich beinahe vergessen hätte, was ich gerade beobachtet hatte – ein schwarzäugiges Monster, das eine menschliche Seele verschlang. Ein Monster, das mich einen Moment so angesehen hatte, als wollte es mich dafür in Stücke reißen, dass ich es unterbrochen hatte. Sie hatte gesagt, dass sie so etwas nicht tun werde, dass sie es unter Kontrolle habe und ich ihr vertrauen solle. Das Monster war nun spurlos verschwunden, und sie wirkte wieder normal. Aber ich wusste, dass es nicht so war. Ich schaute mich um, doch niemand außer mir schien gesehen zu haben, was passiert war.
    „Ich, ähm … kann nicht bleiben. Ich wollte nur kurz Hallo sagen.“ Ich warf einen Blick auf ihren noch halb vollen Teller. Wäre das meiner gewesen, wäre der jetzt komplett geleert.
    Sie runzelte die Stirn und berührte meinen Arm. Ihre Haut fühlte sich eiskalt an, und ich zuckte zurück. „Du siehst nicht gut aus. Bist du dir sicher, dass du dich nicht noch einen Moment setzen willst?“
    Das war nicht der Zeitpunkt für Vorwürfe. Vielleicht war ihr gar nicht bewusst, was sie gerade getan hatte. Ich schüttelte den Kopf. „Ich muss wirklich gehen.“
    „Ich auch“, verkündete Paul. „Es war toll, Carly. Tut mir leid, dass ich so früh los muss. Vielleicht machen wir das mal wieder?“
    „Auf jeden Fall“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen. „Vielen Dank für das Abendessen.“
    Ich glaubte nicht, dass sie nur von den Chicken Wings sprach. Ich blieb noch einen Augenblick, um mich zu vergewissern, dass Paul den Club verließ, und beobachtete, wie er langsam auf den Ausgang

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