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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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verschlingen konnte. Also: meine Tante. Er hatte sich gefragt, ob der Dämon von damals zurückgekehrt war. Es klang für mich so, als hätte er damit absolut recht.
    „Du bist der Nexus, das Bindeglied“, erklärte sie. „Der Nachkomme eines Engels und eines Dämons. Du wurdest als Mensch geboren – doch du bist ein besonderer Mensch mit Fähigkeiten von Engeln und von Dämonen zugleich, die von deiner Seele blockiert wurden.“
    Darum konnte ich all diese Dinge mit den anderen Engeln und Dämonen tun. Sie finden, diese elektrische Spannung entladen, ihre Gedanken lesen. Ich hatte eine Verbindung zu ihnen, eine tief liegende Verbindung, die mir angeboren war. Und nur ohne meine Seele konnte ich darauf zugreifen. Die Kräfte von Himmel und Hölle – von Engeln und Dämonen – in mir …
    Das war für einen Donnerstagabend eine Menge zu verarbeiten. „Also bin ich eigentlich keine Gray“, sagte ich still.
    Ihr Lächeln verschwand. „Ich war absolut davon überzeugt, dass Stephens Kuss dich nur von deiner Seele befreien und deine versteckten Fähigkeiten aufdecken würde. Für mich war es überraschend, dass du auch den Hunger entwickelt hast.“
    Ich blickte sie finster an. „Es war also nur eine Ahnung von dir? Und du hast es trotzdem getan? Ohne mir vorher irgendetwas zu erklären? Ohne mir die Wahl zu lassen?“
    Sie verzog das Gesicht und sah wenigstens schuldbewusst aus. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass der Hunger … unangenehm ist. Aber mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass er ein Problem darstellen könnte. Es wäre sehr gut möglich, dass der Hunger verschwindet, wenn sich dein Körper daran gewöhnt hat, ohne Seele zu sein.“
    „Ist das auch eine Vermutung?“
    „Du bist nicht wie die anderen, Samantha. Du bist etwas Besonderes.“
    „Du kannst mich mal kreuzweise“, fuhr ich sie an. Meine Wut wuchs mit jeder neuen Information, die ich erhielt. „Du hättest mich verdammt noch mal zuerst fragen müssen, denn ich hätte Nein gesagt.“
    „Dich zu verletzen war das Letzte, was ich vorhatte.“ Doch ihr Tonfall wurde schärfer. „Aber es ist passiert, und es gibt keinen Weg zurück, du musst nach vorn schauen. Ich glaube, dass du aufgrund deiner Fähigkeiten mit Bishops Dolch einen temporären Durchlass durch die Barriere erschaffen kannst, die uns hier gefangen hält.“
    „Bishop …“ Ich sprach seinen Namen laut aus, und mein angeschlagenes Herz schmerzte noch mehr. Ich wünschte, ich wüsste, wo er jetzt gerade war und ob es ihm gut ging. Noch immer versuchte ich stark zu bleiben, trotzdem wollte ich so schnell ich konnte zu ihm. Würde er doch nur zu mir kommen, wenn er Hilfe bräuchte.
    „Er ist ein Engel, oder?“ Ein rotes Glimmen flammte in ihren Augen auf, sowie sich ihre Miene verdüsterte. „Er hat deine Fähigkeiten von dem Moment an ausgenutzt, als ihr euch getroffen habt.“
    „Klingt so, als würdest du das Gleiche probieren.“ Es jagte mir Angst ein, dass sie wusste, wer Bishop war, ohne dass ich es bestätigt hatte.
    „Ich möchte uns beide retten, nicht nur mich. Die Familie steht immer an erster Stelle, Samantha.“
    Ich krallte mich an dem roten Sofa fest, als wäre es für mich ein Anker. „Wo sind meine Eltern? Warum haben sie mich verlassen? Haben sie mich einfach bei einer Adoptionsagentur abgegeben und sind nach Tahiti abgehauen oder was? Warum höre ich nach siebzehn Jahren zum ersten Mal davon?“ JederRest von Heiterkeit verschwand jetzt aus Natalies hübschem Gesicht. Sie setzte sich wieder auf die Kante der Couch und deutete mir an, das Gleiche zu tun. Dann warf sie noch einen Blick auf die umstehenden Grays, die alle auf Abstand blieben. Niemand war in Hörweite. „Es ist mein Fehler“, sagte sie. „Alles. Wozu ich fähig bin, was ich getan habe … Ich bin nicht stolz darauf, Samantha.“
    „Wovon redest du?“
    „Mein Hunger.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Mein Fluch. Er war sehr schwer zu kontrollieren, seit ich zum Dämon wurde. Die Verwandlung in einen Dämon ist härter als die zum Engel. Die Glückspilze. Mein Bruder und ich – bei uns beiden gab es Komplikationen. Nathan konnte Lebensenergie aussaugen – er konnte durch Berührungen töten –, aber er hatte es vollkommen im Griff. Ich war gierig nach einer anderen Art von Energie, und ich konnte es nicht kontrollieren, egal wie sehr ich mich auch bemühte.“
    Ich sah sie mit aufgerissenen Augen an. „Seelen.“
    Sie nickte mit ausdruckslosem Gesicht. „Es wurde zu

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