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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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verstohlenen Blick darauf. Nichts. Keine Nachricht.
    »Dirk Lloyd, keine Handys im Unterricht! Wie oft muss ich dir das noch sagen!«, schimpfte Grottich.
    »Tut mir leid, Sir.« Während er das Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ, formte er mit den Lippen lautlos den Fluch Vollkommener Vernichtung und malte sich aus, wie vom alten Grottich nur ein Haufen roter Schleim übrig bleiben würde, der wie Erdbeermarmelade die ganze Tafel verklebte.
    Grottich kniff misstrauisch die Augen zusammen. Irgendetwas stimmte heute nicht mit diesem Dirk Lloyd. Normalerweise hätte er irgendeinen schlauen Kommentar abgegeben oder ihn wegen einer historischen Unkorrektheit vor der ganzen Klasse bloßgestellt. Aber heute war er irgendwie anders. Irgendwie normal. Beinahe.
    Ein markerschütternder Schrei zerriss auf einmal die Stille! Der Geschichtslehrer und seine Schüler erstarrten vor Schreck – bis auf Dirk, der sich freute, dass er anscheinend gerade eine SMS bekommen hatte. Er sprang auf und riss sein Handy aus der Tasche.
    »Wie kannst du es wagen!«, ereiferte sich Grottich. »Dafür gibt es Nachsitzen, mein Junge!«
    »Schon klar, Sir, aber könnten Sie mich vielleicht zusätzlich rausschmeißen? Ich muss nämlich einen wichtigen Anruf machen. Wenn nicht, werde ich die ganze Zeit hier sitzen und laut die ›Marseillaise‹ – übrigens mit Abstand die beste eurer lächerlichen Nationalhymnen auf diesem Planeten – singen, bis Sie es tun.«
    Der Rest der Klasse fing an zu kichern und glucksen. Grottich starrte ihn ratlos an. Was hatte er sich nur dabei gedacht, den Jungen mit einem normalen Schüler zu vergleichen? Er seufzte. Es war sinnlos.
    »Also schön, Dirk. Raus mit dir. Aber nach Schulschluss bleibst du hier und sitzt deine Strafe ab, verstanden?«, bellte Grottich streng. Bei einem Schüler wie Dirk musste man als Lehrer froh sein, wenn er wenigstens so tat, als würde er sich an die Regeln halten.
    »Danke, Sir«, sagte Dirk. »Ich habe es auch wirklich verdient.«
    »Daran besteht wohl kein Zweifel, mein Junge!«, bemerkte Grottich kopfschüttelnd. Nur einer wie Dirk würde sich für’s Nachsitzen auch noch bedanken.
    Hastig verließ Dirk das Klassenzimmer. Auf dem Gang las er die SMS.
    Dirk! Rf mch an!
    Das war alles. »Bei den Höllengöttern, hoffentlich ist ihr nichts passiert«, murmelte er vor sich hin, während er das Handy ans Ohr drückte und darauf wartete, dass die kleinen Ärmchen sich um sein Ohr schlangen. Schon nach dem ersten Klingeln meldete sich Suus. »Hi, Dirk!«
    »Ja, ich bin’s. Geht es dir gut? Ist was passiert?«
    »Mir geht’s prima. Alles bestens! Es hätte gar nicht besser laufen können! Ich habe den Fluch des Schwarzen Schlächters in der Bibliothek gefunden – die ganze Sache mit dem Totengeist seiner ersten Liebe, die Frau, die er dem Bösen geopfert hat und alles – oh Mann, echt krass, was für ein übler Typ der Kerl gewesen sein muss!«
    »Ja, ein äußerst nützlicher Leutnant, das stimmt«, sagte Dirk.
    »Jedenfalls standen wir ihnen irgendwann Auge in Auge gegenüber, Hasdruban und seiner Armee und so weiter. Zuerst sah es richtig schlecht aus für uns. Aber dann hab ich’s getan, hab den Geist seiner Geliebten freigelassen und sie hat den Schlächter in die Wüste geschickt! Aber gründlich! Und dann ist Rülpswilli mit der ganzen Legion zu mir übergelaufen!«
    »Was? Hauptmann Rülpswilli und die Legionen des Gnadenlosen Ungemachs?«, fragte Dirk erstaunt.
    »Yeah, und dann haben sie mir alle dieses Treue-Dingsda geschworen.«
    Dirk klappte die Kinnlade herunter. Die Legion des Gnadenlosen Ungemachs! Eine seiner Elite-Legionen, eine der besten der gesamten Darklands-Streitmacht. Unfassbar! Diese gefürchtetsten aller Krieger hatten einem dreizehnjährigen Mädchen einen Treue-Eid geschworen? Unglaublich!
    »Damit hatten wir gewonnen und Hasdruban konnte nur noch mit eingezogenem Schwanz abhauen. Dann haben sie alle laut ›Königin Suus! Königin Suus!‹ gesungen. Sogar mein Edler Ritter und meine Menschenkrieger!«, sprudelte Suus hervor.
    »Du hast einen Edler Ritter? Und Menschenkrieger?«, fragte Dirk noch erstaunter.
    »Yeah, Rufino. Er und die übrigen Menschen leben jetzt mit meinen Orks und Wichteln in Suusville, der neuen Stadt, die wir gerade bauen. Sie leben alle völlig friedlich zusammen!«, schwärmte Suus.
    Dirk sagte kein Wort. Die ganze Sache gefiel ihm immer weniger. Was fällt ihr ein, die ganze Macht an sich zu reißen und mich

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