Dark Love

mich selbst verraten?
    Um ehrlich zu sein, habe ich es in Ares' Kopf gesehen. Ihre Lippen wurden schmal. Er hatte solche Angst davor, dass ich sein Geheimnis herausfinde, dass er am Anfang vergessen hatte seinen Geist zu schließen. Ich habe die Chance sofort genutzt, als ich dich gesehen habe. Du wirktest ziemlich verletzlich neben ihm. Ich wusste gleich, dass irgendetwas nicht Ordnung sein konnte.
    Oh. Stöhnend legte ich mein Gesicht in meine Hände, weil ich nicht wollte, dass sie sah, wie verzweifelt ich bin.
    Makayla. sagte sie ruhig Du bist gar nicht freiwillig hier, habe ich recht?
    Ich nickte langsam.
    Was ist passiert? Hast du Ares beim Bluttrinken erwischt? Lässt er dich deshalb nicht gehen? Vertraut er dir nicht?
    Mir fiel ein, dass Deimos einmal genau dasselbe behauptet hatte. Vielleicht lag etwas Wahres daran, aber der hauptsächliche Grund war, dass... Er will mich bloß für irgendetwas büßen lassen, das mein Vater ihm anscheinend angetan hat.
    Es herrschte Stille.
    Nadja sagte kein Wort und sie bewegte sich auch nicht, denn sonst hätte das Sofa leise Geräusche gemacht, also hob ich vorsichtig meinen Kopf und sah sie abwartend an. Ihr Blick hatte sich in die Ferne gerichtet und immer wieder zuckten ihre Mundwinkel nach unten. Sie erinnerte sich wahrscheinlich an ein schreckliches Ereignis, das geschehen sein muss.
    Weißt du ein bisschen etwas darüber? fragte ich leise Du musst mir wirklich nicht sagen, was genau früher passiert ist, aber ich würde dennoch gerne wissen, warum er alles an mir herauslässt, obwohl ich doch gar nichts getan habe.
    Erinnerst du dich gar nicht mehr an das, was vor dem Unfall passiert ist?
    Ich erstarrte. Sie wusste also doch mehr, als ich geglaubt hatte. Nein. Ich erinnere mich nur daran, dass ich im selben Auto saß wie mein Vater, ehe ein anderes Auto auch schon... Meine Stimme brach, also nahm sie mich tröstend in ihre Arme und begann, mit ihren Händen meinen Rücken hoch und hinab zu wandern.
    Du bist noch immer nicht über seinen Tod hinweg, was? Sie seufzte, während ich mich wunderte.
    Du kanntest meinen Vater also auch?
    Natürlich. Ares mag mich vielleicht nicht als Familienmitglied sehen, aber das bin ich schon lange. Sie zog sich ein wenig zurück. Meine Eltern sind früh gestorben und da ich mit Deimos schon seit meiner Kindheit verlobt war, haben seine Eltern mich aufgenommen. Ares konnte mich noch nie leiden. Er zeigte es nicht von außen, aber ich besitze nun einmal die Gabe herauszufinden, was eine Person im Moment bedrückt oder jemals bedrückt hat. Sie lachte leise. Er ist nicht einmal heute in der Lage, seinen Geist ganz vor mir zu verschließen. Ich finde seine Geheimnisse doch immer heraus.
    Und du erzählst sie Deimos?
    Nein, nur das, was er wissen
muss
. bestätigte sie Ich finde, es ist nur richtig ihm Bescheid zu geben, wenn Ares irgendetwas aus seinem Zimmer gestohlen hat oder so.
    Hmm. Es wunderte mich kein bisschen, dass er zu solch gemeinen Taten neigte. Kannst du deine Gabe auch bei mir einsetzen?
    Sie nickte sofort. Ja. Deswegen weiß ich auch, wie sehr es dich schmerzt, wenn Ares mit dir eiskalt umgeht und dich wie ein Stückchen Dreck behandelt. Ihre Augen weiteten sich. Und...
er vergewaltigt dich?
    Ich erschrak und wich ein wenig vor ihr zurück, weil mir ihre Art plötzlich ganz und gar nicht mehr gefiel. Ich hatte sie bloß gefragt, ob sie es kann, nicht, das sie es ausprobieren durfte. Es war unhöflich, einfach so die Geheimnisse anderer Personen aus dem Geist herauszusuchen. Schließlich wusste ich gar nicht, wie man solch ein Schutzschuld aufstellte.
    Das brauchst du auch nicht wissen, meine Liebe. Sie rutschte wieder näher an mich heran. Somit werde ich immer Bescheid wissen, wenn er dir weh getan ha- Sie hielt inne. Er verletzt dich
jeden Tag
?
    Ich wusste nicht mehr, was ich tun oder sagen sollte. Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich einfach nur still blieb und sie in meinen Geist eindringen ließ. Erst jetzt fiel mir auf, wie gebannt ihr Blick auf meine Stirn gerichtet war. Ich spürte ein leichtes Kribbeln im Kopf, das mir niemals aufgefallen wäre, hätte ich mich nicht wie jetzt so stark darauf konzentriert.
    Blinzelnd schüttelte sie ihren Kopf und richtete ihre Augen wieder auf meine. Makayla, wie kannst du ihn sich wortlos an deinem Körper vergreifen lassen? Das ist doch nicht einfach so hinzunehmen! Warum unternimmst du nichts dagegen?
    Es ist hoffnungslos. Ich senkte meinen Blick. Ich habe schon so oft