Dark Love

Hand ganz sanft um meinen Hals gelegt. Er hat wohl zu viel getrunken. Ist dir schwindelig?
    Ich schluckte. Nein.
    Makayla, du kannst ruhig ehrlich sein zu mir. Ich habe doch gesehen, wie du beim Gehen geschwankt hast.
    Mist!
, dachte ich verärgert. Ich hätte mich an Deimos festhalten sollen, damit ihr nichts auffallen konnte. Also gut. gab ich widerwillig zu Vielleicht hat er ein kleines bisschen zu viel getrunken, aber... solange ich nicht das Bewusstsein verliere, ist doch alles gut.
    Sie seufzte. Ich verstehe einfach nicht, warum Ares sich nicht an die Blutbeutel halten kann. Immer wieder fällt er Menschen an.
    An irgendwem muss er schließlich seine Frust und die Wut herauslassen. rutschte es mir finster heraus. Kaum wurde mir klar, was ich da gerade gesagt hatte, da schlug ich mir auch schon beide Hände auf den Mund und starrte Nadja erschrocken an, die dasselbe tat. Ihre Augen hatten sich ebenfalls geweitet und sie öffnete gerade ihren Mund, um etwas zu erwidern, als Deimos auf einmal von Ares unsanft zu uns in das Wohnzimmer geschubst wurde und gleich darauf eine Kopfnuss bekam.
    Du musst ihr nicht immer alles erzählen! schrie er ihn an Unsere Familiengeheimnisse gehen nur Rhea, dich und mich etwas an! Ihr beide seit nicht verheiratet, also hör auf, sie als Mitglied zu betrachten!
    Meine Güte! rief Nadja aufgebracht, nachdem sie sich wieder gefasst hatte und flitzte zu ihrem Verlobten Lass ihn in Ruhe, Ares. Eigentlich wollte er es nicht erzählen. Ich habe ihn sozusagen ausgequetscht.
    Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und atmete dann einmal tief durch, um für einen kurzen Augenblick die Augen zu schließen.
    Ich hatte immer gedacht, dass andere Personen eine perfekte Familie haben, in der immer alles in Ordnung war, aber ich hatte mich gewaltig geirrt. Diese Familie war noch schlimmer dran als meine eigene. Ich hatte auch Probleme mit meiner Mutter gehabt, doch normalerweise war ich imer diejenige gewesen, die angefangen hatte zu streiten. Hier fand jeder alle paar Stunden einen Grund, um die gute Stimmung zu vermiesen, obwohl ich ja die ganze Zeit schlecht gelaunt war, weil ich hier gegen meinen Willen festgehalten wurde. Davon wussten aber nur Ares, Rhea und ich.
    Ich fragte mich gerade, warum Nadja so merkwürdig reagiert hatte auf meinen letzten Satz, als sie auch schon ihre Hände in die Hüften stemmte und einen strengen Ausdruck im Gesicht bekam. Also, Ares. Du gehst nun Rhea suchen, da dein schlechtes Gewissen dich nicht in Ruhe zu lassen scheint und-
    Verdammt nochmal! unterbrach er sie Hör auf, deine Kräfte zu benutzen. Ich wende sie bei dir doch auch nicht an- Er kniff die Augen zusammen. - obwohl ich das gerne einmal tun würde, damit du zu fühlen bekommst, was du verdienst.
    Entweder, Ares hielt sich für sehr mächtig oder er war es auch. Deimos hatte im Restaurant schließlich behauptet, nicht alle Gaben seines Bruders zu kennen.
    Nadja machte eine abfällige Handbewegung, um ihm zu zeigen, dass er einfach nur still sein soll, was ihn stutzig werden ließ. Zuerst dachte ich, er würde ihr aus Wut tatsächlich irgendetwas antun, aber das war nicht der Fall. Stattdessen ging er kopfschüttelnd in den Flur hinaus und schlug die Tür laut hinter sich zu.
    Du, Deimos, gehst bitte Blutbeutel von der Blutbank holen, ja? Sie warf ihm einen Luftkuss zu. Und lass dir Zeit dabei. Makayla und ich müssen etwas bereden, das nur uns Frauen etwas angeht.
    Sofort hob Deimos seine Hände in die Luft und folgte Ares hinaus. Na gut. Wenn Frauen sich unterhalten, dann sollten Männer wirklich woanders hingehen.
    Schwärmend neigte sie ihren Kopf zur Seite, sobald wir alleine im Apartment waren. Er ist unglaublich süß. Ich bin in den letzten Jahrhunderten, die wir zusammen verbracht haben, nicht ein einziges mal böse auf ihn gewesen.
    Das freut mich für euch. sagte ich ehrlich Deimos ist ein netter Kerl.
    Ist Ares auch so zu dir? wollte sie wissen Liest er dir jeden Wunsch von den Augen ab? Hat er dir schon einmal Geschenke gekauft oder... Sie ließ ihre Finger langsam über meinen Arm nach oben gleiten, bis sie das Pflaster berührten. Hat er dich, seitdem du hier wohnst, einmal voller Liebe geküsst und berührt?
    Als sie ihre Finger leicht gegen die Löcher drückte, zuckte ich schmerzhaft zusammen. Oder tut er dir etwa weh?
    Sie weiß es. Sie hat es herausgefunden.
    Mein Atem beschleunigte sich, während ich vorsichtig meinen Blick hob, um ihr in die schönen Augen zu sehen. Habe ich