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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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kam nicht dazu ihn so richtig zu beschimpfen, denn noch während ich sprach, hatte er die Augen verdreht und wohl beschlossen, mich zum Schweigen zu bringen, indem er mit seiner übermenschlichen Geschwindigkeit zu mir raste, mein Gesicht mit beiden Händen ergriff und dann seine Lippen fest auf meine presste.
    In diesem Kuss war kein Anzeichen von Liebe oder Leidenschaft zu spüren. Er hielt seine Lippen bloß auf meinen und verharrte so.
    Ich war völlig perplex und fragte mich, warum er das tat, anstatt mich anzubrüllen, dass ich still sein sollte. Er hatte seinen Verstand verloren. Daran musste es liegen.
    Ich hörte auf mit meinen Händen wie wild auf seine Brust zu schlagen und hob bloß meine rechte Faust, um sein Gesicht damit zu treffen, was ein voller Erfolg war, denn er wich augenblicklich von mir weg und legte sich empört eine Hand auf die Wange.
    Wage es ja nicht noch einmal, mich anzufassen! schrie ich schon beinahe hysterisch, ohne daran zu denken, dass die anderen aufwachen könnten und ohne ihm die Zeit zu geben sich zu beschweren, denn dazu hatte er kein Recht. Ich musste mehrmals tief durchatmen, um mich wieder zu beruhigen und merkte daher nur ganz vage, dass ich anfing, mit mir selbst zu sprechen. Ich bin meinem Cousin verheiratet. Ich habe mich von ihm anfassen lassen müssen. Angewidert sah ich ihn an und begann langsam auf ihn zuzugehen. Du bist absolut ekelhaft, Ares! Ich fühle mich nun noch mehr von dir beschmutzt als vorher! Wenn ich die ganze Zeit schon zur Familie gehört habe – warum hast du mich dann behandelt wie eine Fremde? Wer gab dir das Recht, mit mir so umzugehen? Für wen hältst du dich eigentlich?
    Ich hätte ihm so gerne noch weitere Dinge an den Kopf geworfen, damit seine Schuldgefühle größer und schlimmer wurden, aber riss ich mich doch wieder zusammen, weil ich auf keinen Fall wollte, dass die anderen wach wurden. Sie würden nicht nur mit Ares, sondern auch mit mir schimpfen, weil ich das Wohnzimmer betreten hatte.
    Dieser senkte jetzt langsam seinen Blick, so als äre er sich seine Schuld bewusst, aber ich konte nicht mit genauer Sicherheit sagen, ob es nur gespielt war oder nicht. So langsam wusste ich wirklich nicht mehr, was ich glauben sollte und was nicht. Mir war immerhin von allen Personen 21 Jahre lang irgendetwas vorgespielt worden.
    Ich werde dich nicht um Entschuldigung bitten, weil meine Taten unverzeihlich sind. Er seufzte leise. Es ist in Ordnung, wenn du mich über alles hasst, Makayla. Ich verstehe das wirklich. Etwas anderes habe ich auch gar nicht verdient.
    Gegen meinen Willen fühlte ich mich nun schlecht, weil ich ausgerastet war. Selbst, wenn er nicht die Wahrheit sagte, so klang er dennoch unglaublich traurig und da mein Herz ohnehin verwirrt war, dauerte es gar nicht lange, bis es weich wurde. Ein ganz kleiner Teil in mir hasste Ares, weil ich ihm nicht widerstehen konnte, doch andere Teil verehrte ihn noch immer. Ich sehnte mich nach ihm und gleichzeitig fürchtete ich mich vor seinen Berührungen.
    Ich... ich sollte schlafen gehen. Mit verschränkten Armen drehte ich mich um und schloss meine Augen. Wir sollten morgen mit den Anderen gemeinsam über alles reden.
    Bist du dir ganz sicher? wollte er wissen, was mich wieder zum Überlegen brachte. Dies wird dann wahrschneinlich unser letztes Gespräch zu zweit gewesen sein.
    Was hatte der merkwüridger Unterton in seiner Stimme zu bedeuten? Es konnte doch nicht daran liegen, dass er mich nicht gehen lassen wollte! Nur, weil ich mir das wünschte, hieß es nicht, dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte. Ares empfand auf keinen Fall das, was ich für ihn fühlte. Er war doch sicherlich froh, mich endlich loszuwerden.
    Seufzend musste ich feststellen, dass ich nicht bis morgen warten wollte. Die Müdigkeit in mir war bereits wie von selbst verflogen, woran die Neugier Schuld ist.
    Ares saß wieder auf dem Sofa und klopfte nun neben sich, damit ich mich zu ihm gesellen sollte. Wir wissen doch beide, dass du schon lange auf diesen Tag gewartet hast. Jetzt biete ich dir die Möglichkeit an, alles zu erfahren, aber wenn du unbedingt die Geschichte von den Anderen erzählt bekommen möchtest, dann ist es auch in Ordnung. Du solltest jedoch wissen, dass sie die erschreckenden Details weglassen werden, damit du keinen Herzinfarkt bekommst oder dich zu schlecht fühlst.
    Da musste ich ihm Recht geben. Sie würden mir nicht alles erzählen, sondern nur das, was ich zu wissen brauchte. Wäre es eine gute

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