Dark Love
Idee, auf mein Herz zu hören? Vielleicht würde es ja doch vor Schreck stehenbleiben. Jetzt, wo alles vorbei war, musste sich Ares nicht mehr um mein Leben scheren. Ich konnte ihm ganz und gar egal sein.
Ich werde keine Einzelheiten auslassen. versicherte er mir, was mich ganz überzeugte.
Mit zusammengekniffenen Augen schritt ich zu ihm und setzte mich hin, ohne ihn jedoch aus den Augen zu lassen. Sein Blick war jeder meiner Bewegungen gefolgt und hatte sie genauestens fixiert. Vielleicht glaubte er, ich würde noch einmal auf ihn einschlagen wollen. Aus irgendeinem Grund fand ich das lustig, zwang mich aber nicht zu grinsen, denn das wäre in dieser Situation ungünstig gewesen.
Ich versuchte meine Gedanken auf das Wesentliche zu konzentrieren, indem ich überlegte, ob er es nicht ekelhaft gefunden hatte mit einem Familienmitglied zu schlafen. Wie konnte die Familie für ihn das Wichtigste überhaupt sein, wenn er mir all die schrecklichen Dinge angetan hatte?
Warum war ich bloß mit solch einem göttlich aussehenden Mann verwandt? Ich hatte mir immer vorgestellt, dass ich, wenn ich Cousins hätte, sie wie meine eigenen Brüder lieben würde. Hätte ich mich auch in Ares verliebt, wenn ich mit der Wahrheit aufgewachsen wäre? Wir waren schließlich Seelenverwandte.
Du brauchst eigentlich nicht schockiert zu sein. sagte Ares nach wenigen Minuten Bei uns heiraten oft Verwandte miteinander. Ich bin außerdem genauer gesagt dein Stiefcousin, was ich gleich näher erläutern werde. Wir beide wurden füreinander ausgewählt. Das Schicksal hätte uns ohnehin irgendwie zusammengebracht. Als er plötzlich stutzte und dann auflachte, hob ich fragend meine Augenbrauen. Makayla, es ist ja nicht so, dass unsere Kinder behindert werden können!
Meine Augen weiteten sich bei seinen Worten. Ich will keine Kinder von dir! fauchte ich und bereute auch schon gleich die beiden Wörter
von dir
. Wenn ich jedoch bloß daran dachte, dass ich mit 21 Jahren schon schwanger sein könnte, da durchfuhr mich immer wieder aufs Neue das Grauen. Ich fand mich noch viel zu jung, um Mutter zu werden.
Entschuldige. Sein Lachen erstarb, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Es ist nicht so, dass es nicht wahr wäre, aber da du an dem Thema leider nicht besonders viel Gefallen findest, höre ich lieber auf.
Genervt verdrehte ich meine Augen. Hatte er damit etwa andeuten wollen, dass er sich Kinder wünschte?
Von mir?
Könntest du bitte mit der Geschichte anfangen? Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen.
Natürlich. sagte er ernst, räusperte sich zweimal hintereinander und wartete für einen kurzen Moment, bevor er weitersprach. Wahrscheinlich überlegte er, wie er am besten beginnen könnte. Nervös sah er nicht besonders aus, aber dafür wurde er nun ein bisschen bleich. Alles begann damit, als unsere Großmutter Agata deinen Großvater Byron geheiratet hatte. Die beiden lernten sich an seinem ersten Tag als Wächter der Geisterwelt kennen. Es wird immer ein großes Fest veranstaltet, wenn diese Aufgabe von den Eltern an ihre Kinder übergeben wird.
Hmm. Das war tatsächlich ein guter Anfang.
Agata hatte noch vor ihrer Hochzeit den Portalstein meinen Eltern anvertraut, um in der Geisterwelt beschwerdelos und in Ruhe als Wächterfrau leben zu können. Mein Vater war darüber, dass sie uns nach so vielen Jahrhunderten nur für ihren neuen Ehemann verlassen wollte, natürlich nicht besonders erfreut und als sie dann auch noch schwanger von Ramon wurde, da stieg sein Hass auf Byron weiter an. Sein Blick glitt in die Ferne. Ich erinnere mich noch, wie er meinte, dieses Baby niemals als seinen Bruder zu akzeptieren und dass er nicht zu seiner Familie gehöre. Er wollte ihn weder nach der Geburt sehn, noch kennenlernen. Deswegen hatten wir viele Jahre lang keinen Kontakt zur Geisterwelt gehabt, doch irgendwann bekamen wir eine Einladung von Agata, in der stand, dass wir dabei sein sollten, wenn Ramon der neue Wächter wird. Mein Vater war sofort eifersüchtig geworden, weil sein Vater für ihn niemals eine Zeremonie gehalten hatte, aber meine Mutter besaß schon damals ein viel zu gutes Herz. Sie wollte Agata nicht enttäuschen und hat die Einladung aus dem Mülleimer geholt. Unserem Vater hat sie wenige Tage danach erzählt, dass wir alle bloß einen gewöhnlichen Entspannungsurlaub machen würden und er nicht mitzukommen brauchte, da seine Arbeit schließlich wichtiger war. Zunächst war er skeptisch, aber letztendlich hat er
Weitere Kostenlose Bücher