Dark Love

nicht mehr gehen lassen. Dieser Mann scheut wegen der Gier zur Unsterblichkeit seit über einem Jahr nicht davor zurück, seine eigene Mutter zu quälen, obwohl diese doch überhaupt nichts weiß. Ich sah, wie seine Mundwinkel nach unten zuckten. Er hat meine Familie durch ihre Gefangenschaft erpressen wollen.
    Es fiel mir ziemlich schwer, das zu glauben, obwohl ich mir sicher war, dass er mich nicht anlog – nicht heute Nacht.
    Mein Vater hat das selbstverständlich nicht einfach auf die leichte Schulter genommen, sodass wir eine Familiensitzung gemacht haben, in der beschlossen wurde, dass ich am nächsten Tag zu Ramons Firma gehen und durch die Fenster von außen herausfinden sollte, wo sie Agata gefangen halten, aber als Rhea mit mir zuvor noch Blutbeutel holen wollte, da wurden wir auf dem Weg zur Blutbank leider Gottes mit einem Angriff überrascht und zu dem alten Gebäude geführt, wo ich Lawrence das erste mal nach vielen Jahrhunderten wieder begegnete und entsetzt mit ansehen durfte, wie er Rheas Hand mit einer leisen Entschuldigung nahm und mit ihr wegging, während dein lieber bester Freund Guztavol de Lima mich mit zwei weiteren Vampiren außer Gefecht setzte und ausgerechnet zu Ramon brachte, von dem ich danach an einen Holzstuhl gefesselt und weiter verprügelt wurde. Ich blieb still und versuchte mir meine Schmerzen nicht anzuzeigen, doch der unangenehmer Druck ließ mich dann doch keuchen und nachsehen, was an meinem Körper gemacht wurde. Er ließ seine Hand über seine Schultern gleiten. Ramon war gerade dabei gewesen, mein Zeichen mit einem Gerät aus der Geisterwelt zu entfernen. Du ahnst ja gar nicht, was für eine Panik ich verspürt hatte, als mir klar wurde, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte, Makayla. Ich wusste, dass das Schicksal nicht mehr langen brauchen würde, bis es uns zusammenbrachte, aber die Tatsache, dass dein Vater dabei war, dafür zu sorgen, dass ich mich niemals mit dir verbünden kann, machte mich wahnsinnig. Ich hatte die ganzen zwanzig Jahre nur auf eine Begegnung mit dir gehofft, um dich kennenzulernen, mich in dich zu verlieben und- Er hielt abrupt inne und versteifte sich dann auf einmal.
    Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf, denn diese Situation war ziemlich peinlich. Manchmal glaubte ich, das er seine wahren Gefühle, ohne es zu bemerken, verriet, doch dann rief ich mich wieder zur Vernunft, weil er nichts für mich empfinden
konnte
. Sonst hätte er mir nicht all diese schlimmen Dinge angetan. Seine Worten konnten nicht der Wahrheit entsprechen.
    Nun, ähm... Er zögerte kurz. Rhea hatte es irgendwie geschafft, Deimos eine Nachricht zu schreiben, denn er kam, als der Kopf meines Zeichens bereits weg war, mit Nadja und unseren Eltern hereingestürmt, die sofort mit den Arbeitern angefangen haben zu kämpfen. Sie waren zu dritt natürlich in der Unterzahl, weswegen die anderen es mühelos schafften, sie festzuhalten. Ramon hat daraufhin gedroht, mir den Kopf abreißen zu lassen, wodurch Deimos, der noch unerfahren war und nicht wusste, dass er es sowieso nicht tun würde, Angst um mein Leben bekommen und einfach den Standort verraten hat.
    Oh Gott. hauchte ich atemlos. Deswegen hatte Ares ihn also die ganze Zeit für einen Verräter gehalten und seine Schuldgefühle somit verschlimmert.
    Ramon hat sich, ohne einen Beweis zu verlangen, sofort mit den Anderen auf den Weg gemacht. Er atmete einmal tief durch und kniff einmal fest seine Augen zusammen, was er immer nur dann tat, wenn er seine Tränen unterdrücken wollte. Ich fand das alles andere als richtig. Meine Eltern haben mich losgebunden und wollten sich meine Schulter ansehen, aber dann ist mir aufgefallen, dass Chaldene nicht bei ihnen ist, woraufhin mein Vater meinte, dass sie erwähnt hatte, den Portalstein in Sicherheit zu bringen. Mich durchfuhr der blanke Schreck, weil Ramon nun auf dem Weg zu ihr war und sie noch nie zuvor in ihrem Leben gekämpft hatte, weil wir Männer das immer übernommen haben.
    So wie ich dich kenne, hast du dich trotz deiner Schmerzen gleich auf den Weg zu ihr gemacht, richtig?
    Ich bin so schnell wie ich nur konnte zu meiner Schwester gerast. fügte er hinzu Meine Eltern wollten mir folgen, aber ich hatte aus den Augenwinkeln sehen können, wie Ramons Leute sie zu Boden geschleudert haben. Deimos und Nadja hatten sich noch aus Lawrence' Klauen befreien und mir ein wenig folgen können, doch ich habe die beiden abgeschüttelt, weil ich zu wütend gewesen war. Er