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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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sich wieder hoch. Sie schlug noch einmal zu.
    Und noch einmal. Und …
    »Was zum Teufel …«, war alles, was sie hörte. Sie spürte neue Energie um sich herum wie eine Windböe, die alles durcheinanderwirbelte. Benommen, wie Jessie war, glaubte sie einen Moment lang, ihr Gegner habe sich verdoppelt und bewege sich in einem seltsam unbeholfenen Tanz von ihr fort. Er schien ihr auseinanderzufallen wie ein in zwei Hälften zerbrochener Spiegel. Die eine Hälfte Mann stand aufrecht, taumelte aber, ein massiges Muskelpaket, die andere war schmal und hochgewachsen. Mit einem heiseren Brüllen warf sich der Biker auf den zweiten Mann, der nichts zu sein schien als ein durchtrainierter, blitzschnell reagierender Schatten, der aus seiner Reichweite tänzelte.
    Um wieder klar denken zu können, schüttelte Jessie heftig den Kopf. Hastig stolperte sie auf das Ende der Gasse zu. Mach, dass du hier rauskommst, zum Teufel, lauf! Sie durfte sich nicht in diese Auseinandersetzung verwickeln lassen, auf keinen Fall. Nicht, solange der Jäger hier … Herr im Himmel!
    Die Beine versagten ihr den Dienst. Total und schlagartig. Sie fiel rücklings gegen die Ziegelmauer. Jessies Finger schrammten an den scharfkantigen Ziegeln entlang auf der Suche nach Halt, als sie hinüber zu den Kämpfenden starrte. Er . Erschrocken schlug sie die Hand vor den blutenden Mund.
    Neonlicht flackerte auf, durchzuckte die Gasse. Jessie erkannte braun gebrannte Haut, das schwarze Tattoo, groben Jeansstoff, als der Hexenjäger den linken Arm hochriss, um mit dem Unterarm einen Schlag abzufangen. Der Jäger knurrte etwas und holte zu einem brutalen rechten Haken aus.
    Wie bei einem Jäger zu erwarten, bewegte er sich mit der Effizienz einer gut geölten Maschine. Sofort nach dem Schwinger platzierte er zwei erbarmungslose Schläge aus kurzer Distanz auf die Nase des betrunkenen Bikers. Darauf folgte unmittelbar ein Stoß mit dem Ellenbogen. Der Treffer saß, dem hässlichen Knirschen nach zu urteilen, das dabei zu hören war.
    Blut spritzte; im Neonlicht wirkte es fast schwarz.
    »Lauf!«, brüllte der Hexenjäger Jessie über die Schulter hinweg zu. Genau in dem Moment trat der Biker mit aller Gewalt gegen das Knie des Jägers. Der krümmte sich zusammen, reagierte ungelenk, ohne die bisherige Geschmeidigkeit und Agilität in der Bewegung. Jessie sah, wie sein Gesicht kalkweiß wurde, wie in Folge eines Schocks, hörte, wie der Jäger vor Schmerz aufstöhnte.
    Wut und Angst brachten Jessie dazu, endlich zu handeln. Mit einer Hand packte sie ihren Rucksack und schleuderte ihn mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand, in Richtung des Bikers. Der Rucksack aus schwarzem Segeltuch flog durch die Luft, die schwer und bedrückend in der Gasse hing. So zartfühlend wie ein Ziegelstein traf der massive Rucksack mit einem dumpfen Krachen seitlich das Gesicht des Bikers.
    Der Riese fiel um, im gemessenen Tempo einer gefällten Eiche.
    Schreckensstarr stand Jessie da. Der Biker rührte sich nicht mehr. O Gott, hatte sie ihn umgebracht? Sie hatte schon genug Probleme ohne Totschlag auf der Liste und Cops, die dann hinter ihr her wären. Jessie rang nach Luft, bekam aber nicht genug in ihre Lungen gepumpt. Am Rande ihres Sichtfelds tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen. Ob ein dreißig Pfund schwerer Rucksack jemanden von dieser Statur tatsächlich umbringen konnte, wusste sie nicht. Aber wenn sie eines nicht wollte, war es, das hier und jetzt herausfinden zu müssen.
    Sie wankte.
    Starke Hände packten sie, Finger schlossen sich um ihre Unterarme. »He!«
    Jessie blinzelte. Verständnislos starrte sie in ein Gesicht, das noch fester und unnachgiebiger wirkte, als die Ziegelmauern um sie herum. »Kannst du laufen?«, fragte der Jäger. Es war eigentlich keine Frage, sondern klang eher fordernd.
    Jessies Gedanken kreisten nur um eines. »Ist er …«
    »Lauf, beweg dich!«, befahl der Jäger und zerrte sie hinter sich her, raus aus der Gasse.
    Er humpelte. Das war der einzige halbwegs rationale Gedanke, den zu fassen Jessie in der Lage war. Wortlos schlüpfte sie unter seinem Arm hindurch und legte ihn sich um die Schultern. Der Jäger zögerte, wollte offenkundig ihre Hilfe nicht. Aber Jessie ließ sich nicht beirren, schlang ihren eigenen Arm um seine Taille und stützte ihren Retter. Sie spürte das Spiel durchtrainierter Muskeln, als sie ihn umfasste und die Hand oberhalb der Hüfte in sein Shirt krallte.
    Der Jäger war verletzt. Eigentlich hätte Jessie

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