Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
recht.“
„Aber wir
haben zum Teil recht und das heißt, du bist ein Spion.“
„Ich bin
kein Spion.“
„Also, ich
weiß jedenfalls, dass die Geschichte, die Dominic uns erzählt hat, nicht wahr
ist. Ich glaube ganz bestimmt nicht, dass du im Gefängnis warst, weil du eine
Frau vergewaltigt hast.“
„Jetzt! Wir
werden jetzt losmarschieren. St. John, du gehst als Erster.“ Dominic
machte einen Schritt auf mich zu und wedelte mit der Waffe in Raphaels
Richtung.
„Vielleicht
kannst du mir mal erklären, wieso du so darauf versessen warst, mich vor der
Polizei zu beschützen, wenn du doch wusstest, dass die Geschichte erfunden
war?“ Raphaels Gesichtsausdruck wirkte eindeutig verärgert.
Ich drohte
ihm mit dem Finger. „Ich wollte dich doch nicht davor beschützen, du
Riesenhornochse, sondern ich wollte verhindern, dass die Polizei dich verhaftet,
weil du ein Spion bist und ihnen nicht sagen konntest, wer du in Wirklichkeit
bist.“
„Ich bin
kein Spion!“
„Ich lasse
nicht zu, dass man mich ignoriert. Ihr werdet tun, was ich euch sage. Sofort!“
„Ha!“ Ich
hob das Kinn für einen weiteren bösen Blick zu Raphael. „Wenn du kein Spion
bist, was bist du denn dann? Du hast zugegeben, dass du die Morde untersuchst.
Du bist kein Polizist, weil du kein Tscheche bist und es keine internationale
Polizeibehörde gibt, die in ... verschiedenen Ländern“, mir gingen die Worte
aus, als ich ihn nun anstarrte und mir das ein oder andere Licht aufging,
„tätig ist. Was ist in Lyon?“
Raphaels
biss die Zähne aufeinander, während sich seine Augen eine Sekunde lang
schlossen.
„Ihr
haltet sofort den Mund und ... Lyon?“ Dominic hörte auf zu brüllen und ging
vorsichtig auf uns zu, die Augen zusammengekniffen, die Waffe nach wie vor auf
Raphael gerichtete. „Lyon, mon ange, ist der Ort, wo man das
Hauptquartier von Interpol findet. Wie überaus interessant diese Unterhaltung
doch auf einmal für mich ist. Interpol... natürlich. Das würde so viel
erklären.“
„Interpol?“,
fragte ich Raphael. „Du bist bei Interpol? Wie ein richtiger Polizeibeamter?“
Er
ignorierte mich und behielt Dominic im Blick.
Dominic
starrte zurück. „Das Einzige, was ich nicht verstehe, ist, woher du wusstest,
dass ich dich in Marseille einstellen würde. Aufgrund deines Lebenslaufs, der
vermutlich gefälscht war - richtig? -, konntest du dir einer Anstellung
jedenfalls nicht sicher sein.“
„Ich bin
davon ausgegangen, dass in deinem Fall eine Verurteilung wegen Gewalt gegen
Frauen eher eine Empfehlung als eine Abschreckung sein würde“, antwortete
Raphael. Seine Augen schienen ein Loch durch Dominics Schädel bohren zu wollen.
Er hatte meine Hand losgelassen, aber ich wusste, dass seine Muskeln vor
Erwartung angespannt waren. Ich vermutete, dass er den Moment abpassen wollte,
da Dominic nahe genug kam, um sich dann auf ihn zu stürzen. Das war jedenfalls mein Plan.
„Du kennst
mich gut“, gab Dominic zu. Dann versuchte er erneut, uns mit seiner Waffe auf
den Eingang zur Haupthöhle zuzutreiben. „Ihr werdet jetzt bitte tun, was ich
sage, bevor ich gezwungen bin, euch in die Kniescheibe zu schießen.“
„Ha!“,
schnaubte ich, wesentlich mutiger, als ich mich eigentlich fühlte, und machte
mich vorsichtig auf den Weg. Raphael folgte mir. Dann aber hielt uns Dominic
auf und befahl ihm, vorneweg zu gehen.
„Ich will
unseren Wildfang lieber hier bei mir haben, wo sie sicher ist, ja? Mit ihr als
Geisel bin ich mir sicher, dass du nicht wieder versuchst, den Helden zu
spielen.“
„Wo ist denn
deine Waffe?“, flüsterte ich Raphael aus einem Mundwinkel zu, als er sich an
mir vorbeischob, um die Führung zu übernehmen.
„In meinem
Wohnwagen“, erwiderte er genauso leise.
Ich starrte
ihn vorwurfsvoll an. „Du bist ja echt ein toller Kriminalbeamter.
Kein Messer,
keine Pistole. Ich wette, dafür schmeißen sie dich glatt bei Interpol raus.“
„Ich bin
kein Kriminalbeamter, ich bin Verbindungsmann“, antwortete er mit einem weiteren
warnenden Blick. „Und du kommst der Wahrheit näher, als du denkst.“
Ich folgte
ihm. Dominic hatte mir eine Hand auf den Rücken gedreht, an der er mich nun
festhielt.
„Um den
hätte ich mich wirklich kümmern sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte“,
brummte ich vor mich hin, als wir in die kühle Luft der Haupthöhle traten.
Dominic
befahl Raphael nach rechts zu gehen, in Richtung Bootsanlegestelle.
Ich bin
davon überzeugt, dass Raphael ihn
Weitere Kostenlose Bücher