Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
auch sehr optimistischen
Realismus in Bezug auf den Mann, der einmal mein zukünftiger Ehemann werden
soll - und dir, die du dich für einen Typen entschieden hast, der nur zu
gebrauchen ist für einen guten Fi...“
„Meine
Damen!“, rief Miranda aufgebracht. „Ich weigere mich, euch zu helfen, wenn ihr
ständig streitet. Ehrlich gesagt ist mir nicht klar, wie ihr euch beste
Freundinnen nennen könnt, aber dessen ungeachtet dulde ich keine Zankereien in
meinem Haus. Die Göttin ist sehr ungnädig, was Eifersüchteleien und
Feindseligkeiten angeht, Roxanne. Und da du um die Hilfe der Göttin gebeten
hast, solltest du auch reumütig mit reinem Herzen und reiner Seele vor sie
treten.“
Ich grinste
Roxy selbstgefällig an. Sie ignorierte mich jedoch und bemühte sich, den
störrischen Ausdruck aus ihrem Gesicht zu vertreiben. „Tut mir leid“, murmelte
sie, faltete die Hände und senkte den Blick mit einer Miene, aus der Demut und
Reue sprachen.
„Für dich
gilt das Gleiche!“ Miranda sah mich missbilligend an. Ich riss unschuldig die
Augen auf, um jegliches Fehlverhalten von mir zu weisen, aber es war schwer,
die Wahrheit zu verschleiern, wenn einen Miranda mit ihren unheimlichen
hellgrauen Augen anstarrte.
„Ich bin
nicht gekommen, weil ich verzweifelt darauf hoffe, dass du einen Mann für mich
findest“, bemerkte ich so würdevoll wie möglich. „Roxy hat mich angefleht
mitzukommen.“
„Habe ich
gar nicht!“, fuhr Roxy auf und von Demut war keine Spur mehr.
„Nachdem du
aus eigener Kraft nicht von Bradley loszukommen scheinst, habe ich nur gesagt,
dass es nicht schaden kann, die Göttin nach etwas Besserem für dich suchen zu
lassen. Herr im Himmel, du müsstest wirklich dankbar sein für diese Chance,
deinen wahren Seelenverwandten zu finden, denn die meisten Leute haben nicht so
ein Glück!“
Ich öffnete
den Mund, um ihr zu widersprechen, doch in diesem Moment wurde ich auf einen
ziemlich dicken schwarzen Kater mit weißen Schnurrhaaren und einer weißen Pfote
aufmerksam, der sich träge von einem gepolsterten Rattansessel erhob. Ich
streckte meine nach Zitrone riechende Hand nach ihm aus, aber der Kater wandte
sich nur höhnisch und voller königlicher Verachtung ab und stolzierte zu
Miranda hinüber.
„Wenn du
meinst ...“ Ich tat den Kommentar meiner Freundin mit einem Schulterzucken ab
und sagte mir, dass der Abend schneller verstreichen würde, wenn ich meine
Skepsis für mich behielt. Ich glaubte eigentlich nicht an den ganzen
Hokuspokus, den Miranda mit ihren Zaubersprüchen und Beschwörungen der Göttin
veranstaltete, aber andererseits waren in ihrer Gegenwart schon ein paar Dinge
passiert, die sich nicht so leicht erklären ließen.
Roxy glaubte
jedoch felsenfest daran, und obwohl sie es jetzt abstritt, hatte sie mich sehr
wohl darum gebeten, sie zu begleiten. Ich fand, es war das Mindeste, was ich
für jemanden tun konnte, der mit mir durch dick und dünn gegangen war.
„Miranda, meinst du nicht, es wird höchste Zeit, Davide mal auf Diät zu setzen?
Er ist fast so dick wie der Rottweiler meiner Nachbarn!“
„Wir können
anfangen.“ Miranda brachte mich mit einem wütenden Blick zum Schweigen und sah
auch Roxy warnend an. Dann schloss sie die Augen, begann, tief ein- und
auszuatmen, und summte dabei leise vor sich hin. Eine leichte Brise wehte zum
Fenster herein und verteilte den vertrauten Kräuterduft von Mirandas
Beschwörungskerzen im Raum.
Schuldbewusst
rief ich mir in Erinnerung, dass ich meinen Geist öffnen und zugänglich machen
sollte, atmete tief durch und summte ein Weilchen vor mich hin, bis ich es leid
war, die Gedanken zu vertreiben, die mir unaufhörlich durch den Kopf gingen,
obwohl er eigentlich leer sein sollte wie eine Leinwand, bereit für die
schwungvollen Pinselstriche des Schicksals - oder wie auch immer Roxy Mirandas
Anweisungen interpretiert hatte. Ich erinnerte mich nicht mehr so gut daran,
denn dieser Teil des Gesprächs hatte vor dem Gin-Tonic-Part stattgefunden.
Statt also
meinen Kopf zu leeren, beobachtete ich Davide, der begonnen hatte, sich
ausgiebig zu putzen.
„Wirklich
witzig, dass du eine schwarze Katze hast.“
Roxy, die
Miranda nachgeeifert hatte, öffnete ein Auge und schaute in Davides Richtung.
„Was ist witzig daran, dass sie eine schwarze Katze hat?“
Miranda
murmelte unverständliche Worte vor sich hin und schwankte leicht, während ihre
Stimme lauter und wieder leiser wurde. „Weil sie eine Hexe ist, Blödi“,
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