Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
Der hob die Hand und warf Raphael einen
kalten Blick zu. „Unser lieber Raphael kennt die Antwort auf diese Frage.“
„Ja, das tue
ich“, sagte Raphael gedehnt. „Die französische Polizei hätte euch fast
geschnappt, nachdem ihr diese Prostituierte in Paris getötet hattet, aber
unglücklicherweise“, seine Lippen verzogen sich zu einem gequälten Lächeln, „wurde
ich von dem Fall abgezogen.“
„Was? Du
hast die ganze Zeit über gewusst, dass es diese beiden waren? Warum hast du
denn nichts getan?“
Raphael
ignorierte meine Frage, er ließ Dominic nicht aus seinen wachsamen Augen.
„Jemand hat einen Laboranten bestochen, damit der die kriminaltechnischen
Beweise zerstört, die nötig waren, um dich zu überführen, Milos. Ohne die
Beweise konnte die französische Polizei, mit der ich damals zusammenarbeitete,
keine Anklage erheben.“
„Wer bist du
eigentlich?“, fragte ich ihn.
„Genug
geredet!“, blaffte Dominic. „Du wirst vor mir gehen, mon ange.“
Ich konnte
gar nicht fassen, dass ich Milos jemals gruselig gefunden hatte.
Dominic war
bei Weitem der Gruseligere von den beiden, wie er da mit einer Waffe in der
Hand in aller Seelenruhe über unseren Tod sprach.
„Bring sie
gleich um“, sagte Milos, als er sich zum Gehen wandte. „Ich werde auf das
Festival zurückkehren und den Inspektor beschäftigen.“
„Was?“,
kreischte ich.
„Ich würde
sie knebeln, bevor du sie erschießt“, fügte Milos noch über die Schulter zurück
hinzu, bevor er verschwand. „Auf diese Weise wird sie sich noch mehr wehren.“
„Werd ich
nicht“, fauchte ich. Dann sprang ich mit einem Satz zur Seite und schrie:
„Gib's ihm, Raphael!“
Dominic
blickte auf das schmale schwarze Aufnahmegerät, das Raphael in der Hand hielt.
„Oui“, sagte
er und streckte die Hand aus. „Gib es mir, Raphael.“
Ich warf der
Liebe meines Lebens einen enttäuschten Blick zu. „Ich dachte, du hast da ein
Messer oder so was, aber bestimmt keinen Kassettenrekorder.“
„Ich trage
nur selten Waffen“, erwiderte er ruhig.
Als sich
Dominic ihm näherte, um sich das Gerät zu schnappen, schoss Raphaels Fuß nach
vorne und traf mit voller Wucht Dominics Knie. Raphael stürzte sich auf
Dominic, als der zu Boden ging, und beide Männer kämpften um die Waffe. Ich
tänzelte um das strampelnde Paar herum, auf der Suche nach etwas, mit dem ich
Dominic eins über den Schädel ziehen konnte. Ich hatte mich gerade für einen
großen Felsbrocken entschieden, als mich eine Hand am Rock packte und nach
hinten riss. Die scharfe Stahlspitze, die sich durch meine Bluse drückte, hielt
mich davon ab, mich zu bewegen.
„Lass die
Waffe fallen“, stieß Dominic hinter mir hervor. Seine Hand schloss sich noch
fester um meinen Arm. „Sehr gut. Jetzt schieb sie mit dem Fuß zu mir rüber.“
Raphael tat
wie befohlen.
Ich starrte
ihn finster an. „Sogar Dominic hat ein Messer, Bob!“
„Fang jetzt
nicht damit an, Frau.“
Ich
schnaubte. Er zog als wortlose Aufforderung zu schweigen eine Augenbraue hoch
und hob dann die Hände. „Lass sie gehen, Dominic. Sie weiß überhaupt nichts.
Ich habe ihr nichts von meinen Nachforschungen erzählt, genauso wenig wie
darüber, warum ich bei dir angeheuert habe.“
„Das kannst
du wohl laut sagen“, murmelte ich und warf ihm einen weiteren pikierten Blick
zu.
„Joy, das
ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um mir auf die Nerven zu
gehen“, sagte Raphael, während Dominic mich losließ, um seine Waffe aufzuheben.
„Ach,
wirklich?“ Ich zeigte auf Dominic. „Da steht ein Verrückter, der uns mit einer
Waffe bedroht und uns erklärt, wie er uns zu töten gedenkt, und du meinst
nicht, dass das der richtige Zeitpunkt zum Reden ist? Wann sollen wir uns denn
dann unterhalten? Während er uns erschießt?“
„Ihr werdet
diese Diskussion sofort beenden und vor mir hergehen“, befahl Dominic mit
seiner herrischsten Stimme.
„Du weißt
ganz genau, dass ich meine Gründe dafür hatte, dir nichts darüber zu erzählen,
was ich ...“
„Richtig, du
bist ein Spion.“
Seine Augen
funkelten mich gefährlich an. „Ich bin kein Spion.“
„Doch, das
bist du. Du bist ein Spion und du hast dich dem Markt angeschlossen, weil du
wusstest, dass Dominic und Milos Mörder sind. Roxy und ich haben alles
herausgefunden.“
„Ihr müsst
jetzt aufhören und in einer Reihe vor mir hergehen“, verlangte Dominic jetzt
deutlich lauter.
„Roxy und
du, ihr habt aber nicht in allem
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