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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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wählen, aber dann war ich endlich mit der Notrufzentrale verbunden.
Zwei Minuten später, nachdem ich erklärt hatte, wo ich mich befand und was das
Problem war, machte ich mich in einem etwas gemesseneren Tempo wieder auf den
Rückweg. Dabei wuchs meine Sorge, dass ich dem armen Mann möglicherweise den
Rest gegeben hatte, weil ich nicht bei ihm geblieben war.
    Ich schlich ins Haus und drückte mich im Flur mit dem Rücken gegen die
schimmelige Wand. So blieb ich stehen und behielt die Kellertreppe im Auge. Es
kam mir wie eine Stunde vor, bis ich endlich eine Polizeisirene hörte, aber
meiner Uhr zufolge waren lediglich achteinhalb Minuten verstrichen. Ich
begrüßte die beiden Polizisten, erklärte ihnen rasch, was ich gesehen hatte,
und folgte ihnen die Treppe hinunter zu der inzwischen wieder geschlossenen
Tür. Sie öffneten sie vorsichtig, nachdem sie ihre Taschenlampen eingeschaltet
hatten.
    Der Raum war leer.
    Der Mann war verschwunden, und mit ihm der Tisch und das Blut auf dem
Boden. Meine Tasche und das Kreidestückwaren noch da, aber alles andere war
weg.
    „Moment mal... ich... Da war... Er war genau hier! Wie ist er nur...
Und das Blut, es war doch eben noch da! Der Tisch muss wahnsinnig schwer
gewesen sein! Wie konnte er ihn so schnell von hier wegschaffen?“
    „Madam“, sagte der kleinere der beiden Polizisten und leuchtete mir
mit der Taschenlampe direkt ins Gesicht. Ich hörte, wie er nach Luft schnappte,
und wandte mich rasch ab, damit er mich nur im Profil sehen konnte. „Madam“,
sagte er wieder, und seine Stimme zitterte leicht. „Wissen Sie, dass Sie sich
eines Vergehens schuldig machen, wenn Sie die Polizei rufen, obwohl gar kein
Notfall vorliegt?“
    „Aber...“ Ich schaute mich in dem Kellerraum um und hielt den Kopf
gesenkt, damit sie mir nicht in die Augen sehen konnten. „Er war hier! Ich
schwöre, er war hier! Nackt, wie Gott ihn schuf, und blutüberströmt!“
    Der größere Polizist holte tief Luft. Man musste kein Hellseher sein,
um zu ahnen, dass mir eine gewaltige Standpauke bevorstand. Während ich meine
Sachen zusammensuchte, schilderten sie mir abwechselnd, was mit Touristen
passierte, die bei der Polizei falschen Alarm auslösten. Nachdem ich ihnen
erklärt hatte, was ich in dem alten Gebäude machte, und ihnen wiederholt
versichert hatte, dass ich nicht zu Telefonstreichen aufgelegt war, woraufhin
ich mir abermals einen Vortrag anhören musste, führten sie mich endlich aus dem
Haus. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereit zu glauben, dass mein merkwürdiges
Erlebnis irgendwie mit den geisterhaften Bewohnern des alten Hauses in
Verbindung stand und dass ich mir die Geschichte mit dem gut aussehenden, wenn
auch ziemlich gestörten Mann nur eingebildet hatte.
    Doch als ich in meiner Handtasche nach dem Schlüssel suchte, um die
Tür abzuschließen, sah ich mein Notizbuch. Es war übersät mit blutigen
Fingerabdrücken, und das war keine Einbildung.
    Die restliche Nacht verbrachte ich damit, alles aufzuschreiben, was
ich erlebt hatte, und den Katzengeist dabei zu beobachten, wie er schlief, sich
putzte und neugierig im Zimmer herumstöberte. Er schien nicht besonders
begeistert von meiner Anwesenheit zu sein, und nachdem ich vergeblich versucht
hatte, ihn zu mir aufs Bett zu locken (um ein Foto von uns beiden zu machen),
ignorierte ich ihn schließlich genauso, wie er mich ignorierte.
    Als es draußen vor dem Fenster heller wurde und ich merkte, dass der
Morgen graute, war ich völlig erschöpft und ziemlich schlecht gelaunt. Ich
wusste nicht, ob ich eine unglaubliche Begegnung mit einem Geist gehabt hatte,
der sich als körperliches Wesen manifestierte, oder ob ich unter
Wahnvorstellungen litt.
    Beim Einschlafen wünschte ich mir, dass Ersteres zutraf. Dann konnte
ich wenigstens davon träumen, ihn anzufassen.
    „Keine Nachrichten, Miss Telford“, sagte Empfangsdame Tina am
Nachmittag des nächsten Tages, als sie mir den Zimmerschlüssel gab. Ich wartete
ab, ob sie noch etwas hinzuzufügen hatte, eine Beschwerde vielleicht wegen des
dreibeinigen, durchsichtigen Katzenwesens in meinem Zimmer, doch sie lächelte
mich nur an und wandte sich einem anderen Hotelgast zu.
    „Das wird ja alles immer kurioser“, sagte ich zu mir, während ich mit
klirrender, klappernder Tasche zum Aufzug hinkte. Ich hievte sie von der einen
Schulter auf die andere und wünschte, ich wäre in einer Branche tätig, in der
man nicht so viel Ausrüstung mit sich herumschleppen musste. Bei

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