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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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zusammengebissenen
Zähnen. „Das habe ich dir mindestens schon sechsmal erklärt...“
    „Zweimal.“
    Seinen wirklich sehr schönen Lippen entfuhr ein Zischen. Seine Augen
wurden so dunkel wie Obsidian. Seine Finger zuckten. „Zweimal was?“
    „Du hast mir zweimal gesagt, dass du kein Geist bist, nicht sechsmal.
Offenbar macht dich der Blutverlust ein bisschen dusselig im Kopf.“
    Seine Brustmuskeln spannten sich. Ich versuchte, ihnen keine Beachtung
zu schenken, denn ich fand es unanständig, diese prachtvolle - wenn auch
blutige - Brust anzustarren, wo ihr Besitzer doch eindeutig und dringend
psychiatrische sowie medizinische Hilfe brauchte.
    „So hat noch nie jemand mit mir geredet!“
    „Tatsächlich?“
    „Es gefällt mir nicht“, fuhr er fort, als hätte ich nichts gesagt. „Du
lässt das sofort bleiben und verschwindest.“
    „Ich soll verschwinden? Sofort?“ Er konnte offensichtlich nicht mehr
klar denken, und es war meine Pflicht, ihn zu beruhigen, bevor er sich noch
mehr Schaden zufügte.
    „Ja, sofort“, entgegnete er. An seiner Wange zuckte ein Muskel. „Du
musst auf der Stelle gehen, bevor du...“
    „Bevor ich was ?“ platzte es aus mir heraus. „Ich weiß, ich bin
sehr neugierig, aber es passiert nicht so oft, dass ich einen nackten Mann im
Keller eines Spukhauses finde, der dabei ist, auszubluten. Du magst mich für
blöd halten, aber ich denke, du brauchst Hilfe. Es ist bestimmt nicht gut für
dich, wenn du dich so aufschlitzt und dann in diesem feuchten Keller liegst und
vor dich hin blutest. Es gibt bestimmt ein paar sehr nette Ärzte, die sich gern
um dich kümmern...“
    Er sagte etwas in einer Sprache, die ich nicht kannte, aber es klang
verdächtig nach einem derben Fluch. Dann erstarrte er jedoch und schaute zur
Tür. Von oben waren leise Geräusche zu hören, die sehr danach klangen, dass
jemand durch die Hintertür ins Haus gekommen war.
    „ Feste “ knurrte der Mann, machte kehrt und legte sich wieder
auf den Tisch. „Ich befehle dir, das Haus zu verlassen! Und lass dich nicht von
den anderen erwischen! Du musst alles vergessen, was du hier gesehen hast!“,
fuhr er mich an.
    „Weißt du, ich war mit einem arroganten, herrschsüchtigen,
tyrannischen Mann verheiratet, der glaubte, mich herumkommandieren zu können.
Du kannst dich darauf verlassen, dass du mit dieser Tour bei mir nicht
durchkommst!“
    Der Mann schlug seinen Kopf zweimal gegen die Tischplatte, und ich
zuckte unwillkürlich zusammen. Das musste doch wehtun!
    Das leise Echo einer Stimme drang an mein Ohr. Ich kehrte dem
Verrückten den Rücken zu und lief zur Tür. „Hallo? Ist da jemand? Hören Sie,
ich brauche Hilfe! Hier unten wird ein Arzt gebraucht und... äh... die Polizei.
Hallo?“
    Ich hörte oben jemanden flüstern.
    „Hallo? Es verdirbt das Karma, wenn man einem Verletzten die Hilfe
verweigert!“, rief ich die Treppe hoch. „Wenn Sie nicht runterkommen und mir
helfen wollen, diesen Mann hier zu bändigen, dann rufen Sie wenigstens...“
    Eine Hand legte sich auf meinen Mund und zog mich an einen warmen,
starken Körper.
    „Jetzt hör mir mal gut zu!“, raunte mir der Mann ins Ohr, und mein
Körper reagierte höchst unanständig auf seine samtige Stimme. „Du wirst genau
das tun, was ich dir befehle.“
    Das Wort „befehle“ war der Auslöser. Seit Timothy bin ich ziemlich
allergisch dagegen. Ohne darüber nachzudenken, was ich einem offensichtlich
geisteskranken und schwer verwundeten Mann damit antat, trat ich ihm mit dem
Absatz auf den nackten Fuß und rammte ihm den Ellbogen in den Bauch. Als er
ächzte und sich vor Schmerzen krümmte, lief ich rasch die Treppe hoch.
Natürlich war es ziemlich töricht, meine Tasche mit den teuren Geräten bei
diesem Irren im Keller zu lassen, aber ich hatte keine andere Wahl. Wer auch immer
es war, auf den er wartete, wer auch immer das Haus verlassen hatte, ohne zu
helfen, würde bestimmt nicht die Polizei oder einen Krankenwagen rufen. Ich
stürzte die Stufen hoch und ignorierte die Schmerzen in meinem Bein und das
Seitenstechen, das ich bekam, als ich zur Tür rannte. Mir war eingefallen, dass
ich ganz in der Nähe eine Telefonzelle gesehen hatte. Ich wollte Hilfe rufen
und mich dann wieder in das alte Haus schleichen, um auf den armen, gut
aussehenden, geistig verwirrten Mann aufzupassen.
    Ein widerwärtiger Eisregen schlug mir ins Gesicht, als ich - so
schnell ich konnte - die Straße hinunterhinkte. Ich brauchte drei Anläufe, um
die 999 zu

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