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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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meinem
Tagesausflug zu einem Kloster, in dem es angeblich spukte, war sie wieder
einmal überflüssiger Ballast gewesen. Als ich den Knopf für meine Etage
drückte, fragte ich mich, ob die Wirkung meiner Beschwörung inzwischen
nachgelassen hatte und die Katze auf ihre vorherige Existenzebene zurückgekehrt
war. Vielleicht hatte das Zimmermädchen sie gar nicht sehen können, weil sie
nicht mehr da war.
    „Oh, hallo, Mieze“, sagte ich, als ich die Tür öffnete. Sie saß auf
der Fensterbank und starrte nach draußen. „Ich dachte, du wärst weg. Aber ich
bin froh, dass du noch da bist, obwohl...“ Ich zupfte an meiner Unterlippe. Am
vergangenen Abend und in der Nacht hatte ich so viel Material zusammengetragen,
wie ich nur konnte. Fotos, Videos, Infrarot- und Ultraschallaufzeichnungen,
Ionenanalyse - was auch immer nötig war, ich hatte es. Genug Beweise
jedenfalls, um den Experten im Büro einen Orgasmus zu bescheren. Vielleicht war
es an der Zeit, die Katze zu befreien.
    „Willst du nach Hause, Mieze? Ich glaube, es wird Zeit. Ich möchte dem
Hotelpersonal wirklich nicht erklären müssen, was ich hier treibe, und obwohl
du fast das ideale Haustier bist - kein Katzenklo, kein Gestank, kein Stress
mit dem Füttern -, glaube ich, dass du nicht gerade wild darauf bist, hier zu
bleiben.“
    Ich breitete die nötigen Hilfsmittel vor mir aus, und nachdem ich die
Katze mit Ginsengpulver bestreut hatte, sprach ich die Befreiungsformel.
    Mittendrin hielt ich inne, weil mich das Pulver in der Nase kitzelte
und ich niesen musste. Ich hielt mir rasch die Nase zu und wartete mit Tränen
in den Augen, bis das Kribbeln aufgehört hatte. Dann sprach ich die Formel zu
Ende, zeichnete die Schutzsymbole in die Luft und verfolgte, wie ich den Geist
auf eine andere Existenzebene beförderte.
    Die Katze zuckte mit den Ohren und leckte sich die Schulter.
    „Oh, oh.“ Ich biss mir auf die Lippen und sah sie nachdenklich an.
Hatte ich nicht genug Ginsengpulver verwendet? Oder hatte es nicht geklappt,
weil ich den Vorgang mittendrin unterbrochen hatte? Ich musste es noch einmal
versuchen und darauf achten, das Ginsengpulver nicht einzuatmen.
    Als ich die letzten Worte der Befreiungsformel gesprochen hatte, ging
die Katze ungerührt dazu über, sich das Hinterbein zu lecken.
    „Mist. Hier stimmt doch irgendetwas nicht. Ob das Ginsengpulver nicht
mehr frisch genug ist?“
    Die nächste Stunde verbrachte ich damit, die Prozedur immer wieder zu
variieren, indem ich erst mehr, dann wieder weniger Ginseng nahm und für den
Fall, dass die Totmann-Asche doch der geheime Schlüssel zum Erfolg war, auch
noch eine Prise davon hinzufügte.
    Es nützte alles nichts.
    Allmählich begann ich mir Sorgen zu machen. Ich wusste, dass die Katze
nach den Beschwörungsgesetzen bis an mein Lebensende an mich gebunden war, wenn
ich sie nicht befreite, und es war ihr zwar gelungen, sich vor dem
Zimmermädchen zu verstecken, aber ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass
ihr das jeden Tag glücken würde.
    Noch viel schwieriger würde es sich allerdings gestalten, sie mit nach
Hause nach Nordkalifornien zu nehmen. Was um Himmels willen sollte ich in die
Zollerklärung schreiben? Eine durchsichtige Hauskatze, tot seit über fünfzig
Jahren, geimpft und entwurmt?
    Meine Uhr begann zu piepsen und erinnerte mich daran, dass ich noch
etwas vorhatte.
    „Ach, diese Signierstunde! Mist! Ausgerechnet jetzt, wo ich so
beschäftigt bin.“
    Ich dachte daran, die Veranstaltung einfach sausen zu lassen, aber
Corrine hatte mich vor meiner Abreise nach London auf Knien angefleht,
unbedingt hinzugehen.
    „Also ehrlich, Cory und ihre Vampirromane!“, schimpfte ich vor mich
hin und fing an, meine Tasche zu packen. „Dann hat irgendein toller
Schriftsteller halt seine Signierstunde! Na und? Ich habe zu tun! Aber nein,
jetzt muss ich stundenlang anstehen, um mir von einem selbstgefälligen Kerl ein
Buch signieren zu lassen, dass sie sich auch zu Hause kaufen könnte. Ich muss
ihm Honig ums Maul schmieren, damit er ihr etwas Schönes rein schreibt, das sie
sowieso fünf Minuten, nachdem sie es gelesen hat, wieder vergisst. Ich muss den
ganzen Abend mit meinem schlimmen Bein in einer Schlange stehen, die
kilometerlang sein wird, weil man dem wichtigen Herrn Dante nicht mehr als eine
Signierstunde pro Jahr zumuten kann. Großartig! Jetzt kann ich meinen
Katzengeist nicht befreien. Mann, dafür ist sie mir echt was schuldig!“
    Nachdem ich mit der Tasche fertig war,

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