Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok
Britisches Museum gesagt?“
Er brachte
mich mit einem Nicken zum Schweigen und lief mit mir zusammen den langen
Korridor entlang bis zum Zoll.
Ich packte
ihn am Arm. Es gibt einen Dämonenfürsten im Britischen Museum?
Ja.
Fällt das
denn niemandem auf?
Er warf mir
einen genervten Blick zu. Er ist in eine kleine Statue gebannt, vollkommen
machtlos, bis er seinen Ring zurückerhält. Nein, niemandem ist bisher
aufgefallen, dass er dort ist.
Oh. Ich zeigte meinen Ausweis vor, plauderte kurz mit der Dame an der Passkontrolle
und wartete ab, bis Adrian dieselbe Prozedur hinter sich gebracht hatte und
wieder zu mir aufschloss, bevor ich die nächste Frage stellte. „Was für eine
Statue denn? Eine von diesen Schäferinnen aus Porzellan mit dem ganzen rosa
Schnickschnack und so?“
„Wohl kaum“,
erwiderte er trocken, während wir den Schildern zur Bahnstation folgten. „Die
Statue besteht aus Elfenbein und stammt aus Toprakkale in Urartu.“
„Urartu“,
wiederholte ich nachdenklich, während ich wild in meinem Historiker-Gedächtnis herumkramte.
„Das frühere
Rusahinili. Ostanatolien.“ Adrian warf ein paar Münzen in einen Automaten und
schnappte sich die beiden Fahrkarten, die dieser ausspuckte.
„Oh, das
liegt in der Türkei! Alles klar!“
„Es handelt
sich bei der Figur um einen Dämon mit dem Kopf eines Greifs, eine der Statuen,
die Teil des Altars sind, der Asmodeus geweiht war. Deshalb wurde er in sie
gebannt, nachdem sein Ring abhandengekommen war.“
„Tja. Er
steckt also im Britischen Museum fest, völlig machtlos. Und wo ist Saer?“
„Ich
vermute, bei seiner Auserwählten“, antwortete Adrian und schob mich auf einen
Zug zu, der gerade eingefahren war.
Ich war es
langsam leid, mich immer wieder von dem, was er sagte, überraschen zu lassen,
also blieb ich nicht stehen, um auf der Stelle eine Erklärung zu verlangen.
Nein, ich hielt den Mund, bis wir hinten im letzten Wagen einen Platz gefunden
hatten. Dann fragte ich mit beiläufiger Stimme, der nicht das geringste
Interesse anzumerken war: „Dein Bruder hat eine Auserwählte?“
„Er hat sie
gefunden, aber sie haben das Ritual der Vereinigung noch nicht vollzogen.
Wenigstens war das so, als ich zum letzten Mal von Saer hörte.“ Adrian saß
unbewegt neben mir, doch seine Augen waren unentwegt in Bewegung und überprüften
die Leute, die in den Zug einstiegen.
Die
Morgendämmerung stand kurz bevor; eine Tatsache, die mich mehr als Adrian zu
beunruhigen schien. Er war vollkommen auf unsere Mitreisenden konzentriert. Die
meisten von ihnen waren Pendler, die sich an Pappbecher mit Kaffee klammerten
und Zeitung lasen.
Ich legte
meine Hand auf Adrians und drückte sie. „Hör mal, Engelchen, ich weiß ja, dass
du einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hast, aber ich glaube wirklich nicht,
dass du dir Sorgen machen musst. Niemand weiß, dass wir in England sind, und,
offen gestanden, ich glaube, niemand hier in diesem Zug interessiert sich die
Bohne für uns.“
Ganz
langsam, wie in Zeitlupentempo, wandte er sich zu mir, um mich mit aufeinander
gepressten Lippen anzusehen. „Engel... chen?“
Ich seufzte
und hob die Hände zum Zeichen meiner Kapitulation.
„Ich
versuche nur, einen Kosenamen für dich zu finden, aber irgendwie scheint nichts
zu passen. Hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie schwierig es ist, einen
Kosenamen für einen Vampir zu finden? Ihr steht anscheinend alle nur auf Namen
wie Verräter und Spike und Vlad der Enthaupter, und davon eignet sich kein
Einziger als süßer, niedlicher Knuddelname.“
„Ich
vermute, du redest von Vlad dem Pfähler, dem Mann, der später als Dracula
berühmt wurde.“
„Kann schon
sein“, sagte ich. „Mein Problem ist, dass Schatz einfach zu langweilig
ist, und Liebling gefällt mir persönlich überhaupt nicht, und Süßer passt nun wirklich nicht zu dir. Dann bleiben nur noch Zuckerschnütchen,
Engelchen und Liebster .“
„Dann nehme
ich Liebster“, erwiderte er, wobei er sich bemühte, streng und unnachgiebig
dreinzuschauen, eben so wie ein Mann, der seit Jahrhunderten als der Verräter
bekannt und gefürchtet ist, aber ich sah doch, wie es um seine Mundwinkel
zuckte.
„Weißt du
was - je öfter du lächelst, umso leichter fällt es dir“, neckte ich ihn, beugte
mich zu ihm hinüber und küsste ihn auf die hochgezogenen Mundwinkel.
„In meinem
Leben gab es bisher nicht viel, über das es sich zu lächeln gelohnt hätte“, gab
er zu. Seine Augen färbten
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