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Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11

Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11

Titel: Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ganz sicher, dass er derjenige war, der mit
der Armbrust auf mich gezielt hatte.
    „Miss Cosse,
ich muss sie demütigst um Nachsicht bitten. Verstehe ich recht, dass es einen
Angriff auf Ihr Leben gab?“, fragte Caspar und nahm mir meine Jacke ab.
    „Ahm ... ja.
Etwas in der Art“, entgegnete ich und verzichtete erst einmal darauf, Pilar in
diesem Zusammenhang zu erwähnen. Wenn er auf Caspars Anweisung handelte, sagte
ich Caspar nichts Neues. Und wenn Pilar nicht für ihn arbeitete, dann bedeutete
das, dass er seine eigenen Gründe hatte, uns nach dem Leben zu trachten, und
ich herausfinden musste, was ihn umtrieb. „Ich wusste gar nicht, dass Sie und
Pilar ... miteinander bekannt sind.“
    „Ach ja,
Pilar und ich kennen uns schon viele Jahre“, sagte Caspar leichthin.
    „Ich habe
hin und wieder etwas für ihn zu tun.“
    „Engagieren
Sie immer einen Mittelsmann, wenn Sie jemanden sprechen möchten? Eine einfache
Einladung per Telefon würde Ihnen viel weniger Kosten verursachen, meinen Sie
nicht?“ Ich nahm auf dem Sessel Platz, den er mir anbot. Das Wohnzimmer war
genauso sonnig wie bei meinem ersten Besuch, aber irgendetwas passte meinem
Warnsystem auch diesmal nicht.
    „Sie haben
recht, aber ich hielt es für angebracht, Sie von Pilar herbringen zu lassen.
Ich weiß, dass Sie eine viel beschäftigte Frau sind, und was ich Ihnen zu sagen
habe, ist von äußerster Wichtigkeit.“
    „Schießen
Sie los!“, sagte ich, zuckte jedoch angesichts meiner Wortwahl zusammen. Um
Pilars Lippen spielte ein besonders fieses Lächeln. Die Raumtemperatur sank um
gut zehn Grad, als er sich auf einen Stuhl setzte, der ein Stück von mir
entfernt an der Wand stand. Beppo sprang in das Bücherregal und begann sich
ausgiebig mit einem üppigen Saumfarn zu beschäftigen. Ich wendete meinen Blick
von den beiden ab und ah den freundlich lächelnden Mann an, der zum Sideboard
gegangen war. „Äh ...
    Worum geht
es denn?“
    „Darf ich
Ihnen vielleicht zuerst einen Aperitif anbieten? Einen Sherry?“
    „Das wäre
reizend“, sagte ich und bemühte mich, ebenso höflich zu sein wie Caspar, obwohl
ich mehr oder weniger von einem Auftragskiller zu ihm geschleift worden war.
    Er reichte
mir ein kleines Glas, in das er ein paar Tropfen eines dunklen Sherrys
geschüttet hatte. „Sie sind eine sehr direkte Frau, Miss Cosse. Das gefällt
mir. Auf die Direktheit und eine Kommunikation ohne Missverständnisse!“
    Ich stieß
mit ihm an und nippte an dem Sherry. Ich bin ohnehin kein Sherry-Fan, aber
dieses Zeug war ausgesprochen widerlich. Ich fragte mich, ob er vielleicht mit
Drogen versetzt war, aber diesen Gedanken verwarf ich rasch wieder.
Wahrscheinlich hatte ich doch zu viele alte Schwarz-Weiß-Filme geguckt.
    „Und Sie
sind eine Minimalistin, was die Konversation betrifft“, sagte Caspar und nahm
einen Schluck von seinem Sherry.
    „Eigentlich
nicht. Aber meine Mutter hat mir beigebracht, dass es unhöflich ist, dumm
herumzuquasseln, wenn jemand etwas Wichtiges zu sagen hat.“
    „Äußerst offen
und freimütig, was sehr einleuchtend ist, wenn man Ihre Abstammung bedenkt.“
    Ich sah
Caspar erstaunt an. Meine Augen standen zwar etwas schräg, aber ich hatte nicht
vermutet, dass meine Abstammung so offensichtlich war.
    Eigentlich
ging ich so gut wie überall als reinrassiger Mensch durch.
    „Ich
bewundere Frauen, die den Wert einer Konversation ohne sinnloses Geplapper zu
schätzen wissen. Es gibt viele Künste, die über die Jahre verloren gegangen
sind, und der Verlust der Kunst der Konversation ist meines Erachtens der
beklagenswerteste.“
    „Allerdings“,
entgegnete ich mit einem höflichen Lächeln und fragte mich, wann er endlich auf
den Punkt kam. Ich beschloss, ihm ein wenig auf die Sprünge zu helfen. „Und
worüber wollten Sie mit mir sprechen?“
    „Ich möchte
mit Ihnen über eine Statue sprechen“, antwortete er, ohne zu zögern, und nahm
einen Schluck Sherry.
    Für den
Überraschungseffekt bekam er eine Eins von mir, aber bei der technischen Note
gab es ein paar Punkte Abzug. „Über eine Statue? Eine Falkenstatue vielleicht?“,
fragte ich.
    „Nein, die
Statue, die ich meine, stellt einen Affen dar. Einen schwarzen Affen.“
    „Sie meinen
nicht zufällig die Jilin-Statue?“, fragte ich und sah ihn dabei unverwandt an.
Caspar war kein Idiot. Er hätte es sofort gemerkt, wenn mein Blick unruhig
geworden wäre.
    „Sehen Sie?“
Er lehnte sich mit einem zufriedenen Lächeln zurück. „Sie sind eine

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