Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
mir kommen?“
„Meiner Meinung nach hat dieser Ilargi sie getötet. Bist du
sicher, dass er keiner von den Vampiren ist?“
„Sicher nicht, aber ich glaube es einfach nicht. Ich
empfinde keinen von ihnen als ...“, ich machte eine vage Handbewegung, „. .
böse. Gefährlich sind sie schon, und mysteriös und unheimlich, und man will so
einem auf keinen Fall im Dunkeln begegnen, aber Seelenfresser? Nein, das sind
sie nicht.“
„Hm.“ Magda sah mich nachdenklich an. „Also, ich würde
sagen, die Suche nach Annikis Mörder ist nicht so dringend wie die Frage, was
du jetzt tun willst, denn letzten Endes wirst du noch dahinterkommen, da bin
ich sicher.
Aber wie kann ich dir jetzt helfen?“
Ich sah auf die Uhr. „Die Zeremonie soll in ungefähr zwei
Stunden beginnen.
Ich weiß nicht, wie viele Mitglieder der Bruderschaft sich
dazu versammeln werden, aber furchtbar viele werden es wohl nicht sein. Die
Zeit ist zu knapp, um Leute von weiter weg herbeizuholen, und Mattias hat mir
neulich gesagt, dass es in ganz Island nur eine Handvoll Mitglieder gibt. Also
ist es jetzt erst mal das Wichtigste, dass ich aus der Stadt komme. Meinst du,
du kannst mir ein Auto besorgen?“
„Wird gemacht“, entgegnete sie salutierend. „Und dann fahren
wir zu der Ruine?“
„Ich fahre zu der Ruine. Für dich ist es dort viel zu
gefährlich“, sagte ich und redete schnell weiter, als sie protestieren wollte. „Ich
weiß, du willst mir helfen, Magda, aber am besten hältst du dich von der Ruine
fern. Sonst gehen sie am Ende auf dich los, weil du mir geholfen hast, und ich
will mir nicht auch noch Sorgen darüber machen müssen, wie ich dich beschützen
kann, zumal es sein kann, dass ich dann keine Kontrolle über den Verlauf der
Ereignisse habe.“
Magda öffnete den Mund, um mir zu widersprechen, doch dann
schloss sie ihn seufzend wieder und murmelte leise: „Verdammt! Ich hasse es,
wenn du recht hast.“
„Ich verspreche, ich werde dir hinterher alles haarklein
erzählen“, sagte ich, stand auf und warf einen Blick in die Küche. Alec
telefonierte immer noch und kehrte uns den Rücken zu. „Falls ich dann noch dazu
in der Lage bin.“
„Sei doch nicht so negativ!“, sagte Magda und ging zur
Haustür. „Ich bin gleich wieder mit dem Auto da. Und ich nehme dich beim Wort,
meine Liebe.
Wenn ich schon nicht dabei sein kann, will ich wenigstens
einen detaillierten Bericht haben.“
Ich winkte ihr zum Abschied und ließ mich wieder auf die
Couch sinken.
Hoffentlich bekam ich noch in diesem Leben die Möglichkeit,
mein Versprechen einzulösen.
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„Liebling, du weißt, dass ich für dich Himmel und Hölle in
Bewegung setzen würde“, sagte Alec wenig später und küsste mir die Hände. Seine
ungebrochene Zuneigung wurde mir immer unangenehmer.
Ich musste ihm unbedingt sagen, dass die Lage sich geändert
hatte. Nachdem ich nur Stunden zuvor mit seinem Freund der Fleischeslust
gefrönt hatte, war es undenkbar für mich, ihn in dem Glauben zu lassen, ich
erwidere seine Gefühle. Schon der Gedanke daran, wie ich Kristoff von meinem
Blut hatte trinken lassen, ließ mich erröten.
„Genau darüber müssen wir reden, Alec“, sagte ich, doch da
fiel mir ein, dass ich eigentlich eine Ausrede vorbringen sollte, um mich
verdrücken und mit dem Auto wegfahren zu können, das Magda gerade organisierte,
und änderte meine Aussage ab. „Wir müssen über vieles reden.“
„Und das werden wir auch tun, meine Teure, aber später.
Kristoff ist bereits wieder hierher unterwegs. Er und Andreas haben den
entwischten Schnitter aufgespürt, und auf dem Weg zu der Ruine sind Kristoff
noch mehr begegnet.
Er will sie alle herbringen. Und Christian hat angerufen und
gesagt, dass sie dem Zenit bereits auf den Fersen sind. Sebastian wurde um ein
Haar von einem Mietwagen überfahren.“
„War es vielleicht nur ein Tourist, der nicht vernünftig
Auto fahren kann?“, fragte ich.
Alec verzog den Mund. „Er hat sich Sebastian gezielt aus der
Menge herausgepickt und versucht, ihn zu überfahren.“
„Autsch! Sind Vampire denn für die Leute von der
Bruderschaft so leicht zu erkennen?“
„Eigentlich nicht, aber sämtliche Ratsmitglieder sind den
Schnittern wohlbekannt, und natürlich auch diejenigen von uns, die den Auftrag
haben, sie zu jagen. Deshalb wurde ich auch heute Morgen in der Kneipe erkannt.
Aber wir haben die Lage im Griff- Sebastian hat sich das
Kennzeichen gemerkt, und jetzt sind sie hinter ihm her. Du kannst
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