Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
hierher.“
„Ich nehme die Verfolgung des Schnitters auf, der mir
entkommen ist“, sagte Rowan und ging zur Hintertür.
„Ich werde bei der Ruine nachschauen, ob schon welche von
ihnen dort sind“, erklärte Andreas und zog ebenfalls los.
„Sebastian und ich übernehmen die Stadt.“ Christian setzte
seinen Hut auf und sah mich noch einmal durchdringend an. „Alec, du bleibst bei
der Zorya und den Gefangenen.“
„Ich brauche keinen Babysitter!“, protestierte ich.
„Ich werde Rowan helfen“, sagte Kristoff und verließ den
Raum, ohne mich anzusehen.
„Reg dich nicht auf, Liebling“, versuchte Alec mich zu
beschwichtigen und schob mich sanft Richtung Küche. „Ich bleibe hier, um dich
zu beschützen, nicht als dein Aufpasser. Hill mir, etwas zu finden, womit wir
diese Frau fesseln können.“
Kristjana erlangte genau in dem Moment wieder ihr
Bewusstsein, als Alec ihr ein Stück Klebeband auf den Mund pappte. Nun konnte sie
zwar nichts mehr sagen, und die Hände waren ihr auch gebunden, doch nach ihrem
giftigen Blick zu urteilen malte sie sich in den schillerndsten Farben aus, wie
sie mich nach allen Regeln der Kunst hinrichtete.
Wir legten sie in einem Zimmer im Erdgeschoss auf ein Bett
und verriegelten sorgfältig die Tür, bevor wir wieder ins Wohnzimmer
zurückkehrten.
„Da bist du ja! Was ist denn hier los?'
Ich stutzte. Magda stand mitten im Raum und beugte sich über
Mattias, der sich auf dem Boden wälzte und ganz offensichtlich versuchte, sich
zu befreien. „Oh, hallo, Alec! Pia, warum ist dein Mann mit Handschellen
gefesselt?“
„Die Vampirkavallerie ist eingetroffen“, entgegnete ich und
umarmte sie.
Nachdem Alec sie begrüßt hatte, zog er Mattias auf die Beine
und führte ihn in ein anderes Zimmer. „Wieso bist du noch hier? Ich dachte, ihr
wärt heute Mittag abgereist.“
„Das war auch so geplant, aber dann ist Denise verschwunden.“
Magdas strahlendes Lächeln erstarb.
„Verschwunden?“
„Ja.“ Sie sah mich besorgt an. „Ich weiß, es klingt
verrückt, aber ich bin hergekommen, um dich zu warnen. Irgendwann im Lauf der
Nacht ist Denise aus ihrem Zimmer verschwunden. Die Polizei findet das
verdächtig, weil sie alles dagelassen hat: Pass, Geld, Kleider, einfach alles.“
Ich setzte mich auf die Couch, auf der Mattias vorher
gelegen hatte, und Magda setzte sich neben mich. „Okay, das ist merkwürdig,
aber ich verstehe nicht, weshalb du mich warnen willst.“
Sie zögerte. „Die Polizei hat Audrey gesagt, dass Denise
eine Nachricht hinterließ, dass sie dich in der Stadt gesehen habe und dir
folgen wolle, um herauszufinden, wo du dich versteckst.“
Mir lief es kalt über den Rücken. „Oh Gott!“
Sie nickte. „Der Polizist hat Audrey gesagt, dass man dich
verdächtigt, Denise etwas angetan zu haben. Sie suchen die ganze Stadt nach
euch beiden ab und haben uns verboten, das Land zu verlassen.“
Ich ließ die Schultern hängen. „Ich habe sie seit Tagen
nicht gesehen! Und ich wusste nicht, dass sie mich gesehen hat, und selbst wenn
- ich würde ihr ganz bestimmt nichts antun!“
„Das weiß ich doch.“ Magda tätschelte mir den Arm. „Deshalb
wollte ich dich ja warnen. Ich weiß nicht, was hier vorgeht, aber ich würde
vorschlagen, du verlässt die Stadt, bevor die Polizei dich findet.“
„Ich kann jetzt nicht weg“, sagte ich gedankenverloren. Was
mochte Denise widerfahren sein? Sie hatte mit meiner Situation nichts zu tun,
und wenn ihr etwas zugestoßen war, dann stand das in keinerlei Zusammenhang mit
mir.
Die Polizei war da vermutlich anderer Ansicht.
„Warum?“
Ich erzählte Magda, was ich erlebt hatte, seit wir uns
zuletzt gesehen hatten, ließ dabei allerdings den Teil mit dem fantastischen
Sex mit Kristoff unerwähnt.
„Du liebe Zeit, da hast du ja allerhand um die Ohren!“, rief
sie. Als Alecs Schritte in der Küche zu hören waren, beugte sie sich zu mir und
flüsterte mir ins Ohr: „Glaubst du denn, du bist Alecs ... Dingsbums?
Auserwählte?“
„Nein, das glaube ich nicht“, raunte ich ihr leise zu. „Kristoff
hatte Hunger, also habe ich ihn ... ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.
. trinken lassen.
Er sagte, wenn ich Alecs Auserwählte wäre, dann ginge das
nicht.“
„Wow, das ist wirklich faszinierend! Und aufregend! Aber was
willst du wegen heute Nacht unternehmen?“
„Wegen des Rituals, meinst du?“
Sie nickte.
Ich sah mich um. Einige Geister waren in die Küche
geschwebt, um nachzusehen, was Alec
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